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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
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152 Die Legende der Andermüllerschen Vogelschau von 1703 (70) Mollard, Graf von (Graf von Mollarth) – Sign.: c – Hier (Wien I, Herrengasse 9) kaufte sich der Kämmerer Peter von Mollard († 1576) im 16. Jahrhundert an, und das Gebäude war seit 1691 das gräflich Mollardsche Fideikommisshaus. Franz Max Graf Mollard, der Landmarschall von Niederösterreich, ließ sich hier 1696‒1698 ein barockes Palais errichten616. (71) Montecuccoli, Fürst (Fürst Montecuculi) – Sign.: x – Erläuterung: Ein Teil des Gebäudes (Wien I, Schenkenstraße 8‒10, ident mit Rosengasse 1) kam 1624 durch Kauf an den Hofkriegsrat Ernst Graf von Montecuccoli (1582–1633). Ab 1672 stand es im Be- sitz des Grafen Raimund Montecuccoli, von dem es 1681 an seinen Sohn Leopold Phil- ipp (1663–1698) überging617. Das Gebäude weist auf der Andermüllerschen Vogelschau zwei Innenhöfe auf. (72) Münzschmelzhütten im Graben bei der Wasserkunstbastei (Die müntzschmeltz- hütten im graben bey der Wasserkunstpastey) – Sign.: No 18 – Erläuterung: 1675 wurde hier (heute etwa der Bereich Wien I, Hegelgasse 13‒21) die Münzstätte als ebenerdi- ges Gebäude errichtet618. Geht man von einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung auf der Andermüller-Vogelschau aus, dann handelte es sich um vier Hütten. (73) Nikolaikloster (S. Nicolai, nonnencloster) – Sign.: T – Erläuterungen: An der Stelle des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters (Wien I, Singerstraße 13‒15, Grün- angergasse 10‒12, Nikolaigasse 1 und 2) aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde nach verschiedenen Zweckbestimmungen 1625 von Kaiserin Eleonora (Gonzaga, 1598–1655) ein Clarissenkloster gegründet, dessen Kirche mit der Front zur Singerstraße 1652‒1653 neu erbaut und dabei um einen in die Grünangergasse reichenden polygona- len Chor erweitert wurde619. Der Dachreiter im Westen des Langhauses wird bei Ander- müller irrtümlich in Form eines an der Nordseite der Kirche vom Boden her aufragenden wuchtigen Turms mit Zwiebelhelm dargestellt. Sein tatsächliches Aussehen gibt die An- sicht von Salomon Kleiner (1724) wieder. (74) Nuntiatur, Päpstliche, Am Hof (Päpstlichen nuntii aufm Hoff) – Sign.: No 11 – Erläuterung: Das Gebäude an der Stelle der nach 1575 aufgelassenen Pankrazkapelle (Wien I, Am Hof 4, Naglergasse 24) kam 1630 als Geschenk an den Papst als Sitz für dessen Nuntius in Wien620. (75) Pálffy, Graf (Graf Palfi) – Sign.: u – Erläuterung: Ein Teil des heutigen Gebäudes (Wien I, Schenkenstraße 12) gehörte seit 1683 dem Grafen Niklas Pálffy, in dessen Fami- lie es beinahe 200 Jahre als Besitz verblieb621. (76) Päpstliche Nuntiatur siehe Nuntiatur (77) Peterskirche (S. Petri Kirch, anno 800 von Carolo magno erbauet, anno 1701 von kayser Leopoldo viel prächtiger aufgeführet) – Sign.: L – Erläuterung: Der barocke Neubau der Peterskirche auf dem gleichnamigen Platz der Wiener Innenstadt begann exakt in den Jahren von Andermüllers Aufenthalt in Wien und muss auf ihn großen Eindruck gemacht haben. Gegenüber den Angaben in den einschlägigen Lexika622 spricht Andermüller von 616 Art. Herrengasse 9. Wien Geschichte Wiki; Art. Clary-Mollard-Palais. ebd. 617 Harrer, Wien 7 183‒189; vgl. auch die Ansicht in Prämers „Architecturischer Schauplatz“, vor 1680, in: Das barocke Wien 14 Nr. 7. 618 Art. Nikolaikloster. Wien Geschichte Wiki; Art. Münzstätte. ebd. 619 Schedl, Klosterleben und Stadtkultur 95‒143; Art. Nikolaikloster. Wien Geschichte Wiki. 620 Haider, Verlorenes Wien 44‒47; Art. Nuntiaturgebäude. Wien Geschichte Wiki. 621 Harrer, Wien 7 189‒192. 622 Siehe Art. Peterskirche. Wien Geschichte Wiki.
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Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Title
Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700
Authors
Ferdinand Opll
Martin Scheutz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20856-3
Size
16.9 x 23.9 cm
Pages
212
Keywords
History, Höfische Netzwerke, Wien, Kartografie, Stadtentwicklung, Karten, Reichshofrat, Europäische Geschichte
Categories
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