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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 - Aufbruch in eine neue Zeit
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8 DIE UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK INNSBRUCK IN DER REFORMÄRA410 8.3.1. Exkurs: Kataloge Die Vorgaben zur Erstellung eines solchen wissenschaftlichen Katalogs wa- ren in den allgemeinen Bibliotheksinstruktionen von 1825 angeführt.47 Dort wird für die Systematik auf die Werke von Johann Michael Francke48 und Jeremias David Reuss49, besonders aber auf Johann Samuel Erschs50 Reper- torium der deutschen Literatur von den Jahren 1785–1800 verwiesen. Da- mit griff man auf relativ alte Systematiken zurück, die sich jedoch bewährt hatten und nachfolgend, zwar ergänzt, bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurden. Der Zugriff auf die Bibliothek war damit abhängig von der Kennt- nis der Systematik, das heißt aber, dass man bereits Vorwissen brauchte, um die Bibliothek nutzen zu können. Der Systematische Katalog setzte al- lerdings auch eine relativ stabile Wissenschaft voraus, was sich gerade im Laufe des 19. Jahrhundert, als sich die Disziplinen immer rascher verzweig- ten, mehr und mehr als eine unzeitgemäße Vorstellung erwies. Seit den 1890er-Jahren wurde daher vermehrt die Reformierung der Systematiken bzw. die Ablösung der Systematiken durch die Einführung von Schlagwort- katalogen diskutiert.51 Seit den 1920er-Jahren wurden solche dann, parallel zu den Nominalkatalogen, mehrheitlich eingeführt.52 Zwar hatte schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Münchener Biblio- thekar Martin Schrettinger53 Kritik an den systematischen Katalogen geäu- 47 Vgl. Instruction für die k.k. Universitäts- und Studienbibliotheken, provisorisch erlassen mit Stud. Hof-Comm.-Decrete vom 23. Juli 1825, Z. 2930, in: Ferdinand Grassauer (Hg.), Handbuch für österreichische Universitäts- und Studienbibliotheken sowie für Volks-, Mit- tel- und Bezirks-Lehrerbibliotheken. Mit einer Sammlung von Gesetzen, a.h. Entschliessun- gen, Verordnungen, Erlässen, Acten und Actenauszügen, Wien 1883, S. 191–225, §§ 40–42. Pongratz bezeichnet diese provisorische Verordnung, die dennoch beinahe 100 Jahre in Gel- tung war, als die „Magna Charta des österreichischen Bibliothekswesens“. Walter Pongratz, Geschichte der Universitätsbibliothek Wien, Wien, Köln, Graz 1977, S. 53. 48 Johann Michael francke, Catalogus bibliothecae Bunavianae, Leipzig 1750–1756. 49 Jeremias David reuss, Repertorium commentationum a societatibus literariis editarum, Göttingen 1801–1822. Der Wiener Bibliothekar Wilhelm Ridler, der maßgeblich an der Ausarbeitung der provisorischen Instruktionen beteiligt war, stand im Übrigen mit diesem in Kontakt, vgl. Pongratz, Geschichte der Universitätsbibliothek Wien, S. 50–51. 50 Johann Samuel Ersch (Großglogau 1766–1828 in Halle), Bibliothekar in Halle. 51 Vgl. Beiträge im Zentralblatt für Bibliothekswesen, etwa von Luitgard camerer, Die Dis- kussion über den Sachkatalog im Spiegel des „Zentralblattes für Bibliothekswesen“ (1894– 1944), Köln 1967; Dirk kLotz, Die Entwicklung der Sacherschließung in deutschen Öffentli- chen Bibliotheken von 1900 bis 1945, in: Bibliothek. Forschung und Praxis (1977), S. 71–93. 52 Vgl. dazu Uwe JocHum, Kleine Bibliotheksgeschichte, Stuttgart 32007, S. 141–144; für Innsbruck kurz stranzinger, Die Universitätsbibliothek Innsbruck von 1826 bis 1975, S. 149, für Wien Pongratz, Geschichte der Universitätsbibliothek Wien, S. 114–115. 53 Martin Willibald Schrettinger (Neumarkt 1772–1851 München), Priester, ab 1806 Biblio- thekar an der Hofbibliothek in München.
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Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860 Aufbruch in eine neue Zeit
Title
Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860
Subtitle
Aufbruch in eine neue Zeit
Author
Christof Aichner
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20847-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
512
Keywords
University of Innsbruck, University Reforms, Thun-Hohenstein, Leo, Universität Innsbruck, Reform, Universitätspolitik, Thun-Hohenstein
Categories
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