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Tourismus und Klimawandel
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Abb. 7.8 zeigt weiterhin, dass nur wenige Möglichkeiten zur Mitigation bestehen. Diese beziehen sich meist auf die Energie- gewinnung auf Gebäuden für den Sportbetrieb sowie Pflanz- maßnahmen. Die Möglichkeiten zur Adaption sind vielfältiger. Neben den klimainduzierten Einflussfaktoren, die wesent- lich darüber entscheiden werden, ob die bislang aufgesuchten Destinationen weiter attraktiv sind, gibt es auch Ergebnisse aus der sozialwissenschaftlichen Forschung und der Verhal- tensökonomie, die bei der Entwicklung von Anpassungsstra- tegien zu berücksichtigen sind (vgl. auch Kap. 13). Wichtige Aspekte sind nachstehend aufgeführt: Als besonders wichtig erwies sich der Stellenwert, den die Aktivität für den einzelnen Gast besitzt. Die internationale Li- teratur spricht in diesem Fall von „specialisation“6 (Needham et al. 2013; Needham und Vaske 2013). Forschungsergeb- nisse zeigen, dass Personen, die ihrer Aktivität eine hohe Spezialisierung entgegenbringen, die Aktivität auch unter dem Einfluss des Klimawandels eher beibehalten wollen und gegebenenfalls den Ort dafür ändern (Beardmore et al. 2013). Auf den Klimawandel bezogene Untersuchungen zum Som- mertourismus zeigen weiterhin, dass das touristische Angebot nicht nur im Hinblick auf einzelne Aktivitäten gedacht werden darf, sondern im Sinne „multivariater Pakete“ betrachtet wer- 6 Der englische Begriff „specialisation“ umfasst mehr als die Spezialisie- rung auf eine bestimmte Aktivität, sondern bezieht in diesem Kontext auch Aspekte wie Erfahrung, Hingabe, Engagement und Zeitaufwand mit ein. den sollte (Pröbstl-Haider et al. 2015). Das bedeutet, dass neben Angeboten für Sport- und Freizeitaktivitäten im Freien auch die Siedlungsgröße, Einkaufsmöglichkeiten, Veranstaltungen und das Naturerlebnis eine Rolle spielen. Bei entsprechenden Adaptionsmaßnahmen und Strategien gilt es daher auch das Indoorangebot (vgl. Kap. 8), die Gastronomie und das Beher- bergungsangebot (vgl. Kap. 4 und 5) mit zu betrachten. Eine repräsentative Umfrage zum deutschen Markt zeigte, dass die Befragten, die sich nicht für die Alpen interessierten, die schwankenden Wetterbedingungen in den Alpen als viel negativer empfanden als Personen, welche die Alpen bereits besucht haben (Pröbstl-Haider et al. 2015). Daher kommt der Kommunikation der zu erwartenden Wetterbedingungen und ggf. auch klimainduzierter Veränderungen eine wichtige Rolle zu. 7.4.2 Anpassungs-, Minderungsmaßnahmen und Strategien für einzelne Aktivitäten Wandern, Nordic Walking und Spazierengehen Insgesamt sind nur geringe Anpassungsmaßnahmen für diese Aktivitäten erforderlich (vgl. dazu auch Ausführungen zum Bergwandern), da die potenzielle Betroffenheit eher gering ist. Im Hinblick auf die dargestellte Problematik durch Am- brosia (Ragweed), die bei einem Temperaturanstieg von 2 °C eine verbesserte Konkurrenzfähigkeit besitzt, liegen inzwi- Kleinräumige Gewitterstürme Wandern Gefährdung im Berggebiet -1 Keine Mediale Frühwarnsysteme Radfahren Gefährdung Im Berggebiet -1 keine Mediale Frühwarnsysteme Wassersport Gefährdungen und Risiken bei Wildbächen -1 keine Frühwarnsysteme durch Anbieter, Destinationen und über die Medien M Flugsport Erhöhung gefährlicher Turbulenzen -3 Ausstattung von Gebäuden mit Anlagen zur Energiegewinnung (z. B. Hangaranlagen und Gebäuden der Flugschulen) Verbesserung der Schulungen und Ausbildung, Stabilisierung der Geräte F/M Klettern Erhöhung der Risiken -3 Ausstattung von Berghütten mit Anlagen zur Energiegewinnung Mediale Frühwarnsysteme M Golf Gefahr durch Blitzeinschlag -1 Ausstattung von Gebäuden mit Anlagen zur Energiegewinnung Betriebliche Informationen und Frühwarn- einrichtungen, Anlage von sicheren Betriebs- gebäuden Legende: Erheblichkeit der Veränderung für den Tourismus (Es sind nur erhebliche negative Effekte dargestellt, klimainduzierte Phänomene ohne Wirkungen sind nicht enthalten): -1: Wirkung geringer Erheblichkeit -2: Wirkung mittlerer Erheblichkeit -3: Wirkung starker Erheblichkeit Sicherheit der Aussage: hoch mittel gering Bei einer geringen Sicherheit der Aussage kann eine mögliche Beeinträchtigung nicht durch Literatur oder spezifische Untersuchungen belegt werden, bei mittlerer und hoher Sicherheit liegen entsprechende Studien vor. Erwartete Wirksamkeit der Maßnahmen: hoch mittel gering F: Forschung erforderlich M: Monitoring erforderlich Abb. 7.8 (Fortsetzung) 7 Outdooraktivitäten und damit zusammenhängende Einrichtungen im Sommer und in den Übergangszeiten 141
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Tourismus und Klimawandel
Title
Tourismus und Klimawandel
Authors
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Publisher
Springer Spektrum
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Size
21.0 x 28.0 cm
Pages
263
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