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Vor 1918
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
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Page - 289 - in Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts

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Tragsessel an den Höfen der österreichischen Habsburger 289 1704 bei drei bis vier von sieben321 und in den Jahren 1709/10 schließlich nur noch bei vier von elf.322 Aus welchen Regionen und Städten der Apenninen-Halbinsel aber stammten die ita- lienischen Sesselträger am Kaiserhof? Die genaue Herkunft lässt sich nur in Einzelfällen eruieren, etwa, wenn in Bittgesuchen von Hofdienern eigens darauf hingewiesen wird. Fallweise wurde die Herkunft von kaiserlichen Sesselträgern auch bereits in vorangegange- nen Kapiteln erwähnt. So waren etwa die vier Sesselträger, die 1615 gemeinsam mit einem Tragsessel aus Florenz an den Kaiserhof gelangten, Genuesen.323 Kaiserin Eleonora Gon- zaga (I.), die sich 1623 von ihrem Bruder einen Tragsessel aus Mantua wünschte, bat ihn, ihr entweder sechs genuesische oder sechs neapolitanische Sesselträger mitzusenden, wobei wir in Unkenntnis darüber sind, woher die sechs nach Wien geschickten Personen letztlich tatsächlich stammten.324 Der Hofsesselträger Domenico Contarini325 erhielt am 29. De- zember 1650 90 Gulden rückerstattet, die er für die Anreise von zwei Männern aus Genua ausgelegt hatte, die als Sesselträger für den Kaiserhof bestimmt waren.326 Dabei handelte es sich offenbar um Giovanni Battista Solare und Francesco Fornero, die mit 1. Oktober 1650 321 Während die Namen der italienischstämmigen Sesselträger im gedruckten Hofstaatsverzeichnis von 1704 in Antiquaschrift vermerkt sind (Gio. Battista Conti, Antonio Pacifici und Francesco Carigeri), wurden die Namen der übrigen Sesselträger in Frakturschrift gedruckt (Daniel Säustahl, Peter Thornpüchler, Johann Matthias Spacirer und Joachim Müller). Peter Thornpüchler, dessen Name ebenfalls in Frakturschrift gesetzt ist, könnte jedoch italienischer Herkunft gewesen sein. Siehe dazu Anm. 320. Käyserlicher und Königlicher wie auch Ertz-Hertzoglicher und dero Resi- dentz-Stadt Wienn Staats- und Stands-Kalender / Auff das jahr M.DCCIV. Mit einem noch nie dergleichen gesehenen Schematismo geziert (Wien o.J.), S. 191 f. Im damaligen königlichen Hof- staat Josephs I. weisen die Namen von vier der sieben Sesselträger auf eine italienische Herkunft hin. Ebenda, S. 205. 322 Keine Italiener waren offensichtlich Frantz Müllauer, Mathias Herschitz, Erhard Wissing, Joachim Müllner, Philipp Dörffler, Johann Mathias Spacirer und Caspar Boschman. Staat des Käyserl. Hoffs / von Jahr 1709. biß 1710. Ehedessen / unter dem Titl Käyserlichen und Königlichen / wie auch Ertz-Hertzoglichen / dan dero Residenz Stadt Wienn / Staats- u. Stands-Kalender mit einem noch nie dergleichen gesehenen Schematismo, heraus gegeben. Anderter Theil (Wien o.J.), o.S. Zwar sind im gedruckten Verzeichnis für 1709/10 nur die Namen von Giovanni Battista und Francesco Fagiani in Antiquaschrift gedruckt und damit als Italiener hervorgehoben, doch dürfte auch Niclas Brandi (andernorts auch „Nicola Brandi“ genannt) und Johann Banquier (in anderen Verzeichnissen ist ein „Giuseppe Banquier“ erwähnt, was auf einen italienischen Ursprung der Familie schließen lässt), deren Name im gedruckten Hofstaatsverzeichnis in Frakturschrift gesetzt ist, italienischstämmig gewesen sein. Ebenda. 323 Vgl. Kapitel 2.2. 324 Vgl. Kapitel 2.3. 325 Für Namensvarianten siehe Anm. 318. 326 ÖStA, FHKA, HZAB, Bd. 96 II, fol. 342r (1650 Dezember 29). Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Title
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Subtitle
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Author
Mario Döberl
Editor
Alejandro López Álvarez
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
432
Categories
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