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Tourismus und Klimawandel
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Abb. 2.7 Gemessene vergangene (1961–2018) und zukünftige erwartete (Modellberechnungen für RCP 2.6, RCP 4.5 und RCP 8.5 im Zeitraum 1970–2100) Jahresmitteltemperaturen für Österreich. Da Klimamodelle keine konkreten Vorhersagen für einzelne Jahre machen können, sind die Modellergebnisse und Messdaten geglättet dargestellt (5-jähriges gleitendes Mittel). Die Bandbreite der verschiedenen Klimamodelle ist pro Szenario durch die farbigen Bereiche angedeutet, die dicke farbige Linie zeigt jeweils den Median der Modelle. Die Variation von Jahr zu Jahr ist durch den schattierten Bereich angedeutet. (Chimani et al. 2016; aktualisiert) Lufttemperatur Für die nahe Zukunft (2021–2050) zeigen die ÖKS15-Daten praktisch unabhängig vom Szenario einen weiteren Tempera- turanstieg von etwa 1,3 °C (Ensemblemedian) im Vergleich zur Referenzperiode 1971–2000 (Abb. 2.7). Für die ferne Zukunft (2071–2100) zeigen die Modelle eine Erwärmung (Ensemblemedian) von 1,0 °C (RCP 2.6), 2,1 °C (RCP 4.5) bzw. 4,0 °C (RCP 8.5). Die Bandbreite von RCP 8.5 liegt dabei zwischen +3,6 und +5,8 °C. Saisonal liegt die mög- liche Erwärmung für Österreich (Flächenmittel des Ensem- blemedians) in der nahen Zukunft bei 1,0 °C (Frühling) bis 1,5 °C (Sommer/Herbst), in der fernen Zukunft bei 3,5 °C (Frühling) bis 4,4 °C (Winter; Abb. 2.8). Mit dem Anstieg der mittleren Lufttemperatur ändern sich auch die Temperatur- extrema in allen Höhenlagen. Signifikante Änderungen der Hitzetage (Tage mit Höchstwerten über 30 °C) ergeben sich jedoch nur für Lagen unterhalb von etwa 1000 m. Stärkste Zunahmen sind im Sommer, im Alpenvorland, dem Flach- und Hügelland und dem Klagenfurter Becken zu finden. Des Weiteren kommt es zu einem zunehmenden Auftreten von Sommer- und Hitzetagen in den Übergangsjahreszeiten. So steigt beispielsweise die Anzahl der Hitzetage in der nahen bzw. fernen Zukunft um 3 Tage (RCP 2.6; gleich für nahe und ferne Zukunft), 4 bzw. 7 Tage (RCP 4.5) und 12 bzw. 19 Tage (RCP 8.5) im Österreichmittel des jeweiligen Ensem- blemedians. Massive Änderungen ergeben sich in RCP 8.5 in der fernen Zukunft mit einer Zunahme an Sommertagen (Tage mit Höchstwerten über 25 °C) von 50 Tagen in der Südoststeiermark und im Nordwesten Vorarlbergs sowie mit einer Zunahme von knapp über 40 Hitzetagen in der Süd- oststeiermark und im Tiroler Inntal. Die Anzahl der Tropen- nächte (Tiefstwert nicht unter 20 °C) steigt im Mittel um 1 Tag (nahe Zukunft) bzw. 1 bis 8 Tage (RCP 2.6/8.5) in der fernen Zukunft (Chimani et al. 2016). Am Beispiel des Bundeslandes Wien bedeutet das eine mögliche Erhöhung der mittleren Anzahl an Hitzetagen von 11 Tagen (Referenzzeit- raum 1971–2000) auf 17 (12 bis 25 Tage) oder 40 Tage (30 bis 73 Tage; Ensemblemedian und Bandbreite von RCP 2.6 bzw. 8.5) in der fernen Zukunft (2071–2100). Ohne globale und effektive Klimaschutzmaßnahmen würde das Rekord- jahr 2019 (zweitwärmster Sommer der 250-jährigen Mess- geschichte; 38 Hitzetage in Wien) am Ende des Jahrhunderts somit zu einem durchschnittlichen Jahr, im Extremfall sogar zu einem unterdurchschnittlichen. Einzeljahre mit deutlich mehr Hitzetagen sind dann möglich. Aufgrund verschiedener Rückkopplungsprozesse (z. B. Schneealbedofeedback) und der rascheren Erwärmung von Land- gegenüber Ozeanflächen ist auch in Zukunft im Alpen- raum mit einer höheren Empfindlichkeit des Klimasystems verglichen mit dem globalen Mittel zu rechnen, auch wenn die zukünftig erwartete Erwärmungsrate von 0,25 °C bzw. 0,36 °C pro Jahrzehnt (nahe/ferne Zukunft) vermutlich unter dem sehr hohen beobachteten Wert der letzten vier Dekaden liegen wird (Gobiet et al. 2014). Niederschlag und Globalstrahlung Beim Niederschlag sind die Änderungen oft nicht signifi- kant, da die natürlichen Schwankungen des Niederschlags Klimatologische Rahmenbedingungen30
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Tourismus und Klimawandel
Title
Tourismus und Klimawandel
Authors
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Publisher
Springer Spektrum
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Size
21.0 x 28.0 cm
Pages
263
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