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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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die suggestive Kraft der humoristischen Aufnahmen.202 Die Andersartigkeit der präsentierten Reklamefilme wurde als besonders einfallsreich und wirkungsvoll wahrgenommen: „Wohldie glücklichsteBereicherungdesGedankenswar esübri- gens auch die Psychologie des Kinopublikums in Rechnung zu ziehen und ihm nicht bloß die Herrlichkeiten der Natur vorzuführen, sondern ihm auch Amüse- mentzubieten.“203 EineandereFormderDramatisierungwähltedie„Hida-Film“, die 1914alserste österreichischeProduktionsfirmagleichfallsvonderk.k.priv.Südbahn-Gesellschaft (Wien)und imÜbereinkommenmitdemk.k.Eisenbahnministeriumsowiedemk.k. Ministerium für öffentliche Arbeit beauftragt wurde, heimische „Naturaufnahmen mit belebten Szenerien“ zu Propagandazwecken „in origineller Weise“ in Verbin- dungzubringen.204DerunterdiesenVorgabenentstandeneFilmUNTERPALMENUND EWIGEM EIS (1914)205 behandelt eine Dreiecksbeziehung, die in Ägypten, Abbazia und in der Gletscherwelt Tirols ihren Verlauf nimmt. Ein junges Mädchen, Vera, nimmt auf Drängen ihrer Eltern den erheblich älteren, aber reichen Fabrikanten Valimer zumMann.DasPaar bereist Ägypten, als dringende geschäftlicheBelange Valimer nach Hause rufen. In Abbazia wird Zwischenstation gemacht. Vera ver- bleibt dortmir ihrer FreundinFrauHolm,während ihrGatte abreist. IndessenAb- wesenheit lernt die junge Ehefrau den Sportsmann undGrafenHenry kennen. Sie verlieben sich und reisen weiter in die Tiroler Berge. Indessen erkennt Valimer, dass er durch das Fehlverhalten anderer seinen Bankrott erklären muss, in der Folge erkrankt er schwer.Vera erhältNachricht vonden letztenEreignissen, bleibt jedoch inTirol. ImZugeeinesSkiausflugswirdGrafHenryvoneinerLawineerfasst und stirbt. Vera findet seinen reglosen Körper und erfriert selbst in der verschnei- ten,kaltenWinterlandschaft.206 Obwohl die Presse den larmoyanten Plot des Filmsmitunter kritisierte, zeigte sie sich andererseits von den in modernster Technik umgesetzten Landschafts-, Meeresbildern undWintersportaufnahmenbeeindruckt: „Fachleute, die der gestri- gen Premiere des Films beiwohnten, waren einig, dass in Österreich bisher noch niemalsauchnurannäherndsoschöneFilmaufnahmenzustandegebrachtwurden. Tatsächlich hörte man während der Vorführung immer wieder Rufe des Entzü- ckens“.207Als besondersdurchdacht empfandmandenUmstand, dass es sichhier 202 Filmkunst,„WasdiePressesagt!“,Nr. 11, 13.März1914,S. 15.SüdbahnundLlyod,„DerFilmals Fremdenverkehrsförderer“,Nr. 11, 1.November1913,S.33. 203 KinematographischeRundschau,„Österreich imFilm“,Nr. 291, 5.Oktober1913,S. 109. 204 DieFilmwoche,„DerFilmalsFremdenverkehrsförderer“,Nr.60,3.Mai 1914,S.35. 205 UNTERPALMENUNDEWIGEMEIS, F/A 1914,P:Hida-Film (CorneliusHintner/RichardDamaschka, Wien), DB: Cornelius Hintner, D: Grete Huth, Emanuel Feuereisen. Vgl.: Thaller, Filmografie, S. 193–196. 206 Ebd.sowieDieFilmwoche,„EineösterreichischeFilmsensation“,Nr.61, 10.Mai 1914,S. 2–5. 207 NeueKino-Rundschau, Nr. 42, 22. Dezember 1917, S. 74–75.Neue Freie Presse, Abendblatt, Die Filmwoche,„DerFilmalsFremdenverkehrsförderer“,Nr.60,3.Mai 1914,S.35. 44 4 DieEntwicklungdes„werbenden“FilmsvordemErstenWeltkrieg
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Title
Der österreichische Werbefilm
Subtitle
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Author
Karin Moser
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
316
Keywords
Culture of memory, media history, advertising
Category
Kunst und Kultur
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