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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
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schreibtvon»circa200000nichtjüdischenundjüdischenFlüchtlingen«,diesich »[a]mHöhepunktderFlüchtlingswelle […]alleine inWien«einfanden.26 Der Anstieg bei den Studierenden aus Galizien ist auch in den Studieren- denstatistikendokumentiert:Während imWintersemester 1909/10 807 (somit 8,9% aller Studierender) Hörer/innen aus Galizien stammen, waren es im Wintersemester 1913/14 bereits 1.224 (12,1%) und schließlich im besagten Wintersemester 1918/191881Studierende (18,1%). ImVergleichdazuwurden imWintersemester1909/101.104(12,1%)StudierendeausMährenverzeichnet, imWintersemester1913/14warenes986(9,7%)und imWintersemester1918/ 19 862 (8,3%).27Zusätzlich zudiesen Einschränkungen einigte sich dieKom- mission auf eine »Ausländerquote«.Demnach sollte die Zahl der bereits zuge- lassenenStudierenden »nichtdeutscherNationalität aus demaltenÖsterreich- Ungarn« an jeder Fakultät (mit besonderen Ausnahmen für die theologische Fakultät)10%derzugelassenenDeutschösterreicher/innennichtüberschreiten – eineNeuzulassung »Staatsfremder nichtdeutscherNationalität«war »bis auf weiteres« nicht vorgesehen.28Auch diese Regelung bezog sich primär auf die galizischenStudierenden– imWintersemester 1918/19betrugdieZahlderor- dentlichenStudierendenandeneinzelnenFakultätenwie folgt:Ander juristi- schenFakultätentsprachdieZahlderDeutschösterreicher1.798, jenederHörer mitLandesangehörigkeitGalizien501(somit»Ausländerquote«von27,9%);an dermedizinischenFakultät standen1.468Deutschösterreicher/innen880 gali- zische Studierende (somit 59,9%)gegenüber, diePhilosophischeFakultät ver- zeichnete 1.160 Deutschösterreicher/innen und 400 Personen aus Galizien (34,5%) – diese Zahlen können zwar nur als Richtwert dienen,29 zeigen aber deutlich, dass sich die Forderung derKommission gegen diese Studierenden- gruppe richtete. Der – für die Fakultäten nicht bindende – Beschluss der KommissionhinsichtlichderZulassungsregelungenwurde»mit allenStimmen 26 Lichtblau, Integration,VernichtungsversuchundNeubeginn490. 27 Die Zahlen beinhalten ordentliche und außerordentlicheHörer/innen ohne den Frequen- tant/innen (= »Promovierte Doktoren der Medizin, welche bloß sogenannte Kurse fre- quentieren«.DefinitionlautStatistischemJahrbuchderStadtWienfür1913,378).Für1909/ 10und1913/14wurdendieZahlendemStatistischenJahrbuchderStadtWienfür1913,378 entnommen, für1918/19derÜbersicht imVorlesungsverzeichnis fürdasSommersemester 1919. 28 Antrag betreffend Universitätsfragen – Kommissionsbericht, UAW, Akademischer Senat GZ290ex1918/19 [eingeordnet inGZ268ex1918/19]. 29 Die folgendenZahlenergebensichausden imVorlesungsverzeichnisderUniversitätWien für das Sommersemester 1919 veröffentlichten Studierendenzahlen. Zur Errechnung der Gesamtzahl der Deutschösterreicher/innenwurden die Zahlen derHörer/innenmit Lan- desangehörigkeit folgender Gebiete addiert: Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark,Kärnten,TirolundVorarlberg.Die sich ergebendenZahlenkönnenallerdings nur als Richtwert verwendet werden, da die Landesangehörigkeit nichtmit der Staatsan- gehörigkeitnachdemneuenStaatsbürgerrecht von1918übereinstimmenmuss. Allgemeines108
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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
Title
Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938
Authors
Thomas Olechowski
Tamara Ehs
Kamila Staudigl-Ciechowicz
Publisher
V&R unipress GmbH
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-985-7
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
838
Category
Recht und Politik
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Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät 1918–1938