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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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7 DIE UNIVERSITÄT UND DIE NATIONALEN AUSEINANDERSETZUNGEN 7.1. Nationalisierungstendenzen der Studentenschaft Die Universität in Innsbruck war seit ihrer Gründung ein Kontaktpunkt zwischen deutsch- und italienischsprachigen Studenten, wenngleich es in Norditalien mit Padua und Pavia zwei prestigeträchtige Universitäten gab, die große Anziehungskraft ausübten. Die Zahl der italienischen Studenten blieb deshalb meist hinter jener der Deutschsprachigen zurück. Außerdem erklärt sich die höhere Zahl an deutschsprachigen Studenten mit dem Über- gewicht, welches die Bevölkerung mit deutscher Muttersprache in Tirol und Vorarlberg besaß. Orientiert man sich – Ungenauigkeiten eingeschlossen – an den Bevölkerungszahlen der einzelnen Kreise und nimmt die Kreise Rovereto und Trient als überwiegend italienischsprachig an, so kommt man auf ein Verhältnis von etwa fünf zu drei zwischen deutsch- und italienisch- sprachiger Bevölkerung in den 1840er-Jahren. Die erste Volkszählung, bei der die „Umgangssprache“ der Bevölkerung erhoben wurde, fand im Jahr 18801 statt und bestätigt größtenteils dieses Bild: Ca. 533.000 gaben da- mals Deutsch, ca. 363.000 Italienisch/Ladinisch als Umgangssprache an, das entspricht einem Anteil von ca. 40 % italienischsprachiger Bevölkerung im Kronland Tirol und Vorarlberg.2 Die deutschsprachigen Studenten bildeten dementsprechend im Jahr 1848 die Mehrheit an der Universität. Ein Blick auf das folgende Studi- enjahr weist einen Anteil von etwa 30 % italienischsprachiger Studenten aus.3 So verwundert es auch nicht, dass beim kurzen Aufflammen der Re- 1 Vgl. zur Problematik der Volkszählung und der Frage der Umgangssprache und der damit verbundenen Konstruktion von Differenz bei Michaela woLf, Die vielsprachige Seele Ka- kaniens. Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918, Wien 2012, S. 67–73. 2 k.k. statistiscHe centraL-commission (Hg.), Statistisches Jahrbuch für das Jahr 1881, Wien 1884, S. 60–61. 3 Die Zahl stammt von Stefan maLfèr, Italienische Studenten in Wien, Graz und Innsbruck 1848–1918, in: Richard Georg Plaschka/Karlheinz Mack (Hgg.), Wegnetz europäischen Geistes II. Universitäten und Studenten. Die Bedeutung Studentischer Migration im Mit- tel- und Südosteuropa vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Wien 1987, S. 183–195. Er hat diesen Anteil den Tafeln zur Statistik der österreichischen Monarchie entnommen, wo- bei jedoch nicht nachvollziehbar ist, wie er seine Daten gewonnen hat, da in diesen sta- tistischen Berichten keine Angaben zur Sprache der Studenten ausgewiesen sind. Eine stichpunktartige Überprüfung der Zahlen Malfèrs anhand der Matrikel der Universität
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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