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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Page - 128 -
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128 Resümee stehen lassen, auf dessen Grundlage sich ein doch in vieler Hinsicht neuartiges, in jedem Fall aber eindrücklicheres Bild des Veränderungsprozesses zeichnen lässt, dem Wien vor allem in der Frühen Neuzeit unterliegt. Auch aus der politischen und gleichsam „allgemeinen“ Geschichte Wiens sind die Umbrüche und zum Teil regelrechten Zäsuren bekannt, von denen vor allem im 16. und 17. Jahrhundert die Geschicke der Stadt begleitet werden und die diese damit prägen und lenken. Es reicht, hier auf die epochemachenden Ereignisse der Ersten und der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1529 und 1683) hinzuweisen – schwere Rückschläge, zu- gleich aber Ausgangspunkte für Neuansätze in vielfacher Weise. Darüber hinaus lassen sich aber ergänzend aus den Bereichen der Geistes- wie der Kultur- und Kunstgeschichte Schlagworte wie die sogenannte „Klosteroffensive“ der Gegenreformation oder die An- fänge der Barockisierung des Stadtbildes benennen, die ebenso deutlich herausstreichen, in welch tiefgreifender Weise in diesem Zeitraum Transformationsprozesse zu verzeichnen sind. In einem eigenen Abschnitt des Buches steht die Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen im Mittelpunkt, wobei die Betrachtungsweise in räumlicher Hinsicht auf die Bereiche der ummauerten Stadt, die städtischen Befestigungen und den Bereich der Vorstädte abstellt. Um eine klarere Vorstellung und ein genaueres Bild von diesen Wand- lungen im Stadtbild und innerhalb desselben zu erhalten, zugleich die Bedeutung und das Ausmaß der Transformationsvorgänge im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts im Verhältnis zu den mittelalterlichen Gegebenheiten besser zu verstehen, ist es angeraten, ja beinahe unabdingbar, für sämtliche dieser drei „Stadträume“ mit einem Rückblick auf die mittelalterlichen Verhältnisse zu beginnen. Orientiert an herausragenden Baulichkeiten innerhalb der Stadt und vor ihren Mauern, aber auch an den Bestandteilen der Befesti- gungen, gelingt es, selbst für die Epoche vor dem Einsetzen bildlicher Überlieferungen ein relativ klares Bild von den räumlich-topographischen Gegebenheiten zu entwerfen. Für die Frühe Neuzeit liegen dann aber auch Pläne und Ansichten der Stadt vor, die in Verbindung mit der Auswertung traditionellen Quellenmaterials, das eingefügt in die so überaus praktischen Hinweise moderner Hilfsmittel zumindest in Umsetzung vonsei- ten der Forschungsliteratur zur Verfügung steht, nun doch einen sehr viel deutlicheren Eindruck von den herrschenden Gegebenheiten und Verhältnissen möglich machen. Tat- sächlich sollte sich Wien bereits nach 1529 grundlegend zu wandeln beginnen, wobei der Fokus zunächst – und das noch bis ins frühe 17. Jahrhundert hinein – vor allem auf dem Um- und Ausbau der Befestigungsanlagen gelegen war. Wie schon für die mittelalterliche Epoche, so sind es auch jetzt weiterhin im Kern die kirchlichen Gebäude, die aufgrund der besseren Überlieferungslage als Leitmotive der Wandlungs- und Transformationspro- zesse anzusehen sind. Dabei ist als architektonischer wie institutioneller Ausdruck der „Klosteroffensive“ auf Neugründungen von Klöstern sowohl inner- als außerhalb der Stadt hinzuweisen, aber auch Umbauten vorhandener Bauensembles unter Beachtung ei- nes (früh)barocken Stilempfindens prägen die äußeren Anzeichen der Wandlungen und Veränderungen des Stadtbildes von Wien. Anders als für die mittelalterliche Epoche ist es aber nun neben dem Landesfürsten, der seine an der südlichen Stadtmauer gelegene Residenz auszubauen beginnt und Neubauten, wie Zeughäuser und das Arsenal, errich- ten lässt, vor allem im 17. Jahrhundert auch der Adel, der sich nicht nur innerhalb der ummauerten Stadt prächtige, repräsentative und eben zeitgemäße Barockpalais erschaffen lässt, sondern maßgeblich nach der Abwehr der zweiten osmanischen Bedrohung im Jahre 1683 dann in großer Rasanz und mit hoher Dynamik – im Übrigen auch hier dem Hof
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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Title
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Authors
Ferdinand Opll
Martin Scheutz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20856-3
Size
16.9 x 23.9 cm
Pages
212
Keywords
History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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