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Tourismus und Klimawandel
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staltung von Produkten, Prozessen, Dienstleistungen, Ereig- nissen und Umgebungen mit einem Fokus auf die Qualität der Benutzererfahrung (Tussyadiah 2013). Es geht darum, Erleb- nisse zu schaffen, die den Gästen in Erinnerung bleiben und weitererzählt werden. Diesem Trend zu Design und Themen- bergen folgen zahlreiche Bergbahnen in Österreich. Seit 2001 setzen die inzwischen 79 Themenberge überaus erfolgreich darauf, den Bergsommer mit einzigartigen Attraktionen be- sonders anziehend zu gestalten. Teil der sog. besten österrei- chischen Sommerbergbahnen sind unter anderem die bekann- testen mit Seilbahnen erschlossenen Berge Österreichs, wie z. B. Dachstein, Zugspitze, Kitzsteinhorn und Wilder Kaiser (Seilbahnen Österreich o.J.). 7.2 Relevante Entwicklungen in den wichtigsten Herkunftsländern Neben einem starken Inlandsmarkt stellen wie bisher Deutschland, die Niederlande und Schweiz/Liechtenstein wichtige Herkunftsmärkte dar (Abb. 1.5 in Kap. 1; Statistik Austria 2019). Das Interesse erwies sich in den vergangenen Jahren als gleichbleibend hoch und tendenziell ansteigend. Bei ausgezeichneten und stabilen Wetterbedingungen lässt sich auch eine Zunahme durch spontane Buchungen in den umliegenden europäischen Nachbarstaaten erkennen. Dies zeigte sich 2018 u. a. durch eine deutliche Zunahme an deut- schen sowie polnischen Urlauberinnen und Urlaubern (Ös- terreich Werbung 2018b). Befragungen von deutschen Gästen zeigten, dass sich die Urlaubsmotive vier Gruppen zuordnen lassen (Pröbstl-Haider et al. 2014). Dazu zählen das Erlebnis von Natur und regiona- len Besonderheiten, das soziale Erlebnis (Familie/Gruppen- erlebnis), Erholung mit Well-being (Erholungsurlaub) sowie Aktivitäten und Sporterlebnis (aktiver Urlaub/Sporturlaub). Weiterhin ist eine Zunahme italienischer Gäste aufgrund der Hitze in italienischen Städten in den Sommermonaten und gezielter Werbung für österreichische Natur und Kultur wahrscheinlich (Cai et al. 2011; Österreich Werbung 2011, 2018c). Generell trägt auch der Aspekt der Sicherheit zu einer Zunahme der Reisen nach Österreich bei, weil viele alterna- tive Urlaubsregionen, wie zum Beispiel Tunesien, Ägypten, aber auch die Türkei und andere Reiseziele im Nahen Osten, diesbezüglich an Attraktivität verloren haben. Von dieser Ent- wicklung profitiert vor allem der Sommertourismus in Ös- terreich (vgl. Kap. 1). Als vorteilhaft für deutsche Urlaube- rinnen und Urlauber wird auch die Tatsache empfunden, dass es keine Sprachbarriere gibt. Das Nachfragepotenzial bei deutschen Gästen erscheint bei Weitem nicht ausgeschöpft, da vielfach der Sommer- urlaub in den Bergen noch mit Anstrengung und Planungsauf- wand verbunden wird (Österreich Werbung und Fachverband Seilbahnen WKO 2018). In einer repräsentativen Befragung in Deutschland geben nur 10 % an, gar nicht an einem Ur- laub im Alpenraum interessiert zu sein (Pröbstl et al. 2012; Pröbstl-Haider und Haider 2014). Diese Ergebnisse sowie die Daten der Österreich Werbung und der WKO legen eine weitere Zunahme deutscher Sommerurlaubender in den ös- terreichischen Alpen nahe (Pröbstl et al. 2012). Neben dem Wanderurlaub, der stark nachgefragt wird, ist auch der Radtourismus ein wachsendes Segment. Insgesamt ist nach Pechlaner et al. (2015) von 18,6 Mio. Mountain- bikern in Europa und rund 40,4 Mio. Trekkingbike-Benutzern auszugehen, die jeweils ein wichtiges touristisches Potenzial darstellen. Bereits heute werden den Mountainbikenden in Österreich 26.400 Kilometer Radrouten zur Verfügung ge- stellt. Die Verkaufszahlen in Deutschland unterstreichen auch die zunehmende Bedeutung des E-Mountainbikes (Pechlaner et al. 2015). Von dieser Entwicklung wird auch ein starker Einfluss auf die Nachfrage und Produktentwicklung in Ös- terreich erwartet, weil mit dem E-Bike für ein Bergerlebnis weniger Kondition und Kraft erforderlich ist (Hatje 2016; Pröbstl-Haider et al. 2017a). Insgesamt zeigt sich eine starke Diversifizierung, die von verschiedenen E-Bikes, über Fat-, Trekking-, Offroad-, Mountain- und Citybikes bis zu den klassischen Rennrädern reicht. Trotz der quantitativen Zunahme der sommertouristischen Nachfrage ist zu beachten, dass die Wertschöpfung in Som- mer und Winter sehr unterschiedlich ist (siehe Tab. 7.1). So beliefen sich die durchschnittlichen Tagesausgaben der Ur- lauberinnen und Urlauber im Winter 2018/2019 auf 185 €, jene im Sommer 2018 hingegen nur auf 160 € (Österreich Werbung 2018d, 2019). Dabei ist aber zu beachten, dass die Unterschiede v. a. bei den Kategorien Unterkunft sowie Seil- bahnen und Lifte liegen, wo die Kosten im Winter deutlich höher sind (Österreich Werbung 2018d, 2019). In der Schweiz ist die größere ökonomische Bedeutung des Wintertourismus gegenüber dem Sommertourismus ebenfalls nachgewiesen (Backhaus et al. 2013). Tab. 7.1 Ausgaben eines durchschnittlichen Urlaubsgastes in der Wintersaison 2018/2019 und Sommersaison 2018. (Gerundete Werte, gemäß Österreich Werbung 2018d, 2019) Ausgaben im Winter (pro Person/ Tag) in € Ausgaben im Sommer (pro Per- son/Tag) in € Unterkunft 91 78 Mobilität vor Ort 28 15 Essen und Getränke 26 23 Sonstige Aus- gaben 39 43 Gesamtausgaben (ohne An- und Rückreise) 185 160 Spezifische Komponenten des  touristischen Angebots – Aktivitäten124
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Tourismus und Klimawandel
Title
Tourismus und Klimawandel
Authors
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Publisher
Springer Spektrum
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Size
21.0 x 28.0 cm
Pages
263
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