Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
Page - 175 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 175 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Image of the Page - 175 -

Image of the Page - 175 - in Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit

Text of the Page - 175 -

5.1. EINLEITUNG 175 Professoren Flir und Kerer waren als Abgeordnete ihrer Wahlkreise (Lan- deck bzw. Oberinntal und Vorarlberg) in die Frankfurter Paulskirche einge- zogen: damit zeigt sich auch in Tirol die Universität als wichtiger Rekrutie- rungsort für die Frankfurter Nationalversammlung. Sechs Professoren, und damit die Hälfte des Professorenkollegiums, stammten aus Tirol. Die Mehrzahl der Professoren war im Jahrzehnt nach 1800 geboren worden. Der jüngste Professor war Anton Baumgarten mit 31, der Älteste im Kollegium war Cajetan Prockner mit 65 Jahren. Ein Spezifi- kum der philosophischen Fakultät war, dass dort mit vier Professoren mehr als die Hälfte dem geistlichen Stand angehörte. Da der Professor für Religi- onswissenschaft Haidegger aber bereits 1849 versetzt worden war (s.o.) und mit Adalbert Fuchs zudem ein weiterer Laie nach Innsbruck berufen wor- den war, hatte sich das Verhältnis beim Amtsantritt von Thun bereits etwas verschoben. Dennoch besaß Innsbruck damit einen vergleichsweise hohen Anteil an geistlichen Professoren – freilich abgesehen von solchen Universi- täten mit einer theologischen Fakultät. Wie bereits oben beschrieben, lässt sich in der ersten Phase der Reform eine gewisse Aufbruchstimmung innerhalb des Professorenkollegiums fest- stellen. Die Professoren der aufgewerteten philosophischen Fakultät traten mit neuem Selbstverständnis auf, das Professorenkollegium insgesamt ver- teidigte die neuen Freiheiten und unterbreitete dem Ministerium immer wieder Reformvorschläge. Kurz nach den ersten Reformen versuchte die juridische Fakultät auch, die Errichtung neuer Lehrkanzeln in Wien zu er- reichen. Im Jahr 1848 bat man das Ministerium etwa um Erlaubnis, dass ein gewisser Karl von Sonnklar als Dozent der Kriegswissenschaften in Innsbruck wirken dürfe. Sonnklar hatte diesen Antrag selbst der Universi- tät unterbreitet. Das Kollegium rechtfertigte das Gesuch mit der enormen Wichtigkeit der Kriegswissenschaft in unsicheren Zeiten und für Tirol, als einen neuralgischen Punkt der Monarchie.20 Im Jahr 1850 schlug die juridi- sche Fakultät die Schaffung einer Kanzel für Bergrecht vor – ebenfalls mit der Begründung, dass dies für Tirol besonders bedeutsam sei. Die Professo- ren Prockner und Kerer verfassten damals eine ausführliche Stellungnahme an das Ministerium und empfahlen den Salinendirektor aus Hall, Andreas Prosser, als möglichen Kandidaten für die Kanzel.21 Thun bewilligte damals Mathematik, Physik und Chemie an der Philosophischen Fakultät zu Innsbruck bis 1945, Innsbruck 1971, S. 55–119, S. 72, FN 1. 20 Vgl. Sonnklar an Rektorat, Salzburg 10.06.1848, Akten des Rektorats 17, 173/R ex 1847/48, Universitätsarchiv Innsbruck. Unter derselben Signatur auch das Gesuch des Rektorats an das MCU vom 16. August des Jahres. 21 Siehe Hauptbericht über den Zustand der rechts- und staatswissenschaftlichen Studien (Konzept), Innsbruck 23.12.1850, Akten der Juridischen Fakultät 16, 111 ex 1850/51, Uni-
back to the  book Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit"
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860