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TU Graz I Die Akzeptanz virtueller Gesundheits-Avatare
Martina Lang & Bernhard Wieser
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Der Rehabilitationsprozess berücksichtigt, neben den körperlichen Komponenten in
denen gemeinsam mit ÄrztIn und PatientIn ein individuelles körperliches Training
erstellt wird und das therapeutische Management von Übergewicht, Bluthochdruck
oder Diabetes erfolgt, ebenso die „Bildungskomponente“ (gesundheit.gv.at 2018).
Dieser Aspekt zielt auf einen gesundheitsfördernden Lebensstil und auf ein
geändertes Ernährungsverhalten ab, ebenso werden Medikamentenregime und
etwaige Nebenwirkungen geschult (gesundheit.gv.at 2018). Von Bedeutung sind im
Kontext der Herz-Kreislauf-Rehabilitation ebenso die psychischen und sozialen
Aspekte. Laut Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich entwickeln
ca. zehn Prozent der InfarktpatientInnen eine Depression, die sich auf die
Lebensqualität niederschlägt und darüber hinaus die Gefahr für das Auftreten eines
neuerlichen Infarktes erhöht (gesundheit.gv.at 2018). Im Hinblick auf digitale
Gesundheitstechnologien wie einen Gesundheits-Avatar finden sich damit
Überschneidungen zum Bedarf der heterogenen NutzerInnengruppen, die für die drei
Anwendungsszenarien evaluiert wurden. Depressionen, Medikamentenregime und
Ernährung wurden auch im Szenario Geriatrie und Gerontologie als NutzerInnenprofile
identifiziert und könnten in weiterführenden F&E Strategien zu maßgeschneidert
umsetzbaren Lösungen führen.
Zwei Aspekte oder Komponenten rücken im Hinblick auf den bedürfnisorientierten
Einsatz von Gesundheits-Technologien im Bereich der Rehabilitation in das Zentrum
des Interesses. 1.) eine langfristig und nachhaltige Veränderung hinsichtlich Lebensstil
und Ernährungsverhaltens, 2.) eine Verbesserung im Bereich der Nachhaltigkeit von
therapeutischen Rehabilitationsmaßnahmen und der tertiären Prävention. Dies trifft für
Herz-Kreislauf PatientInnen zu, umfasst jedoch ebenso den Bereich der
orthopädischen Erkrankungsformen und Rehabilitation. Soziale und individuelle
Faktoren spielen ungeachtet der heterogenen PatientInnengruppen eine zentrale
Schlüsselrolle, sowohl mit Blick auf Genesung und Wiederherstellung physischer und
psychischer Gesundheit, als auch mit Blick auf die tertiäre Prävention,26 die
PatientInnengruppen mit manifesten Erkrankungen einschließt; darunter fallen
UnfallpatientInnen genauso wie ältere Menschen mit multimorbiden Erkrankungen bei
denen bspw. die Sturzgefahr eine große Gefahr darstellt und rehabilitative
26 Die tertiäre Prävention umfasst alle getroffenen medizin-therapeutischen Maßnahmen, um das
Fortschreiten oder das Auftreten von Komplikationen bei einer bereits manifesten Erkrankung zu
verhindern.
Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte, Volume 2
- Title
- Nutzer-Profile von Gesundheits-Avataren
- Subtitle
- Erhebung zielgruppenspezifischer Anwendungskontexte
- Volume
- 2
- Authors
- Martina Lang
- Bernhard Wieser
- Editor
- Technische Universität Graz
- Publisher
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-666-6
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 65
- Category
- Lehrbücher