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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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von virtuellen Gesundheits-Avataren lässt sich am Beispiel von aktuell bereits
genutzten Fitness-Technologien durch die Respondenten festhalten, dass die
Erlaubnis zum Zugriff anderer sozialer Akteure auf digital generierte Daten zum einen
von der Usability der Applikation und insbesondere von der Art der erfassten Daten
beeinflusst wird. Die im Sport- und Freizeitbereich gesammelten Daten, z.B.
Geschwindigkeit oder Dauer einer zurĂĽckgelegten Wegstrecke sowie tracken der
Wegstrecke. werden nicht als sensibel angesehen, wodurch das Teilen mit Sport- und
TrainingskollegInnen verständlich wird. Ebenso einflussreich sind hier Funktionen wie
das Matching mit Anderen und die Steigerung der Motivation (FG_SR 6). Im
Zusammenhang mit der Motivation zum Erhalt der eigenen Gesundheit wurde in dieser
Fokusgruppe diskutiert, wie ein digitales Avatar-System, das im Gesundheitssystem
zum Einsatz gebracht wĂĽrde, konzipiert sein sollte. Angemerkt wurde auch in den
Diskussionsrunden zum Szenario Rehabilitation der Wunsch nach einer „sehr
individuelle Basis“ (FG_SR 6: 20:58). Vorstellbar sei ein „Basis-Assessment“, das
zunächst das Ausgangspotential einer Person erfasst, darunter fallen auch
vorliegende Einschränkungen. Von dort ausgehend sollte überlegt werden, wie und
welche Veränderungen, die sich positiv auf die individuelle Gesundheit auswirken,
umgesetzt werden sollten. Konkret gehe es damit um die individuelle
„Handlungsbereitschaft“ sozialer Akteure. Diese Handlungsbereitschaft, die
„Bereitschaft etwas zu tun und zu verbessern gehört honoriert“ und sollte in einem
virtuellen Gesundheits-Avatar stärker abgebildet werden, als das „tatsächliche
Leistungsniveau“, wobei dies für „jede Person in seinem eigenen Rahmen“ betrachtet
werden müsse (FG_SR 6: 21:32). Ein Ansatz wäre nicht jene Personengruppen, die
bereits sportlich sind, „von Haus aus zu bevorzugen“, sondern man sollte eher „die
Motivation“ eines sozialen Akteurs in den Blick nehmen und von dieser ausgehend
Anreiz- und Belohnungssysteme andenken. Nimmt man „den Grundlevel an Fitness“
zum Ausgangspunkt eines Benefit-Systems im Gesundheitswesen, laufe eine
Gesellschaft sonst Gefahr, den Fairnessgedanken aus dem Blick zu verlieren (FG_SR
6: 18:35). Ebenfalls angestoĂźen wurden Ăśberlegungen zu Feedbacksystemen, die
ĂĽber edukative Elemente auch Freude und ein Bewusstsein fĂĽr die eigene Gesundheit
vermitteln und von PatientInnen im physiotherapeutischen und
rehabilitationseinschlägigen Setting besser angenommen würden (FG_SR 7: 16:51).
Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Eine Fokusgruppenanalyse, Volume 1
- Title
- Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
- Subtitle
- Eine Fokusgruppenanalyse
- Volume
- 1
- Authors
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-667-3
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 54
- Category
- LehrbĂĽcher