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Der österreichische Werbefilm - Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
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Unternehmen „Philipp & Pressburger“ immer „unter den ersten ist, wenn es gilt einemwohltätigenoderpatriotischenZweckzudienen“.276 Ab der sechsten Kriegsanleihewurden die produziertenWerbefilme denKine- matographenbetreibern schließlich unbefristet kostenfrei zur Verfügung gestellt, wobei bereits dieHoffnungmitschwang, das letzteMal für diemilitärischenWert- papier-AktienReklame treiben zumüssen.277Man setzte vonnunan vor allemauf Humor. Schlagerlustspiele, Trickfilme und Karikaturen standen hoch im Kurs, bisweilen versuchtemanmit amourösen Plots auf emotionaler Ebene speziell das weibliche, „heiratswillige“ Publikum für die Kriegsfinanzierung zu gewinnen.278 WährendfürdiesechsteAnleiheneunProduktionen inUmlaufgebrachtwurden,279 waren für die siebente Zeichnung fünf280 und für die achte vier Werbefilme281 vorgesehen. Von den österreichisch-ungarischen Kriegsanleihefilmen hat sich ein einziges Fragment erhalten. Die bruchstückhaft bestehende Produktion wirbt für die sie- benteWertpapierzeichnung und beginnt abruptmit einem Zwischentitel, der den barschen und ablehnenden Charakter des Protagonisten unmittelbar wiedergibt: „SollenDie [sic!] Kriegsanleihe zeichnen, die a Geld hab’n.Wann iwas hätt, sehr gern.“DieseabweisendenWorte richteteinGreißleraneine jungePfadfinderin.Die Szenerie spielt in einem gut bestückten Kleinladen, der unter anderem „Jamaica Rum“ und Waren aus Ungarn feilbietet. Mit einer abschätzigen Handbewegung weist derKaufmanndasAnliegenvon sichundnagelt dasWertpapieransuchenan 276 Die Filmwoche, „Eine eigenartigeNeuerscheinungder FirmaPhilipp&Pressburger “, Nr. 187, 25.November1916,S.46. 277 NeueKino-Rundschau,„Werbefilms fürdiesechsteKriegsanleihe“,Nr.9, 1917,S. 12. 278 „Der schönsteMannvonWienheiratet diejenigeDame, die ihreMitgift in der VI. österreichi- schen Kriegsanleihe angelegt hat“ - so lautete derWerbetext für den FilmDIE SENSATIONELLE HEI- RATSANNONCE (A 1917). EineweitereProduktion, die fürdie sechsteKriegspapier-Aktionwarb titelte mitWASDIELIEBEVERMAG (A1917).Vgl.WienerAllgemeineZeitung, 16. Juni 1917, Seite 3.NeueKino- Rundschau,Nr. 10, 1917,S. 17. 279 DERDIEBSTAHL, DER GEWONNENE PROZESS, DIE GOLDENEWEHR, DIE FELDGRAUEKRONE,WIR UNDDIE ANDEREN, UNLAUTERERWETTBEWERB, DERWEG ZUM FRIEDEN, DIE SENSATIONELLE HEIRATSANNONCE,WAS DIE LIEBE VERMAG.NeueKino-Rundschau, „Anzeige“, Nr. 9, 1917, S. 73. Thaller, Filmografie, S. 289, 300,342,349,358,361. 280 DERGEWISSENSWURM,DEMFRIEDENENTGEGEN,DERGEIZIGEHANNES,DERNEUETANTALUS.Der fünfte Titel konntenicht ermitteltwerden.DieBerichterstattungkündigte allerdings „drei einaktigeLust- spiele, ein zweiaktiges Lustspiel und ein dreiaktiges Lustspiel“ für die siebente Kriegsanleihe an. Vgl.:Neue Kino-Rundschau, „Neue Propagandafilms für die 7. Kriegsanleihe““, Nr. 33, 1917, S. 6. ÖsterreichischerKomet, „Anzeigen“, Nr. 390, 3.November 1917, S. 22–23.DerKinobesitzer, „Zensu- rergebnisse“,Nr. 14, 1.Dezember1917,S.4.Thaller,Filmografie,S. 274,314 f. 281 DER TRIBUT DES KÜNSTLERS, WER ZUELTZT LACHT, DER VORSICHTIGE KAPITALIST, DIE BEIDEN MEIER. Neue Kino-Rundschau, „Eine neue Serie unentgeltlicher Propagandafilms““, Nr. 64, 1918, S. 78 sowie„Anzeigen“,S. 13.DerKinobesitzer,„Zensurergebnisse“,Nr.41/42,24. Juni 1918,o.S.Thaller, Filmografie,S.371,450,455. 62 5 DerErsteWeltkrieg:EndeundAnfang.NeueWegeder filmischenWerbung
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Der österreichische Werbefilm Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Title
Der österreichische Werbefilm
Subtitle
Die Genese eines Genres von seinen Anfängen bis 1938
Author
Karin Moser
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-062230-0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
316
Keywords
Culture of memory, media history, advertising
Category
Kunst und Kultur
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