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Künstler für den Hof feines Königs suchte,
ward ihm Martin empfohlen. Beide rei-
sten nun nach Polen und auf der Reise
übersetzte Hohenberg nuf den Rath des
Beichtvater« feinen Namen ins Italie-
nische, Als er in Warschau ankam, er»
nannte ihn der König Johann III, S o-
bi e «ti zu seinem Hofmaler und gab ihm
den Auftrag, den „Ontsa», Wiens," dem Jo-
hann III. 1683 selbst beigewohnt, zu
malen. Als Gegenstück malte er den
„Hünptstmm der ViirKin anl i,ii Limiibiötei,"
und sein drittes Bild stellt den „panischen
landtag" vor. Diese 3 Bilder begründe-
ten N's, Ruhm in Polen, Als Sobieski
1698 starb, ward A. von dessen Nachfolger
als Hofmaler bestätigt, doch 1703 verließ
er Polen, tam nach Wien, wo er dem
Director der Maler» u. Bildhauer - Ata»
demie, Freíh. von Strudel, zugetheilt
wurde. 1?20 reiste A. »ach Linz, machte
sich dort seßhaft und lebte daselbst bis an
seinen Tod. Er ist in Heiligenkreuz,
wo A. gern verweilte und viel arbeitete,
am Eingange der Kirche begraben. Von
seinen vorzüglichsten Arbeiten sind zu
nennen: „Susann» im NM" (imk.k.Belve-
dere), zu Nanzern im Znaimer Kreis drei
Altarbilder, zu Kremsmünster die Bild
nisse der Habsburger und viele Decken
und Nltaigemälde.
Altomunie, Bartholomäus (Male r,
geb. zu Warschau 24. Februar 1702,
gest. zu L i n z 12. September 1779),
de« Vorigen Sohn, tam mit dem
Vater nach Wien, lernte von ihm das
Malen und ging 1717 nach Italien, um
sich in der Schule Franceschi n i's
in Bologna auszubilden. Von da ging er
nach Rom und arbeitete 2 Jahre in Lut-
ti'« Schule. Alsdann verfügte er sich nach
Neapel, wo er zwei Jahre So li m en a's
Schule besuchte und sich denselben bei
seinen späteren Arbeiten zum Muster
nahm. 1728 kehrte er nach Linz zurück,
wo noch sein Vater lebte und 1770 wurde er Mitglied der Wiener Akademie. Sein
Aufnahmsstück war „Nurii», dil den Mar
phen, neckt," Von A.'s übrigen Arbeiten
sind bemerkenswerth: in Oberöstcrreich:
zu St. Florian der große Saal und der
Sommerspeisefaal in Fresko; ebenda die
Bibliothek und das Wahlzimmer in Fresko;
zu Engelhartszell bieKirche mit 7 großen
Altaiblättein ; zu Linz die Kirche der Eli
fabethinerinnen; in Niederösterreich: zu
Brück a, d, Leitha und zu Wien am Renn-
wege, in den Besitzungen des Grafen
Harrach die Säle; im Stift zu Her«
zogenbulg die Kirche und der Saal in
Fresko und 6 Altarblättei; in Steiei
mark (in d. I. 1775, 1776): im Bene
dictinerstifte zu Admont die Bibliothek;
in Baiern zu Fllrstenzell im Benedictiner«
stifte der Plafond über der Hauptstiege
und der Saal in Fresko.
^a^ecioľn, lettre a un Hin^teur cle peinture. —
Aeineken, viet. 6e8 artigtes. — Nagler, all
gemeines Kunstlczilon, — Oest, National-Ln-
cyllopädie I, Nd, —Bcrmllnn (V!,), Oefti.
biogiaph, Lezilon I, Heft. — D e ?uc». Dal
gelehrte Oesterreich (Wien 1??8> I. Bande«
2. Stück, S. 28?.
d'Alton, Eduard, Graf (Feldman
schalllieutenant und (1780) Inha
ber des Infanterieregiment« Nr. 15, geb.
zu Gren anstown in Irlandi^^gest.
den Tod der Ehre bei Dünkirchen 24.
Mai 1793). Bruder des folgenden. Trat
als Cadet in's 28. Infant.-Neg, Wied
ein, wurde nach einem Jahre Officier
und avancirte bis 1759 zum Hauptmann
in dem vom FM. Lascy errichteten
Stabsicgimente (Feldjägeicorps), wo er
sich 1780 vorDresden bei Torgau,ins-
besondere aber am 2. Febr. 1762 vor
Großpaitha auszeichnete, da griff er
nämlich da« feindliche Bataillon Labad i e
muthig an, zersprengte es und nahm den
Commandanten mit 98 Mann gefangen.
A. avancirte bis zum 1,1773 zum Ober-
sten de« Neg. Lo« Nios Nr. 9, 1783
rückte er zum Generalmajor vor, com-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon