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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5.8. DIE LEHRSTÜHLE FÜR ALLGEMEINE GESCHICHTE 233 besonnenen Charakter, Zuverlässigkeit und eine verständige, echt katholi- sche Auffassung“319 auszeichnen. An zweiter Stelle empfahl er Franz Bole320, der zum damaligen Zeitpunkt Supplent am Gymnasium in Feldkirch war. An dritter Stelle nannte Moy den Kaplan Joseph Wolf321, „der einen regen For- schungstrieb mit einem glücklichen Darstellungstalent und vortrefflicher Ge- sinnung verbindet, aber ein etwas schroffes und hitziges Wesen hat, das ihm unter dem Klerus viele Gegner bereitet.“322 Bei diesen Empfehlungen stützte sich Moy, zumindest was die ersten beiden betrifft, auf das Urteil von Josef Fessler, dessen Brief an Moy jedoch nicht erhalten ist. Schließlich führte Moy noch einen letzten Kandidaten an, Michael Strodl323, einen Schüler von Gör- res, den er jedoch auf Grund von dessen hitzigem Wesen nicht vollständig empfehlen konnte.324 Zugleich, so schrieb er, würde er damit auch das Ur- teil von Phillips in dieser Sache kompromittieren. Denn Moy ahnte wohl oder wusste, dass Thun in dieser Sache auch die Meinung von Phillips einholen und dieser Strodl nicht empfehlen würde. Und in der Tat notierte Thun an den Rand von Moys Brief zu den meisten Kandidaten Phillips Urteil: Ficker, die Abhandlung über Erzbischof Reinhold ist nach Phillipps [sic!] Urt- heil wirklich ausgezeichnet. Dr. Meis, erst 22 Jahre alt, nach Ph[illips] Äuße- rung, der ihn hier kennenzulernen Gelegenheit hatte, allerdings ungewöhn- lich unterrichtet, hat aber eine außerordentliche Meinung von sich und ist ein unumgänglicher Mensch. Muß sich jedenfalls erst auswachsen. Dr. Strodl, Ph[illips] könnte zu ihm nicht rathen, ebenso wenig zu den Tyrolern, die ohne alle Schule sind.325 319 Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 320 Franz Bole (Feldkirch 1824–1896 Brixen), Priester, ab 1850 Lehrer am Gymnasium in Bri- xen, ab 1857 Prof. an der theologischen Lehranstalt Brixen. 321 Franz Joseph Wolf (1818–1883), Priester, zuletzt Pfarrer in Lustenau. 322 Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staat- liches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach. 323 Michael Anton Strodl (Mittenwald 1817–1891), kath. Priester, Historiker, Mitarbeiter ver- schiedener Zeitungen. 324 Wenige Jahre später, 1855, setzt sich Moy noch einmal für Strodl ein und versucht die- sen über Fessler nach Österreich zu vermitteln. Moy an Fessler, Innsbruck 05.04.1855, Nachlass Fessler 5, Diözesanarchiv St. Pölten und Strodl an Moy, München 02.04.1855, Nachlass Fessler 5, Diözesanarchiv St. Pölten. Vgl. zur Person Strodls Otto Weiß, Strodl, Michael Anton, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Herzberg 1999, Spalte 1372–1375; fink-Lang, „Dem Geiste nach verpflichtet“. 325 Randnotizen Thuns zum Brief Moy an Thun, Innsbruck 01.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D155, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tet- schen-Bodenbach. Thun hatte sich bei Phillips insgesamt über geeignete Historiker infor- miert. Vgl. Phillips an Thun, Wien 24.02.1852, Nachlass Leo Thun-Hohenstein, A3 XXI D156, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle Tetschen-Bodenbach.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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