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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Dasdamals international ausgerichteteFilmprogrammdominierten französische Hersteller.95 Inder Periode 1896bis 1914bezogendieWanderkino-unternehmer ihre Lichtbilder zu67,5 Prozent bei der Firma „Pathé“.Mit „Raleigh&Roberts“ (6,1 Pro- zent), „Éclipse“ (4,3 Prozent), „Gaumont“ (3,5 Prozent) und „Lumière“ (2,3 Prozent) fanden sichweitere französischeUnternehmenunter denHauptlieferanten. Erst da- nach folgtemitderDeutschen„Bioskop“ (2,1Prozent) einandersverorteterHandels- partner. EinAnteil von rund2ProzentwurdevondenmobilenKinobetreibern selbst gedreht.96 Das Kino der Frühzeit stand demVarieté bedeutend näher als dem Theater.97 DieVielfalt der Attraktionenbestimmte auchdenFilmder Pionierzeit. Dieser fand auf Festen und Jahrmärkten, wo sich die kinematographischen Schausteller vor- nehmlich einfanden,98 einen stimmigen Präsentationsrahmen. Die filmischenVor- führungen waren oftmals Teil einer abwechslungsreichen Revue, die etwa „Abnormitäten“, Wachsfiguren, automatische Apparaturen, Kaiserpanoramen sowie Sketchs, artistische Darbietungen oder Tanz- und Gesangseinlagen präsen- tierte.99 Eine besondere Rolle kamden Rezitatoren zu, die das Geschehen auf der Leinwand dem filmisch nicht geschulten Publikum erläuterten, Orientierungs- punkte gaben, das Gezeigte verorteten und räumliche Wechsel begründeten. Vortragskünstler und Musikbegleitung dienten als Korrektiv zur fehlenden Film- sprache. Sie vermittelten eine spezielle Lesart der Bilder und passten den Inhalt den lokalenGegebenheiten,demGeschmackundden Interessender jeweiligenZu- schauer an.100Mit Einführungder Zwischentitel unddemallmählichenEinsatz in- terpretierender filmischerMittel verlor das begleitende gesprocheneWort um 1910 seine Bedeutung.101 Im nicht kommerziellen Kino, und vor allem bei der 95 DieAutorinzitierthierKapitel 7 ihresArtikels:Moser,„FrühesKino“,Kapitel 7„Österreichische Filmpioniere“,http://ww1.habsburger.net/de/kapitel/oesterreichische-filmpioniere,30.11.2014. 96 Die Zahlen wurden in einer umfassenden Studie über Wanderkinobetriebe in Niederösterreich undseinemUmlandvonErnstKieningererhobenundlassendurchausRückschlüsseaufdasGesamt- gebiet Österreich-Ungarns zu.Weitere Lieferantenwaren zudemdie britischen Unternehmen „War- wickundUrban“ sowiediedeutscheProduktion„Messter“.Vgl.:Kieninger,Wanderkinos,S. 147,317. 97 Die Autorin zitiert hier Kapitel 4 ihres Artikels: Moser, „Frühes Kino“, Kapitel 4 „Hereinspa- ziert!–Aufführungspraxen, Attraktionen, Schau- undHörerlebnisse, http://ww1.habsburger.net/ de/kapitel/hereinspaziert-auffuehrungspraxen-attraktionen-schau-und-hoererlebnisse,30.11.2014. 98Warstat,DieterHelmuth:FrühesKinoderKleinstadt,Berlin1982,S. 21–23 99 Kieninger,Wanderkinos,S.61, 274. 100 Altenloh, Emilie: Soziologie des Kinos. Die Kinounternehmung und die sozialen Schichten ihrerBesucher, Jena1914,S. 20.Châteauvert, Jean:DasKino imStimmbruch, in:KINtop5,„Auffüh- rungsgeschichten“, Jahrbuch zu Erforschung des frühen Films, Basel/Frankfurt am Main 1996, S. 86–88. Gunning, Tom:Vor demDokumentarfilm. Frühe non-fiction-Filme unddie Ästhetik der „Ansicht“, in: KINtop4, „Anfängedes dokumentarischenFilms, Jahrbuch zur Erforschungdes frü- henFilms,Basel/FrankfurtamMain1995,S. 118. 101 Schwarz,KinoundKinos,S.89. 24 3 AnfängederKinematographie inÖsterreich
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Title
Der österreichische Werbefilm
Subtitle
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Author
Karin Moser
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
316
Keywords
Culture of memory, media history, advertising
Category
Kunst und Kultur
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