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gel , zu Venedig 1723, gest.zuPabu»
1782). Ner Sproß einer angesehenen
veuetianischen Familie, in welcher meh-
rere Glieder hohe Kirchenwürden beklei-
det hatte» oder im Gebiete der Wissen-
schaften iu ehrenvollerWeisc thätig gewesen
waren. (Allg.Encytlov, d.Wiss.u.Künstc
von I. S. Ersch und I. G. Gruber.
Leipzig 1821. I. Sect. 7. Bd. S. 353.)
Nachdem Girolamo im I, 1737 sich
unter die Negulaipriester zu Somasca
hatte einreihen lassen, übernahm er nach
Vollendung der Fachstudien den Unter-
richt der Novizeu iu der Philosophie und
Theologie, und wurde 1765 oft'. Professor
der Physik an der Universität zu Padua,
Er schrieb theils in lateinischer, theils in
italienischer Sprache, in welch letzterer
er Meister war. Die Akademie zu Padua
ernanute ihn an Gaspare P a tr і ar ch i's
Stelle zum Mitglied« der philos. Classe,
Cesarotti setzte ihm in seinen „kela-
xioni" ein würdiges Denkmal, »ud hob
au B. ganz besonders hervor, daß er sich
nie von einseitigem Schulgeiste und von
Autoritäten habe hinreißen lassen, und,
der Wissenschaft gegenüber, ganz besonders
bemüht war, diese aller Geheimnißkräme-
rei zu entkleiden und zum Gemeingutc
zu machen. In diesem Streben habe ihn
die tüchtige Kenntniß der Sprache unter-
stützt. B. schrieb außer einer italien,
Nachahmung vonCatullß „^o«^, cii
/»eleo e H I^i" (1764) und „vettere e
Hseinori^ über philosophische Gegenstände
(1777, l7?8,1779), einen „,
»«t», « e «uii<? rasis 5/»««« ciei
(Opuscoli medici di Firenze); dann
noch folgende Werke: „
civ) ci«
ll, Friedrich Lauru« (Mi-
no r i t e n g e n e r a l, geb. zu V e n e d i g,
gest. 1801). Bruder de« Vorigen; trat sehr früh in ein Minoritenkloster und
erwarb sich in demselben durch feine Fröm-
migkeit, sowie durch seine Rebnergabe
solches Ansehen, daß er schnell nach ein-
stimmiger Wahl seiner Standesgenofsen
zum Ordensgeneral sich emporschwang.
Seine hinterlassenen „Ora«»««»" recht»
fertigen seinen Ruf. Der gelehrte Prie
ster Tommaso Chelli hielt ihm eine
würdige Leichenrede.
Barbatigli, Ludwig (Priester;
unbekannt wann geboren uub wann
gestorben; jedoch geht aus Allem un-
zweifelhaft hervor, daß er noch in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrh, gelebt und
gewirkt). Bruder der Vorigen, Gleich
seinem Bruder Girolamo war er sehr
jung in die Congregation zu Somasca
getreten. Seine Kenntnisse in geistlichen
Dingen, in der griechischen, lateinischen,
italienischen, französischen und englischen
Literatur waren nicht gewöhnlich; vor
Allem aber zeichnete er sich als Lehrer
der Jugend aus. Er war Vorstand de«
von seinem Orden zu Narig. della 8a
Iute gehaltenen Hauses, und durch lange
Zeit Rector des Seminar« und Patri-
archencollegiums. Nach M o schi n і soll
er viele Uebersetzungen publiciit haben;
allein außer einer Übertragung der
^Vuzi'S H ľelea e cii ľett", die er zu
gleicher Zeit mit der seines Bruder«
Girolamo (1764) veröffentlichte, findet
sich im Drucke nichts von ihm vor. Nur
werden in der Büchersammlung des ob-
erwähnten Oldenshanses als Manuscripte
seine Uebertragnuge» der „Iliade," der
„Aeueide," der „Fabeln desPhädru«,"
sowie der „Geschichte Englands" von
David Hume und der Reden von
Isaac Bar o w aus dem Englischen,
aufbewahrt.
Für alle drei: I.» ,
äi Veneti» eil і euoi ultimi
' »uni, 8tuHii «torio! (Venecüß 185ö,
>, 8",) 3, 310—1«.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon