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Tourismus und Klimawandel
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mutlich auch Ende des 21. Jahrhunderts bei entsprechender Ausstattung mit Beschneiungsanlagen noch schneesichere Skigebiete geben. Dies ist jedoch mit einem deutlich höheren Beschneiungsaufwand, d. h. einem höheren Ressourcenbe- darf und damit höheren Preisen verbunden. Zum anderen wird der Klimawandel den Druck auf weniger rentable Ski- gebiete tendenziell erhöhen, was in weiterer Folge zu einer stärkeren Konzentration und Marktbereinigung sowie einer künftig geringeren Anzahl an Skigebieten führen könnte. Große, hoch gelegene Skigebiete und solche mit guter Be- schneiung sind bei dieser Entwicklung begünstigt. Allerdings zeigen Entwicklungen in den USA und in der Schweiz auch alternative Modelle (Pröbstl-Haider und Flaig 2019), wo zur Erhaltung der Einstiegs- und Übungsmöglichkeiten große, konkurrenzstarke Gebiete die Kleinen stützen, um langfristig die Nachfrage zu erhalten. Für die Bewertung der Klimawandelfolgen für Skigebiete ist jedoch nicht nur die Angebotsseite relevant (also, ob schneesichere Verhältnisse hergestellt werden können), son- dern auch die Nachfrageseite. Gäste haben grundsätzlich eine hohe Anpassungsfähigkeit, sowohl räumlich (Wahl eines an- deren Skigebiets), zeitlich (Skifahren nur in Saisonzeiten mit ausreichend Schnee) und hinsichtlich der Aktivitäten (andere Aktivität statt Skifahren). Änderungen des Gästeverhaltens werden vermutlich eher rasch bei Erreichen von gewissen Grenzwerten (z. B. akzeptable Schneebedingungen) auftreten und nicht als kontinuierliche, langsame Veränderung (Göss- ling und Hall 2006). Die Reaktion von Wintergästen auf schneearme Situa- tionen wurde in mehreren Studien indirekt, also z. B. durch Analyse von Übernachtungsstatistiken, als auch direkt durch Gästebefragungen und Experimente untersucht. Für Winter- nächtigungen in Wintersportdestinationen Österreichs wurde ein Zusammenhang mit der Schneehöhe festgestellt, auch wenn dieser vergleichsweise schwach ausgeprägt ist und nur für niedrig gelegene Skigebiete gilt (maximale Höhe unter 2000 m). Zudem ist dieser Effekt im betrachteten Zeitraum bis 2006/2007 schwächer geworden (Falk 2010; Töglhofer et al. 2011). Eine Erklärung für die abnehmende Abhängig- keit der Nächtigungen von der Naturschneehöhe ist die zu- genommene Verbreitung von Beschneiungsanlagen (Falk und Lin 2018). Die Empfindlichkeit von Wintergästen gegenüber Klimaschwankungen ist bei inländischen Gästen stärker als bei ausländischen Gästen ausgeprägt, wenn auch das absolute Ausmaß der Empfindlichkeit recht gering ist (Falk 2013b). Bei Auswertung des Reiseverhaltens der Österreicher in den Dezembermonaten zwischen 2012 bis 2016 wurde fest- gestellt, dass auch ein sehr warmer Dezember keinen negati- Abb. 6.1 Schneesicherheit von Skigebieten in Österreich mit verbesserter Beschneiungskapazität. (Datenquelle: Steiger und Scott 2020; Grafik: Moritz Waas) Spezifische Komponenten des  touristischen Angebots – Aktivitäten112
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Tourismus und Klimawandel
Title
Tourismus und Klimawandel
Authors
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Publisher
Springer Spektrum
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Size
21.0 x 28.0 cm
Pages
263
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