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Historische Aufzeichnungen
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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2.3. „DIE BLÜHENDEN HOCHSCHULEN DEUTSCHLANDS“ 81 höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin39 wurde erst am Ende des 19. Jahrhunderts im Archiv entdeckt und konnte daher für die österreichi- sche Diskussion nicht als Blaupause für eine Universitätsreform dienen.40 Beide haben außerdem darauf verwiesen, dass die Rezeption dessen, was man dann als Humboldt’sches Modell konstruierte, auch vom Zustand des eigenen universitären Systems abhängig und damit zeitbedingt war sowie viele Zuschreibungen erst aus der Rückschau entstanden und vor allem dazu dienten, ein Ideal einer Universität zu schaffen.41 Allerdings hat in rezenter Forschung Heinz-Elmar Tenorth die Dekonstruktion Paletscheks etwas re- lativiert und die Rolle Humboldts bei der Gründung der Berliner Universität betont,42 und damit die Frage des ‚Mythos Humboldt‘ noch weiter differen- ziert. Festhalten kann man indes, dass der Name Humboldt in der öster- reichischen zeitgenössischen Debatte keine Rolle spielte, was für die hier untersuchte Frage wesentlich ist.43 Außerdem muss betont werden, dass die Universität Berlin, die in der Forschung mit dem Namen Wilhelm von Humboldt44 und dem Hum- boldt’schen Universitätsmodell verknüpft worden war, nicht als DAS Modell diente. Unabhängig davon, dass die Strukturen der deutschen Universitäten und später auch die Ideen Humboldts weltweit rezipiert wurden und als Ori- entierung für die Gestaltung nationaler Universitätssysteme dienten45, ist 39 Wilhelm von HumBoLdt, Über die innere und äußere Organisation der höheren wissen- schaftlichen Anstalten in Berlin. Unvollendete Denkschrift, in: Ernst Anrich (Hg.), Die Idee der deutschen Universität. Die fünf Grundschriften aus der Zeit ihrer Neubegründung durch klassischen Idealismus und romantischen Realismus, Darmstadt 1956, S. 375–386. 40 Siehe dazu etwa bei rüegg, Die Universität in der ‚Moderne‘ des 19. und 20. Jahrhunderts, S. 125. 41 Im 20. Jahrhundert wohl am einflussreichsten durch Helmut scHeLsky, Einsamkeit und Freiheit. Idee und Gestalt der deutschen Universität und ihrer Reformen, Düsseldorf 21971. Vgl. dazu auch die aktuelle Forschung von roHstock, Hemmschuh Humboldt oder Warum scheitert die Hochschulreform? 42 Vgl. Heinz-Elmar tenortH, Wilhelm von Humboldts (1767–1835) Universitätskonzept und die Reform in Berlin – eine Tradition jenseits des Mythos, in: Zeitschrift für Germanistik NF 20 (2010), S. 15–28. 43 Vgl. dazu auch Mitchell G. asH, Wurde ein „deutsches Universitätsmodell“ nach Österreich importiert? Offene Forschungsfragen und Thesen, in: Christof Aichner/Brigitte Mazohl (Hgg.), Die Thun-Hohenstein’schen Universitätsreformen 1849–1860. Konzeption – Um- setzung – Nachwirkungen, Wien, Köln, Weimar 2017, S. 76–98. 44 Wilhelm von Humboldt (Potsdam 1767–1835 Tegel), Gelehrter, Diplomat und Politiker. 45 Zur globalen Rezeption des deutschen Universitätssystems gibt es eine Reihe von For- schungen, zuletzt scHwinges, Humboldt international; scHaLenBerg, Humboldt auf Rei- sen?; Walter rüegg, Die Universität in der ‚Moderne‘ des 19. und 20. Jahrhunderts, in: Wolfgang Mantl (Hg.), Phänomenologie des europäischen Wissenschaftssystems, Ba- den-Baden 2010, S. 121–143. Zuletzt auch Peter JosePHson/Thomas karLsoHn/Johan öst- Ling (Hg.), The Humboldtian Tradition: origins and legacies, Leiden 2014.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860