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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
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Page - 57 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts

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Tragsessel und Sänften in Genua vom 16 bis Anfang des 18 Jahrhunderts 57 Arbeit eines Tischlers, der den höchsten Betrag erhielt, sind in dieser Quelle unter ande- rem auch die eines Schmieds, eines Glasers, eines Stickers und eines Goldschmieds belegt. Eine weitere Rechnung der Doria berichtet von einer anderen Zahlung an einen Tischler, genannt „Gio bancalaro“, für die Herstellung einer „carega“, die von vier Männern getra- gen wurde und sich damit von Sänften unterschied, für deren Gebrauch Maultiere zum Einsatz kamen.22 Ein Schnitzer namens Domenico Steccone erhielt hingegen eine Zah- lung für die Herstellung eines neuen Kastens für die „bussola“ der „signora marchesa“.23 3 Terminologische Aspekte und Ausstattungsvarianten Wie einige bereits erwähnte Dokumente zeigen, wird in den Quellen zwischen mehreren Typen von Tragevehikeln unterschieden, nämlich zwischen der „lettiga“ (Sänfte), die meist von Maultieren, zuweilen aber auch von „Sklaven“ getragen wurde, der „cadrega“, die mit- tels Holmen von meist zwei, manchmal aber auch vier Männern transportiert wurde, und schließlich der „bussola“, ein Terminus, der laut Merli erst aufkam, nachdem Tragsessel mit Gläsern versehen worden waren, und der für jene Vehikel Anwendung fand, für die sich später die Bezeichnung „portantina“ durchsetzen sollte.24 Als „bussole“ und „lettighe“ wurden beispielsweise jene Tragevehikel bezeichnet, die der „bancalaro“ (Tischler) Giovanni Fiorentino im Dezember 1590 für den kurz zuvor Wit- wer gewordenen Giovanni Andrea Doria schwarz ausschlagen musste, damit dieser in der recamadore [Sticker] per pendone / L. 15.4 per palmi panno rosso / L. 467.13 per chiodi numero … a prezzo … l’uno e per indorar ferri / L. 4.26 per la stampa di essi / L. 102 per il pomo cioè L.72 a Gioa- chino orefice [Goldschmied] e L. 30 per 3 zechini / L. 44 al ferraro [Schmied] per ferri / L. 9 al vedraro [Glaser] per vetri / L. 12 per intaglio del cielo / L. 53 per indorarlo e dipingere l’arma / L. 16.4 al sellaro [Sattler] per li cossinetti di veluto / L. 6 per un paro di stanghe / L. 153 al falegname [Tischler] per legname, fattura, et altre spesette / L. 47.3 per palmi 17 di panno per coperte delle mule a L. 25 la canna / L. 23.2 per 8 palmi panno rosso / L. 7.3 per palmi 26 tela larga per fodra di esse / L. 36.9 per frange e fenoggietto per esse / L. 14 per sete e filosella per ricamare / L. 20 al ricamatore [Sticker] per sua fattura / L. 50.8 per sei para di fiocchi per le testere / L. 16.16 per fattura di esse / L. 266 al sellaro [Sattler] pelle nuove e fattura delle coperte.“ 22 ADP, Banc. 75.5, Libro di cassa, anni 1579/80, c. 18, August 1: „n. 105. per £ 69.2 pagate a m.o Gio bancalaro per le spese per manifatura della carega da portarsi da quattro homini“. 23 ADP, Banc. 75.21, Manuale di cassa 1710 in 1717, cc. n.n., 1715 Mai 25: Dokumentation einer Zah- lung von „£ 295 […] a Domenico Steccone intagliatore per lavori diversi da esso fatti d’ordine del sig. marchese n.ro“. Darunter findet sich unter anderem zitiert: „scaffo nuovo di bussola per la signora marchesa“. 24 Merli 1871 (wie Anm. 4), S. 24, Anm. 6: „intorno al 1588, aggiuntivi i cristalli, furono fatte eleganti quanto le letiche, e tosto presero il nome di bussole“. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Title
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Subtitle
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Author
Mario Döberl
Editor
Alejandro López Álvarez
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
432
Categories
Geschichte Vor 1918
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