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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 232 verwaist und die Suche nach geeigneten Kandidaten wurde neuerlich inten- siviert. Nachdem Karl Ernst Moy de Sons schon im November 1851 privatim in ei- nem Brief an Thun auf den Missstand an der Innsbrucker Universität aufmerk- sam gemacht hatte, wiederholte er in einem Schreiben an Josef Fessler die noch immer unerledigte Angelegenheit der Besetzung der Professur in Innsbruck. Allerdings erscheint Moy in diesem Brief wenig optimistisch, was eine schnelle Lösung betrifft, und meint am Ende: „Wenn man keinen gemachten Historiker haben kann, wäre es am Ende doch noch am besten, ein Talent im Lande für das Fach heranzubilden.“313 Eine ähnliche Ansicht vertrat Moy auch gegenüber Thun, als dieser sich in Reaktion auf Moys Brief auf indirektem314 Wege bei je- nem über geeignete Kandidaten für den Lehrstuhl erkundigte. Am 2. Februar 1852 schrieb Moy an Thun und empfahl insbesondere den Orientalisten Muys315, sowie Joseph Aschbach316 von der Universität Bonn und den jungen Julius Ficker.317 Außerdem befürwortete Moy die Berufung einer Reihe anderer Historiker, darunter einige jüngere aus der näheren Umgebung: An erster Stelle nannte er hier Johann Zwerger318, der bis da- hin „schöne Elaborate über Kirchengeschichte geliefert hat.“ Zwerger, der als nachmaliger Bischof von Graz-Seckau eine zentrale Rolle im österreichischen Kulturkampf einnehmen sollte, würde sich besonders durch „einen ruhigen, 313 Moy an Fessler, Innsbruck 18.01.1852, Nachlass Fessler 5, Diözesanarchiv St. Pölten. 314 Thun hatte offenbar über Ludwig Heufler eine Anfrage an Moy gerichtet, vgl. Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 315 Moy schreibt in seinem Brief „Meis“. Auch Oberkofler übernimmt dies in seiner Arbeit, vgl. oBerkofLer, Die geschichtlichen Fächer an der philosophischen Fakultät der Univer- sität Innsbruck 1850–1945, S. 20, FN 56. Moy hatte den Namen allerdings nicht richtig ge- schrieben und meinte Gottfried Muys (Krefeld 1828–1898 Laibach), der damals Hilfskraft bei Oskar Redwitz an der Wiener Universität war. Was Moy ebenfalls erwähnt. Muys war später noch einmal im Gespräch für eine Kanzel an der Universität Lemberg, vgl. Thun an Ficker, Wien 09.06.1858, Nachlass Ficker, Institut für Österreichische Geschichtsfor- schung. Von 1868 bis 1897 war Gottfried Muys Bibliothekar in Laibach. 316 Joseph Aschbach (Höchst am Main 1801–1882 Wien), ab 1823 Lehrer am Gymnasium in Frankfurt, ab 1842 Prof. der Geschichte an der Universität Bonn, 1853–1872 Prof. an der Universität Wien. 317 Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 318 Johann Zwerger (Altrei 1824–1896 Graz), Priester, ab 1857 Spiritualdirektor des Pries- terseminars und Hofkaplan in Wien, 1865 Dompropst in Trient, ab 1867 Fürstbischof von Graz Seckau. Vgl. zur Biografie von Zwerger auch: Franz Freiherr von oer, Fürstbischof Johannes Bapt. Zwerger von Seckau. In seinem Leben und Wirken dargestellt, Graz 1897; Eugen runggaLdier, Johann Baptist Zwerger. Fürstbischof von Seckau (1867–1893). Leben und Wirken. Diplomarbeit, Innsbruck 1993.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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