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Aufmerksamkeit hoher Staatsmänner auf
sich und wichtige politische Sendungen
waren die unmittelbare Folge davon.
Auf solchem Wege fand er Gelegenheit,
Oalizien keuuen zu lernen und iu diesem
Lande ersprieĂźlich zn wirken. Der Krieg
im I, 1805 hemmte seine Organisirungs
Pläne, ließ ihn aber dafür nach anderer
Seite hin thätig sein, wobei sich fein
sprichwörtlich gewordener Haß gegeu Na
poleou entwickelte, dessen dieLio^r,
rale mit den Worten gedenkt: „<
une monomanie reells, ^ue le«
mauds traitaient, de-göttlicher Haß.
Nach der Schlacht von Austerlitz stand die
Monarchie in größter Gefahr — es galt,
neue Mittel und Kräfte zn fchaffen, und
Kaiser Franz fand in Bald acci den
Mannseiner Idee. Während des Friedens
bis zumIahr 1809 griff dieserStaatsmann
wieder mit Eifer in die innere Gestaltung
des Landes ein, und das Unterrichts-
wesen, der Staatshaushalt, die Landes-
Vertheidigung trugen in ihrer Physiogno-
mie sein Gepräge, Die Verleihung des
Stefansordens und demgemäß Erhebung
in den Freiherrnstanb fallen in diese Zeit.
Der Krieg von 1809 band den Staats-
mann an die Seite des Kaisers im Heer-
lager. Bald jedoch fand der Monarch fĂĽr
gut, ihn einem friedlichen Wirkungskreife
zurĂĽckzugeben, und er ward Vizekanzler
der vereinigten Hofkanzlei, dann (1811)
Präsident des Generalrechnungs-Direc«
toiiums. Erst als die Jahre 1812, 1813
und 1814 die europäische Entscheidung
herbeifĂĽhrten, muĂźte V, sich noch ein-
mal dem Kriegsschauplatze uähern, indem
der Kaiser ihm die Verpflegung der
Armee anvertraute. Endlich nach be-
festigtem Frieden kehrte er in seine Präsi
dentschaft zurück, die er mm — im Gan-
ze» 2? Jahre lang — bis 1839, dem
Iahrc seiner Versetzung in den Ruhe-
stand, fĂĽhrte. B, hatte durch beinahe 60
Jahre in den schwierigsten Zeiten treu dem Kaiserstaate gedient, war als Staats«
diener eifrig uud zugleich ein humaner
Vorgesetzter, Als uneigeunĂĽtzig, mild,
heiter wird er von denen geschildert, die
mit ihm in BerĂĽhrung gekommen, und
der folgende Zug, der nicht vereinzelt
dasteht, läßt einen Einblick in seinen Cha-
rakter thun. Al« er dem Kaiser den Vor«
schlag zur Sammlung statistischer Notizen
ĂĽber die Monarchie vorlegte, nannte er
gewissenhaft den eigentlichen Urheber
dieses Planes, einen seiner Untergebenen
und Mitarbeiter, auf dessen Verdienst er
bei jeder Gelegenheit aufmerksam machte.
Oeftr, National-Encyllopadie (von Grafser
u, C z i! a n n), (Wien 1835, S Bde,) I, Vb, S,
171. VINK. Supplement, E, 3Z4,—Lo««, Nen
Liozi-apuical Dictionary, — Austria. Herausg.
von vr, G i oßh o f f і n g e r (Wien, 4°.) Ihig,
184?. S, 1101: „Nekrolog," — Wiener Ztg.
1841,
Baldini, Iohaun Franz (Archäolog
und Naturforscher, geb.zu Brescia
4. Febr. 1677, gest. zu Tivol i 1765).
Nachdem er in die Congregation zu So«
masca eingetreten war, trug er Philosophie
zuerst in Mailand, dann in Rom vor, be-
kleidete nacheinander mehrere geistliche
WĂĽrden und ward endlich Geneialvicar
seiliesOrden«. Mit Uebergehung mehrerer
Naturwissenschaft!. und theolog. Abhand-
lungen sind von ihm anzuführen: »D«
»opr« paletti cii Oret» »n
-«rati in uncà camer» «e
," welche Abhandlung sich nebst
mehreren anderen schätzbaren Aufsätzen
von ihm iu den „suggi <ii ^««erta«. Acacl,
ck OrionÄ…" (1738, II, Ld,) besindet.
— Die Ausgabe des Werkes „Fumi«-
niat« impercilnrum Komllnorum, per./o.
l «illant; eclilio zirnn» Komllnn, ciuctc,"
(lioin 1743, kol,, 3 Läe,) ist um di-
Hälfte von ihm vermehrt.
Nouvelle Lioßravnio ^enörkle ... pudlice «ou5
III Hir, He N, Io Dr, U» 5le r (?»«« 18Z3)
IV. LH, 8, 266, — H52«!«?«»!, scrittori
«tali», - «beit (Fi. Ab.), All», biblioar,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon