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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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5 DIE PERSONALPOLITIK LEO THUNS AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK 262 berief. Allerdings kam im Fall von Kopetzky, wie wir sehen werden, auch noch ein weiterer Grund hinzu. Zu Kopetzkys Leben ist insgesamt recht we- nig bekannt, Karl Muth hat 1967 eine kurze Biografie des Professors ver- fasst, in der er auch auf dessen Berufung nach Innsbruck eingeht.478 Die we- nigen biografischen Daten und Lebensstationen konnte Muth aus den Akten der Studienhofkommission entnehmen. Kopetzky wurde 1812 in Domstadtl (Domašov nad Bystřicí) in Mähren geboren. Er absolvierte im nahen Olmütz die philosophischen und theologi- schen Studien und besuchte anschließend in Wien die juridische Fakultät. Dort unterzog er sich auch den strengen Prüfungen. Er besaß Kenntnisse in Latein, Griechisch, Französisch und Italienisch, scheint sich jedoch dann be- sonders auf die klassischen Sprachen verlegt zu haben und wirkte teilweise in Wien als Supplent für diese Sprachen. 1844 erhielt er den Lehrstuhl für Philologie, klassische Literatur und Ästhetik an der Universität Olmütz.479 Im Oktober 1851 beschloss das Unterrichtsministerium, die philosophische Fakultät der Universität mit Ende des folgenden Wintersemesters aufzulas- sen. Die Professoren der Fakultät wurden entweder der verbleibenden juris- tischen Fakultät zugeschlagen oder an andere Universitäten der Monarchie versetzt, so auch Kopetzky.480 Dieser empfand die Versetzung als schwe- ren Schicksalsschlag, dem er sich jedoch nicht ohne Weiteres fügen wollte. Mit einem Gesuch an Thun versuchte er, die Versetzung nach Innsbruck zu verhindern, und bat stattdessen an die Wiener Universität oder in das Unterrichtsministerium versetzt zu werden.481 Er übersiedelte daher auch vorerst nicht nach Innsbruck, obschon Kopetzky die Weisung erhalten hatte, zu Beginn des Sommersemesters 1852 seine Lehrtätigkeit an der Innsbru- cker Universität aufzunehmen.482 Als Begründung für seinen Wunsch, nicht nach Innsbruck transferiert zu werden, führte Kopetzky vor allem persön- liche Gründe an, die Entfernung von seiner Verwandtschaft – insbesondere seines alten Vaters – und seiner Heimat. Daneben sah er in der Maßnahme eine Degradierung in seiner sozialen Stellung, da er überzeugt war, bei den bekannt hohen Lebenshaltungskosten in Innsbruck und seinem kärglichen 478 Robert mutH, Karl Libor Kopetzky. Professor der Philologie, der klassischen Literatur und Ästhetik an der Universität Innsbruck 1852–1870, in: Robert Muth (Hg.), Acta philologica Aenipontana, Innsbruck 1967, S. 7–16. 479 Siehe ebenda, S. 7–9. 480 Richard zimPricH, Die Professoren der k.k. Franzensuniversität zu Olmütz (1828–1855), Steinheim am Main 1962, S. 36–39. 481 Kopetzky an Thun, Olmütz 01.04.1852, MCU, Präs. 242 ex 1852, Österreichisches Staats- archiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv. 482 Vgl. Thun an Bissingen, Wien 29.02.1852, Statthalterei, Studien 2211/1852, Tiroler Lan- desarchiv, siehe auch bei mutH, Karl Libor Kopetzky, S. 9–10.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860