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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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8.2. DIE BIBLIOTHEK NACH 1848 407 Zum Vergleich wuchs die Bibliothek von 1817 bis 1838, also in einem ähn- lichen Zeitraum, von 26.000 Bänden auf besagte 32.700, als nur um knapp 7.000 Bände, was einem Viertel entspricht.32 In den Jahren nach 1866 ging das Wachstum ähnlich rasch weiter (1880: 91.800 Bände), um schließlich um 1900 dann sprunghaft anzusteigen (1900: 171.000, 1911: 250.000)33. Die Gründe für das Anwachsen des Bücherbestandes sind unterschiedlich. Einerseits wurde der Bestand durch die neue Preß-Ordnung von 1852 jähr- lich erweitert, da Verlage nun zur Abgabe von Pflichtexemplaren genötigt waren.34 Andererseits profitierte die Bibliothek auch von Dublettenabgaben der Hofbibliothek.35 Nicht zuletzt waren es aber Schenkungen bzw. der Kauf von ganzen Bibliotheken und Sonderdotationen, die den Aufschwung der Bi- bliothek beförderten. Dabei haben sich auch zwei enge Berater Thuns um die Zuwächse für die Bibliothek verdient gemacht: nämlich George Phillips und Karl Ernst Jarcke. Ersterer verzichtete 1850 für die Dauer eines von Thun gewährten Urlaubs auf sein Gehalt als Professor in Innsbruck und ließ damit eine Reihe von Büchern anschaffen.36 Im Jahr 1853 wurde der Universitätsbi- bliothek von der Witwe Karl Ernst Jarckes die Bibliothek ihres verstorbenen Gatten überlassen. Vermittelt hatte in dieser Sache Professor Moy de Sons, ein Bekannter der Familie Jarcke, der ja bereits im Jahr zuvor Thun per- sönlich auf die schlechte Situation der Bibliothek aufmerksam gemacht hat- te.37 Die Sammlung umfasste laut Bericht des Bibliothekars Scherer ca. 2.800 Werke, von denen 400 als Dubletten verkauft werden konnten. Sie bestand vorwiegend aus juristischen, theologischen und geschichtlichen Werken.38 Eine noch umfangreichere Sammlung gelangte 1860 in den Besitz der Uni- versitätsbibliothek, nämlich die Bibliothek des im Jahr zuvor verstorbenen Professors Johann Schuler. Seine Bibliothek umfasste damals ungefähr 8.000 Bücher. Professor Schuler war bei der Benutzung seiner Bibliothek schon zu 32 Vgl. dazu die Zahlen bei sePP, Die Bibliothek entsteht und wächst, S. 43. 33 stranzinger, Die Universitätsbibliothek Innsbruck von 1826 bis 1975, S. 147. Ein wesent- licher Grund für diesen Aufschwung war auch die rasch steigende Zahl an Buchveröffentli- chungen im 19. Jahrhundert. 34 Preß-Ordnung, 27.05.1852, RGBl 122/1852, §4. 35 Vgl. Helfert an die Statthalterei, Wien 28.06.1858, Statthalterei Studien 13359 ad 10233/1858, Tiroler Landesarchiv. 36 Scherer an die Statthalterei, Innsbruck 30.09.1851, Statthalterei Studien 8740 ad 2500/1851, Tiroler Landesarchiv. Mit ca. 600 fl. war diese außerordentliche Zuwendung so hoch wie das reguläre Jahresbudget der Bibliothek. 37 Siehe Moy an die Statthalterei, Innsbruck 02.03.1853, Statthalterei Studien 2156/1853, Tiroler Landesarchiv; vgl. auch [Friedrich LeitHe], Die k.k. Universitäts-Bibliothek in Inns- bruck, in: Bothe für Tirol und Vorarlberg, 129 (10.06.1874), S. 986. 38 Scherer an Statthalterei, Innsbruck 07.06.1853, Statthalterei Studien 5920/1853, Tiroler Landesarchiv.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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