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Abb. 2.5 Trendanalyse nach Mann-Kendall (Signifikanzniveau = 0,05) der saisonalen mittleren Gesamtschneehöhe (links) und der saisonalen
Schneedeckendauer (rechts) fĂŒr die Wintersaisonen Dezember bis Februar (oben) und November bis April (unten). Der Test umfasst die Winter-
saisonen von 1961 bis 2019. Rot (Blau) entspricht signifikant negativ (positiv) bezĂŒglich eines 95 %-Konfidenzintervalls und Grau kennzeichnet
keinen signifikanten Trend (Olefs et al. 2019). Es wurden keinerlei signifikant positive Trends (blau) errechnet
sistente Zeitreihen benötigt. Die bisher umfassendste Arbeit
zur Homogenisierung und Analyse von Langzeitmessreihen
der Gesamtschneehöhe und Neuschneemenge in Ăsterreich
wurde dabei im Rahmen des Projekts SNOWPAT gemacht
(Schöner et al. 2018). Die Auswertungen fĂŒr den Zeitraum
1961â2012 zeigen langfristig signifikant abnehmende
Schneehöhen und Schneedeckendauern, insbesondere im
SĂŒden, aber in abgeschwĂ€chter Form auch im Westen Ăster-
reichs. Im Nordosten hingegen wurden keine signifikanten
Trends gefunden. Diese generellen Muster werden sowohl
mit Daten bis 2019 (Abb. 2.5; Olefs et al. 2019) als auch
durch zahlreiche Studien aus der Schweiz (z. B. Beniston
1997; Laternser und Schneebeli 2003; Scherrer et al. 2004;
Marty 2008; Serquet et al. 2011; Klein et al. 2016; Marty
et al. 2017a) und dem Alpenraum (Beniston et al. 2018) be-
stÀtigt. Zwei unabhÀngige numerische Experimente mit rÀum-
lich verteilten Schneedeckenmodellen ĂŒber einen vergleich-
baren Zeitraum kommen zu einem Àhnlichen Ergebnis (Olefs
et al. 2017; Marke et al. 2018). Die relativen Abnahmen er-
strecken sich ĂŒber alle untersuchten Höhenlagen bis 2100 m
Seehöhe und betragen 30â90 % (bzw. 60 % oberhalb 1000 m
Seehöhe), bei der Schneedeckendauer liegt dieser Wert bei
0â70 % (bzw. 25 % > 1000 m Seehöhe; Abb. 2.6). In abso-
luten Zahlen hat die Schneedeckendauer im österreichischen
FlĂ€chenmittel von 1961 bis 2016 um â44 Tage hochsignifi-
kant abgenommen (Olefs et al. 2017; entspricht einer Rate von â8 Tagen pro Dekade und liegt somit etwas oberhalb des
globalen Mittels von â5 Tagen pro Dekade; IPCC 2019b). Die
TrendstÀrke ist insbesondere bei der Schneedeckendauer stark
von der Seehöhe abhĂ€ngig. Abnahmen gröĂer 80 % werden
nur an Stationen sĂŒdlich des Alpenhauptkamms beobachtet.
Hier spiegelt sich neben der langfristigen ErwÀrmung auch
eine Reduktion in der IntensitĂ€t und/oder HĂ€ufigkeit von SĂŒd-
westwetterlagen im Zeitraum von ca. Ende der 1980er-Jahre
bis 2003 wieder (Olefs et al. 2019). Aigner et al. (2018) fin-
den fĂŒr 122-, 100- und 30-jĂ€hrige Zeitfenster vor heute keine
statistisch signifikanten Trends bei der jÀhrlichen maximalen
Schneehöhe und der Schneedeckendauer. Die Trendanalysen
wurden allerdings auf Basis von Zeitreihen erstellt, die nicht
homogenisiert wurden und zudem aus mehreren Stationen
in klimatisch völlig unterschiedlichen Regionen und unter-
schiedlicher Seehöhe gemittelt wurden. Aus diesen GrĂŒnden
und aufgrund mangelnder methodischer Transparenz ist diese
Studie als nicht wissenschaftlich einzustufen und die Ergeb-
nisse sind nicht belastbar.
Zur Aufrechterhaltung des Skibetriebs im Winter spielt die
technische Schneeproduktion eine wesentliche Rolle (Steiger
und Abegg 2013). Die atmosphÀrischen Rahmenbedingungen
dafĂŒr sind durch die Feuchttemperatur vorgegeben, die so-
wohl Information ĂŒber die Temperatur als auch den Feuchte-
gehalt der Luft beinhaltet. Die wenigen existierenden Studien
fĂŒr Ăsterreich zeigen eine generelle langfristige Abnahme
Klimatologische
Rahmenbedingungen26
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Tourismus und Klimawandel
- Title
- Tourismus und Klimawandel
- Authors
- Ulrike Pröbstl-Haider
- Dagmar Lund-Durlacher
- Marc Olefs
- Franz Prettenthaler
- Publisher
- Springer Spektrum
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-61522-5
- Size
- 21.0 x 28.0 cm
- Pages
- 263