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Transdifferenz und Transkulturalität - Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
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Susanne Blumesberger212 2. berTa KaTschers aufsTieg zur VielbeachTeTen schrifTsTellerin Berta Katscher, am 12. Juni 1860 in Trenčín/Trencsén/Trentschin geboren, stammt aus einer kinderreichen jüdischen Familie, ihr Vater war Joseph Katscher, ihre Mutter Therese, geborene Blumgrund. Als sie zwei Jahre alt war, starb ihre Mutter. Ihre älteste Schwester übernahm die Erziehung und ging dabei sehr streng mit dem Kind um. Märchen bedeuteten dem kleinen Mädchen zu dieser Zeit sehr viel. Es erfand selbst welche und erzählte sie den Freundinnen. Später kam Berta Kat- scher zu Pflegeeltern und musste ihnen, als sie 13 Jahre alt war, in die Hercegovina folgen. Dort war sie zumeist im Haushalt beschäftigt. Das änderte sich jedoch nach ihrer Eheschließung, denn ihr Mann, ihr Cousin Leopold Katscher (1853–1939), den sie am 17. Mai 1881 in der Synagoge in Temesvár/Timișoara heiratete, war stolz da- rauf, eine Schriftstellerin zur Frau haben. Leopold Katscher studierte Medizin, Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Literaturgeschichte an den Universitäten Wien, Budapest und London und setzte sich in seinen Werken v.a. mit pazifistischen und sozialreformatorischen Ideen auseinander. Er griff in seinen Texten Themen wie das Frauenstimmrecht, die Gefängnisreform und die Abstinenzbewegung auf. Leopold Katscher, der zu- sätzlich zu jenen Pseudonymen, die er gemeinsam mit seiner Frau benutzte, auch unter Kosmopolit, Heinanus, Hermann, Qudam, Spectator und Anglicus schrieb, gab mehrere Zeitschriften sowie die Buchreihe Österreichisch-Ungarische Volksbü- cher heraus. Er war auch (Mit-)Begründer mehrerer Vereine, wie 1895 der Ungari- schen Friedensgesellschaft und 1896 des Fiumaner Friedensvereins. Ab 1891 war er Vorstandsmitglied der Österreichischen Friedensgesellschaft. Außerdem war er Vorsitzender der Europäischen Kommission für Sozialreform und Mitbegründer des Deutschen Schriftstellerverbandes. Für sein Engagement erhielt er die Gold- medaille der Pariser Weltausstellung und die Silbermedaille der Charles-Robert- Stiftung. Dieses Umfeld eröffnete natürlich auch seiner Ehefrau Berta Katscher zahlreiche Möglichkeiten. Sie engagierte sich ebenfalls in den genannten Berei- chen und arbeitete an mehreren seiner Werke mit. Als Beispiel sei hier nur sein Buch Schuldlos verurteilt!4 genannt. An vielen Publikationen wirkte das Ehepaar gemeinsam mit, u.a. an der zum Teil in drei Sprachen (Ungarisch, Deutsch, Fran- zösisch) publizierten Halbmonatsschrift Az Ezeréves Magyarország (Das tausend- jährige Ungarn, 1896–1898). Berta Katscher ist darin u.a. mit der Humoreske A haj- tóvadászat (Die Treibjagd) vertreten.5 Ihre ersten beiden Arbeiten erschienen in der Frankfurter Zeitung und der Wiener Zeitschrift Die Heimat. 1886 publizierte sie in der Deutschen Wochenschrift. Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Öster- te Themen deutscher Schriftstellerinnen. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang 2001, S. 241-262, hier S. 241. 4 | Katscher, Leopold: Schuldlos verurteilt! Anregungen, Betrachtungen, Erzählungen. Leip- zig: Janssen 1895. Vgl. Suttner, A[rthur] G[undaccar] v.: Schuldlos verurteilt. In: Wiener Mon- tagspost v. 12.11.1894, S. 5. 5 | Kácser, Berta: A hajtóvadászat [Die Treibjagd]. In: Az Ezeréves Magyarország 2 (1897), S. 21. Vgl. die Annonce in Pester Lloyd v. 2.5.1897, S. 8.
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Transdifferenz und Transkulturalität Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Title
Transdifferenz und Transkulturalität
Subtitle
Migration und Alterität in den Literaturen und Kulturen Österreich-Ungarns
Authors
Alexandra Millner
Katalin Teller
Publisher
transcript Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-3248-8
Size
15.4 x 23.9 cm
Pages
454
Keywords
transdifference, transculturality, alterity, migration, literary and cultural studies, Austria-Hungary, Transdifferenz, Transkulturalität, Alterität, Migration, Literatur- und Kulturwissenschaften, Österreich-Ungarn
Category
Kunst und Kultur
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