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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 242 Occioni deutlich, dass man bei der Ernennung von Italienern auf deren ein- wandfreie Gesinnung besonderen Bedacht legte, da der italienische Nationa- lismus als Gefahr für die Studenten erachtet wurde. Der ‚degradierte‘ Nowotny führte indessen seinen elementaren Sprachun- terricht fort, bis er im Mai 1858 an den Folgen von übermäßigem Alkohol- konsum starb.366 Die Tatsache, dass er „seit dem Eintritte des Occioni aber nur noch geduldet“367 war, hatte Nowotny, der seit 1841 an der Universität gelehrt hatte,368 offenbar arg zugesetzt. 5.10. Verbannt nach Tirol? Anton Małecki und Josaphat Zielonacki Bald nach der Ernennung von Occioni berief Thun schon die nächsten Pro- fessoren nach Innsbruck. Am 18. August 1853 unterbreitete der Unterrichts- minister dem Kaiser den Vorschlag, die beiden Professoren Anton Małecki369 und Josaphat Zielonacki370 nach Innsbruck zu berufen: Małecki als Vertreter für klassische Philologie und Zielonacki als Professor für Römisches Recht.371 Am 7. September 1853 bewilligte Kaiser Franz Joseph deren Ernennung. Die Professoren waren zu diesem Zeitpunkt ohne Anstellung, denn der Kaiser hatte im Herbst 1852 angeordnet, die beiden von ihrer bisherigen Stelle zu entfernen, weil sie sich antiösterreichischer und nationalistischer Agitation schuldig gemacht hätten. Die Entscheidung, die beiden Professo- ren zu entlassen, war auf Betreiben des Kaisers erfolgt, wie das allerhöchste Handschreiben vom 30. September 1852 zeigt.372 Thun war damals von 366 oBerkofLer, Der italienische Sprachunterricht an der Philosophischen Fakultät Innsbruck im Vormärz, S. 20. 367 Bericht der Statthalterei, Innsbruck 23.02.1860, Statthalterei, Präsidialakten, 1039 ad 495/1860, Tiroler Landesarchiv. 368 Vgl. dazu oBerkofLer, Der italienische Sprachunterricht an der Philosophischen Fakultät Innsbruck im Vormärz, S. 18. 369 Anton Małecki (Obiezierze 1821–1913 Lemberg), 1845–1850 Lehrer am Gymnasium in Po- sen, 1850–1853 Prof. der klass. Philologie an der Universität Krakau, 1853 suspendiert, 1853–1856 Prof. der klass. Philologie an der Universität Innsbruck, ab 1856 Prof. der polni- schen Sprache und Literatur an der Universität Lemberg. 370 Josaphat Zielonacki (Posen 1818–1884 Goniczkach), 1850–1852 Prof. für Römisches Recht an der Universität Krakau, 1853 Suspendierung, 1853–1855 Prof. für Römisches Recht an der Universität Innsbruck, 1855–1857 Prof. an der Universität Prag, 1857–1870 Prof. an der Universität Lemberg. 371 Majestätsvortrag (Konzept), Wien 18.08.1853, MCU Präs., 566 ex 1853, Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 372 Majestätsvortrag (eh. Konzept), Wien 03.10.1852, MCU Präs., 526 ex 1852, Österreichi- sches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. Der Kaiser wiederum war wohl von Polizeidirektor Kempen dazu veranlasst worden. Vgl. dazu Waltraud HeindL, Universitäts-
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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