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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 210 darin der erstgereihte, ihm folgten die Kandidaten Anton Kerner und Josef Lorenz202. Das Professorenkollegium hatte auch neuerlich beantragt, die Kanzel der Naturgeschichte zu teilen, weil durch den wissenschaftlichen Fortschritt in den Naturwissenschaften eine Teilung dringend nötig geworden war. Da eine solche Teilung aber bisher nicht stattgefunden hatte, musste das Pro- fessorenkollegium bei seiner Wahl von vornherein die beiden Kandidaten Johann Basslinger203 und Gustav Tschermak204 ausschließen, die zwar Ex- perten der Zoologie bzw. Mineralogie und Geognosie waren, aber das Fach Naturgeschichte in der gesamten Breite – und damit auch in der eigentlich überholten Form – nicht lehren konnten. Pichler wurde dies, ebenso wie dem zweitgereihten Kerner, am ehesten zugetraut, wenngleich auch für diese bei- den galt, dass Pichler auf dem Feld der Geologie und Kerner im Bereich der Botanik hervorstachen. Den Ausschlag für Pichler gab dessen Tiroler Herkunft und seine Ver- trautheit mit den lokalen Verhältnissen sowie die Tatsache, dass er sich durch sein bisheriges Wirken als Supplent und interimistischer Leiter des Naturalienkabinetts um die Innsbrucker Universität verdient gemacht hat- te.205 Die Statthalterei unterstützte den Vorschlag der Fakultät, glaubte je- doch einwenden zu müssen, dass für die beantragte Trennung „dermal nicht der geeignete Zeitpunkt ist, eine solche kostspielige Maßregel zu ergreifen, für welche nicht die unumgängliche Nothwendigkeit spricht.“206 Die Entscheidung über die Nachbesetzung fiel dann erst nach Thuns Ab- schied aus dem Ministerium. Am 3. November 1860 unterbreitete Staatsse- kretär Helfert, der die Geschäfte des Ministeriums nun leitete, dem Kaiser den Vorschlag über die Besetzung der Stelle.207 Helfert hob darin zunächst hervor, dass die Innsbrucker Universität die einzige sei, an der die naturhis- 202 Joseph Lorenz war damals Gymnasiallehrer in Fiume, 1853 war er in Graz zum Doktor der Philosophie promoviert worden. Siehe goLLer et al., Mineralogie und Geologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (1867–1945), S. 40. 203 Johann Basslinger, Zoologe. 204 Gustav Tschermak (Littau 1836–1927 Wien), ab 1856 Studium in Wien bei Joseph Red- tenbacher und Eduard Fenzl, ab 1861 PD für Mineralogie und Chemie, ab 1862 Kustos am Mineralogischen Hof-Cabinet, ab 1868 dessen Leiter, 1868–1906 Prof. für Mineralogie und Petrographie an der Universität Wien. 205 Ebenda. 206 Statthalterei an MCU, Innsbruck 24.08.1859, MCU Allg. Sign. 5, Fasz. 1015, Österreichi- sches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 207 Der Majestätsvortrag ist abgedruckt bei Gerhard oBerkofLer/Peter goLLer, Materialien zur Geschichte der naturhistorischen Disziplinen in Österreich. Die Botanik an der Univer- sität Innsbruck (1860–1945) (= Forschungen zur Innsbrucker Universitätsgeschichte 17), Innsbruck 1991, S. 40–42.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860