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Tourismus und Klimawandel
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Im Gegenzug ergibt sich in Städten die Chance, aufgrund ihres besseren ÖV-Angebotes und höherer Attraktivität ak- tiver Mobilität sowie aufgrund kürzerer Wege und besserer Infrastrukturausstattung, nachhaltige Verkehrsmittel für die Vor-Ort-Mobilität attraktiv zu machen. Im Städtetourismus ist das Flugzeug mit einem Anteil von 36 % das am häufigsten gewählte Verkehrsmittel für die An- und Abreise, der Pkw wird dafür zu 33 % genutzt. Die Bahn ist mit einem Anteil von 25 % das am dritthäufigsten genutzte Verkehrsmittel und liegt somit ebenso wie die zuvor genannten Verkehrsmittel über dem Österreich-Durchschnitt (Österreich Werbung 2019). Daten, die eine Ableitung der tourismusbedingten Ver- kehrsleistung in Österreich erlauben und damit in weiterer Folge den Anteil an den verkehrsbedingten Treibhausgas- emissionen aus dem Tourismus abschätzen ließen, stehen auf nationaler Ebene in unzureichendem Maß zur Verfügung. Potenzielle Quellen sind die auf Mobilitätsbefragungen ba- sierenden Verkehrsstatistiken des BMVIT, die Aussagen über den Verkehrszweck für Wege der in Österreich ansässigen Be- völkerung enthalten (Herry et al. 2012; Follmer et al. 2016), sowie Tourismusstatistiken, die Aussagen über die Ankünfte einerseits und die Verkehrsmittelwahl andererseits enthalten (Österreich Werbung 2019; Statistik Austria 2019d). Eine Ab- schätzung der Verkehrsleistung unter Berücksichtigung von Verkehrsmittelwahl und durchschnittlicher Entfernung der Zielmärkte sowie daraus resultierender Treibhausgasemissio- nen, die von Österreicherinnen und Österreichern verursacht werden, ist Abschn. 11.2 zu entnehmen bzw. Treibhausgas- emissionen, die der Tourismus nach Österreich erzeugt, dem Abschn. 11.3. Unterschiedliches Mobilitätsverhalten nach Herkunftsländern Unterschiedlich ist auch das Anreiseverhalten der Gäste aus den unterschiedlichen Herkunftsländern. Dieses ist in erster Linie abhängig von der Distanz zur Urlaubsdestination. Er- wartungsgemäß nimmt der Anteil des Flugzeuges mit der Entfernung zu. Besonders Gäste aus den Hauptmärkten Deutschland und den Beneluxstaaten wählen überwiegend den eigenen Pkw. Der Anteil der Bahnreisenden ist ent- sprechend der T-Mona-Befragung im Sommer höher als im Winter (Österreich Werbung 2019). Dieser Unterschied kann auf eine höhere Bedeutung des Gepäcktransports als Hinderungsgrund für eine Anreise mit der Bahn im Winter zurückgeführt werden. Allerdings sind auch für Wintergäste weitere vielfältige Gründe (wie Kosten, Komfort, Verfügbar- keit und subjektive Disponiertheit) für die Wahl des Verkehrs- mittels relevant (Herry et al. 1999; Wallergraber et al. 2014). Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die Datenlage zur Entwicklung der Tourismusmobilität unzureichend ist, da keine vollständigen Zeitreihen oder vergleichbaren Daten für alle österreichischen Bundesländer vorliegen und ins- besondere aktuelle Informationen zu den Hintergründen der touristischen Mobilität, wie beispielsweise die Motive für die Verkehrsmittelwahl und die Wegezwecke, österreichweit kaum vorhanden sind. Hier besteht erheblicher Datenbedarf. Mobilität von Beschäftigten im Tourismus Neben dem Verkehr, der durch die Gäste selbst entsteht, sind auch der Berufsverkehr des Personals, der tourismusbezo- gene Personenwirtschaftsverkehr sowie der Alltagsverkehr Tab. 3.1 Verkehrsmittelwahl bei der An-/Abreise von Gästen in Österreich laut T-Mona-Urlauberbefragung 2017/2018. (Österreich Werbung 2019) Gäste in Österreich gesamt Aus Österreich Aus dem Ausland Winter 2017/2018 [%] Sommer 2018 [%] Gesamt [%] Winter 2017/2018 [%] Sommer 2018 [%] Gesamt [%] Winter 2017/2018 [%] Sommer 2018 [%] Gesamt [%] Auto 76,0 75,0 75,3 81,2 83,5 83,3 75,8 73,6 73,6 Motorrad 0,0 1,0 0,7 0,3 0,6 0,6 0,0 1,1 0,7 Wohnwa- gen/Wohn- mobil 1,0 3,0 2,4 0,7 2,2 2,0 1,0 3,1 2,5 Bahn 7,0 9,0 8,4 10,3 10,1 10,2 6,9 8,8 8,2 Organi- sierter Reisebus 2,0 1,0 1,3 0,2 0,6 0,5 2,1 1,1 1,4 Fernbus/ Linienbus 1,0 2,0 1,7 2,1 0,8 0,9 1,0 2,2 1,8 Flugzeug 13,0 9,0 10,1 5,1 1,8 2,1 13,3 10,2 11,1 Anderes 0,0 1,0 0,7 0,0 0,4 0,4 0,0 1,1 0,8 Anmerkung: Samplegröße: n = 7033 (Gäste im Winter), n = 18.370 (Gäste im Sommer). 3 Mobilität, Transport und Erreichbarkeit von Destinationen und Einrichtungen 55
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Tourismus und Klimawandel
Title
Tourismus und Klimawandel
Authors
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Publisher
Springer Spektrum
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Size
21.0 x 28.0 cm
Pages
263
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