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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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Reihe von Aspekten betont, die im Kontext der Akzeptanz digitaler Technik positiv
gesehen werden. Dazu zählt die Auffassung, dass mit einem virtuellen Avatar der
gesundheitspräventive Bereich verbessert werden könnte, indem die Möglichkeit
gegeben wäre, Veränderungen im Gesundheitszustand frühzeitig zu erkennen
(FG_SG 3: 00:04:39.9 - 00:05:14.2). Ein Gesundheits-Avatar sei in dieser Hinsicht
„einerseits gut, [weil] man eben [...] vorbeugen kann [und] Krankheiten schon vorher
erkennt und da gleich Maßnahmen setzen kann“ (FG_SG 3: 00:05:14.3 - 00:05:35.7).
Digitale Techniken könnten eine unterstützende Funktion darin einnehmen, Individuen
in ihrem Gesundheitsbewusstsein zu fördern und dazu beitragen, länger gesund zu
bleiben, denn „möglichst lange gesund leben“ und auf „Ernährung, Bewegung [zu
achten] und ein [sozial] integratives Leben“ zu führen wird als wünschenswert gesehen
(ebd.). „Auch eine virtuelle Stimme oder ein virtueller Avatar kann das sicher positiver
beeinflussen. […] Ob die Personen [mit einem Gesundheits-Avatar] [andererseits]
glücklicher sind oder nicht, kann man natürlich nicht voraussagen“ (FG_SG 3:
00:14:33.6 - 00:15:38.9).
Zustimmung erfuhren ebenso in Gesundheits-Avatare integrierte Funktionalitäten, die
von den PflegeexpertInnen der Fokusgruppen 1 und 2 als bedürfnisorientiert und user-
freundlich eingestuft wurden. Dazu zählen Features, die nach ExpertInnenmeinung
den Verbleib im eigenen Zuhause hinauszögern helfen können.
In Bezug auf den Erhalt der Gesundheit und die Förderung des körperlichen
Wohlbefindens durch ein technisches System wie einen Gesundheits-Avatar, lassen
sich jedoch ebenso skeptische Abschätzungen hinsichtlich des bedürfnisorientierten
Nutzens im Alter festmachen. Akzeptanz bezog sich in den Fokusgruppen zum
Szenario Geriatrie und Gerontologie insbesondere auf Funktionalitäten eines
Gesundheits-Avatars, die einen bedürfnisorientierten Nutzen für ältere Menschen mit
unterschiedlichem Pflegebedarf haben. Akzeptanz steht hierbei in Verbindung mit den
Bedürfnissen, dem Nutzen der Technik in Bezug auf den Bedarf und spezifischen
User-Profilen.
In der überwiegenden Mehrzahl bezogen sich die RespondentInnen der
Fokusgruppen 1 bis 3 auf Funktionalitäten eines Gesundheits-Avatars, u.a.
Aufforderungs- oder Motivationskomponenten. Ob und welcher konkreten User-
Gruppe älterer Pflegebedürftiger die Technik nützen soll und inwieweit dies als sinnvoll
angesehen wird, beeinflusst die Akzeptanz der RespondentInnen: „Ich glaube es
kommt darauf an, in [welchem] Stadium du bist in deinem Altwerden. Ich glaube in
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1
- Title
- Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
- Subtitle
- Eine Fokusgruppenanalyse
- Volume
- 1
- Authors
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-667-3
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 54
- Category
- Lehrbücher