Page - 137 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

137 „Joh. V al° g h ist der Pesther P ulßky, wie P u lß ly der Wiener Balogh ist. Balogh spielte Endc Septbr. Pulßly, wie Pulßky Anfangs October Balogh spielte... Hochverräther nach dein bürgl, Gefetzbuche sind alle Ritter, Reisige und Knappen der magyarischen Schílderhe bung, aber ehrlos nach dem Codex der Menschheit sind nur Balogh u.Pulßk y ... Balogh steht eigentlich als Todt- schläger noch ein Paar Klafter unter, oder wenn es besser klingt, über Pulßky; denn letzterer dcsavouiit beharrlich seine sonnenklare Theilnahme an der scheuß» lichen Ermordung des östr. Kriegsmini- sters Grafen Latour, während sich Ba- logh in Widdin seiner Vaterfchaft an der gräulichenMordthataufderBuda-Pcsther Schiffsbrücke noch gerühmt haben soll ... Balogh war erklärter Gegner des Pre miermiüisters Louis Batthyány, Am 14. Sept. 1848 sprach er unter Anderem ι „Ich meinerseits habe lein Vertrauen zu dem Grafen Batthyány. Nur ein Mann kann uns retten und das ist Kossuth!" Er befand sich bei der De putation an den Wiener Reichstag. Am 28, Sept. nach der ersten Vormittags- sitzung haranguirte Balogh das Prole- tariat, wie die Rothen der Bürgerschaft von Buda.Pesth vom Balkon des Redou- tensaale«, den in Ofen angekommenen FML. Grafen Lamberg gefangen zu nehmen. Die« eine Wort hätte tausend L am b ergs todt geschlagen nnd B. be- saß so viel Geschichte, um dies genau zu wissen. Balogh begab sich zwar Freitag am 29. Sept. Vormittag mit einem Te- putirteu in das Nebaetionsburcau der Pesther Ztg. uud in ihrer Nummer 788 vom 30,Sept. Spalte«! erschien auch ciu Widerruf ihrer Angabe, das; der Reprä- sentant Balogh deu Pöbel harauguirt habe; aber ganz Pesth sprach von dieser Rede als einem tait aeeomrili, und Al» bert H u g o, Mitleiter jenes Blatte«, der sich augenblicklich nach Wien begab, sobald die Revolution von der Linken de« Par- laments auf die Straße verpflanzt wor» den, strafte Balogh bald darauf in der Wien,Ztg, in tapferen und offenen Worten geradezu Lügen," So Levitschnigg. Als Major war Balogh bei Schwechat ; später als Courier des Hauses an Mori; P er c z el abgesendet, kehrte er mit demBe» richt über den Sieg bei O z o r a zurück. Als- dann focht er gegen Hnrbans slavische Schaaren, begleitete endlich Kossuth auf seiner Flucht und besindet sich jetzt dem Geruchte nach in der Türkei, Balogh wird als schöner eleganter Mann geschil» dert; als Redner war er kraftvoll, kühn und epigrammatisch scharf; als politischer Charakter ehrlos und verrucht, an seiner Hand klebt da« Blut eines Gesandten, dessen Perfon geheiligt; alle Wohlgerllche Arabiens sind nicht im Stande, diesen Blutgeruch zu ersticken, IHadd kori ismeretek tara, d. i. ungar. Con« veisation« - Lexilon der neueren Zeit (Pefth 1850, Heckenaft) I. Bd. S, 293, — k e v іIsch- n>gg (Heinrich Ritter»,), Kossuth und seine Nanncischaft (Pesth 186«, Hcckenast, 2 Bde.) II, Nd. S. 190. Balogh, Joseph (Jesuit, Schrift st e l l er, geb, in Siebenbürgen 31. Juli 1701, gest. daselbst zu Vásár- hely 10. März 1756). Nachdem er 1723 zu Klausenburg bie Philosophie beendet, trat er in de» Orden der Ges. Jesu und lehrte zu Kaschau Theologie, Ethik und Philosophie. Im I. 1742 leistete er zu Fogara« an der Seite des dortigen Prä fectcn dem Glauben und dem Lande wich tige Dienste, indem er die Lostrennung der Wallachen von der röm.-lath. Kirche zu verhindern wußte. Er erwarb sich in Folge dessen da« Lob der Kaiserin, Zuletzt war er Oberhirt der Mission und de« Seminars zu Vásárhely, wo er im 55. Jahre seines Leben« starb. Er hinterließ in lateinischer Sprache: ^I'raerogcllilxi »t art« telti