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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1
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48 tor dieser Akademie, in welcher classische deutsche und italienische Musik gepflegt wird, und sieht seine Bestrebungen, die Musik in Triest empor zu bringen, von schönen Erfolgen gekrönt. Außer den ge- nannten Opcrn schrieb er noch: „<3ic>- ranna Grei/," deren Aufführung durch die Ereignisse des Jahres 1848 vereitelt wurde, außerdem aber mehrere Cantaten, 4händige Fugen, Canon« u. a. Tonstückc. Beim »nn (Mor.), Qcstr. biogi, Lez. II, Hcjt. E, 193. Antonimie;, Karl Bolo; (Kanzel- rcdner u. Priester der Gesellschaft Jesti, geb. in Galizien 6. Nov. 180?, gest. zu Obra in Preußen 13. Nov. 1852). A. stammt aus einer vornehmen armenischen Familie und studirtc im I. 1831 an der Universität in Lcmberg. Als der polnische Insurrectiousklicg ausbrach, ging er mit mehreren seiner Kameraden nach Polen und kämpfte im Corps des General Dwernicki. Nach beendetem Kriege in sein Vaterland zurückgelehrt, beabsichtigte er eine Geschichte der Arme- nier zu schreiben uud machte zu diesem Zwecke Reisen im Oriente. Als er heim- kam , fesselten ihn die Anmuth und Gei- stesvorzilge einer nahen Verwandten: Sophie Nikorowicz, mit der er sich nach Erlaubniß des heiligen Stuhls ver« mahlte. In seiner Ehe entriß ihm der Tod 5 Kinder nacheinander, und in un- erbittlicher Grausamkeit streckte er auch nach dem Theuersten, nach der Gattin die Hand aus, die in eine schwere Krankheit verfallen war, an der die Kunst der Aerzte nud die sorgfältigste Pflege scheiterten. In diesem tiefen Herzeleid wendeten sich beide Gatten an ihren Beichtvater, den hochw. Priester der Ges. Jesu P. Friedrich Rinn und legtcn in dessen Hände das Gelübde, Sophie: wcuu sie genese, wolle in's Convent der barmh. Schwestern, er: in die Gesellschaft Jesu treten. Sophie starb; Nntonicwiez aber trat dennoch am 11. Sept. 1839 zu Staravi«« in lizien als Noviz in den Orden. A. hatte eine ausgezeichnete Erziehung genossen; sprach fertig englisch, italienisch, franzö- sisch ; war durch feine vornehme Geburt mit dem Leben der höheren Gesellschaft vertraut, verstand Musik, und dichtete; — nichts desto weniger übte er in seinem nenen Stande gegen sich selbst die äußnste Strenge, nahm keine Auszeichnung an, und war in Demuth, Gehorsam und Aufopferung ein wahres Muster seiner Ordensbrüder. Im Noviziat schrieb er viele Kirchenlieder, wozu er die Musik fclbst componirte. In seltenem Grade besaß A. das Talent zu improvisiren. Eine scincr größeren Improvisationen: „U^üwlik w Orzechowce" (d. і. das Maifest in Orzechówka) in 5 Abtheil., aus dem 1.1845, schildert Leben, häus- liche Sitten nnd Gebrauche seiner Or densbillder und die Weltanschauung des Dichters, Es bestehen davon zwei Ab- schriften, die eine nahm der Missionär Joh. Menet nach Amerika mit, die zweite befindet sich in der Handschriften« fammlung des Giialbert Ritter v. P a wli t o ws l i . Als nach beendetem Noviziat A. sein Ordcnsgelllbde ablegte, widmete er einen bedeutenden Theil seines Ver- mögens der Gründling des Hanfes der „Loeni-z de 1», coeur ^slis" zn Lem- berg. Später versah A. die Seelsorge daselbst, wo er sich allgemeine Hochachtung und Liebe erwarb und durch seine hin- reißende, tief ergreifende Beredsamkeit alle Hörer entzückte uud echte Religiosität förderte. — Als sich A. im Jahre 1852 bei der Mission in Preußen befand, wäh- rend daselbst die Cholera wüthete, wurde der Edle in der Ausübung seiner Äcriifs pflichten zuletzt selbst ein Opfer dieser Seuche, Die Ordensbibliothck zu Stara- wies hatte A. mit einigen hundert Mi cheru bereichert. Darunter befand sich auch ein orientalisches Manuscript in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Volume 1
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Abel-Blumenthal
Volume
1
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1856
Language
German
License
PD
Size
11.18 x 19.61 cm
Pages
506
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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