Page - 40 - in Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren - Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Volume 2
Image of the Page - 40 -
Text of the Page - 40 -
TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
40
Lernformen angeregt. Diese Möglichkeit wurde auch im Kontext von
gesundheitspolitischen Bildungszielen gesehen und als förderlich eingeschätzt.
3.6.4 Fitness und Sport-Applikation
Trotz der betont kritischen Haltung zu aktuellen Fitnesstrends und geäußerten
Befürchtungen zur übermäßigen Kontrolle des Gesundheitsverhaltens durch die
Verwendung digitaler Technologien (FG_SV 5) werden Sport und Fitness als wichtiger
Teil der Gesunderhaltung verstanden. Die RespondentInnen der Fokusgruppen sehen
daher die Integration dieser Technologien in Gesundheits-Avatare auch als Vorteil für
potentielle User, auch wenn sich bspw. die TeilnehmerInnen der Fokusgruppe mit
Studierenden der sozio-technischen Studien selbst nicht als zu dieser User-Gruppe
zugehörig rechnen. Der „Sportbereich zum Beispiel, die Leute geben die Daten
tatsächlich ein [...] die schwindeln nicht, weil wenn sie schwindeln würden, müssten
sie sich ja selbst betrügen {…} und das widerspricht dem Sinn“ (FG_SV 4). Im
„Sportbereich gibt es auch viele die [Daten] freiwillig hochladen um sich dann mit
anderen, die das auch hochladen, zu messen. Das ist ein Wettbewerb {ja} Es wird
bestimmt Leute geben, die auch auf ihre Ernährung achten, [und] so eine Art
Wettbewerb sehen [und das nutzen]“ (FG_SV 4; 105 – 105, 00:34:24.4 - 00:35:04.1).
Die Möglichkeit zum Teilen der erhobenen Daten mit Peers wird insbesondere im
Kontext von Fitness- und Sport-Applikationen positiv bewertet. In Fokusgruppe 7 zum
Szenario der Rehabilitation sahen die TeilnehmerInnen im kompetitiven Vergleich mit
Peers einen hohen Anreiz zur Nutzung von Fitnesstechnologien (FG_SR 7: 00:12:25.5
- 00:12:34.3 [00:00:08.8]). Diese Funktion wird insbesondere von sportlich aktive
NutzerInnen als attraktiv wahrgenommen.
3.7 Zusammenfassung
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Verwendung von virtuellen
Gesundheits-Avataren im Kontext der Vorsorge für wünschenswert gehaltenen wird,
wenn sie es ermöglicht:
§ das Auftreten von Krankheiten zu verhindern
§ durch frühzeitige Intervention, den Therapieerfolg zu steigern
§ die Wirksamkeit gesetzter Maßnahmen zu beurteilen
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Volume 2
- Title
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Subtitle
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Volume
- 2
- Authors
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 65
- Category
- Lehrbücher