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gest. zuBaden bei Wien 16. Apr. 1833).
Studirte die Medicin und machte das
medic.Toctorat an der Hochschule zu Wien.
Er war längere Zeit als Secnndararzt im
allgem, Krankenhause in Wien angestellt
und machte sich dann zur Ausübung der
ärztlichen Praris im Curort Vaden unweit
Wien seßhaft. In dieser Stellung hatte er
sich in wenig Jahren solches Vertrauen er-
worben, daß ihm nach Sch en k s Resigni-
runa 1827 dic Stelle cincs Stadt- und
Badearztes übertragen wurde. Für seine
in dieser Stellung erworbenen VerdieuM
zeichnete ihn die Regierung mit dem Titel
eines Sanitätsrathes aus. Zu früh
entriß ihn der Tod der leidenden Mensch-
heit, insbesondere aber den Armen, dcrcn
uneigennütziger Helfer er war. Als
Schriftsteller hinterließ er sehr schätzbare
Arbeiten über den Curort, »,;,: „Nudin in
geschichtlicher, natnrhistirizcher, imdicinizchir und
pilweskerNchehn!,»" (Wien 1822, mitKK,);
.— „Ohrllnik der Nuihütiien ^ Laden in Olstll
reich" (I, Jahrg. 182?, II. Iabra, 1828,
mit 2 Steintaf,).
Oestr. Natioiial-Euchllopädic (»on G r ä j f e i
Beck, Johann Nep. (Sänger, geb.
zu Pesth um das Jahr 1829). Al«
ror einigen Jahren die Hofopernsänger
Erl und Forme« in Pesth gastirieu,
waren sie dura) Beck's außerordent-
liche Stimmmittel, die sie zufällig
kennen gelernt, ans den jungen Mann
aufmerksam geworden und veranlaßten
ihn, sich der Kuust zu widmen. Seine
erste» Erfolge in der Vaterstadt eruiu-
lhigten dcu jnugen Sängcr, er folgte
dann den bcidcu Gäste» uach Wien und
fand Engagement beim Hofopernthcater.
In der „Zauberftöte," worin er den
„Sprecher" saug, feierte er den ersten
Erfolg und dies trug dazu bei, daß sich B,
dem classischen Gesänge widmete. Von
Wien begab sich B, uach Deutschland und sang in Hamburg, Bremen, Köln, Düs-
seldorf, Mainz, Würzbnrg, Wiesbaden
und nahm 1851 Engagement in Frank
furt a. M. an. Von dort wurde er 1353
wieder für die taif. Hofoper engagirt.
B. zählt ;n den bedeutendsten Sängern
unserer Zeitz er begnügte sich nicht mit
dem Natiirgeschcnt einer prachtvollen
Stimme, sonder» war eifrig bemüht, sick
eine höhere Kunstanschauung anzueignen
und den Forderungen der Kunst durch
angestrengten Fleiß nnd künstlerische
Studien zu entsprechen, B.'ö Stimm
charakter ist tiefer Bariton und in der
tiefen Lage wie in der Höhe gleich klang-
voll nud von reinem Schmelz. Sein
Spiel ist dramatisch, erdenkt, begreift
und empfindet, was er singt und spielt,
daher die ergreifende Wirkung seiner
Darstellungen, Sein Repertoire ist sehr
reich, wir nennen nur einige seiner herr-
lichsten Nolle»,- Tell, Be li sar iu den
gleichnamigen Opern, den Carlos in
„Ernani," de» Jäger im „Nachtlager,"
den Herzog Alfonso in „Lucretia Bor-
gia," den Astho» in der „Lucia," ^
Beck, Karl (Dichter, geb. zu Baja
in Ungarn 1817). B, ist der Sohn israel,
Kaufleute. Erst in seinem 9. Jahre lernte
er deutsch, trat daun iu das Pesther Gym-
nasunu und begann in Wien das Studium
der Medicin, Aber er gab dasselbe bald
auf uub wendete sich dem Geschäfte seines
Vater«, der Kaufmaunfchaft zu, das er
auch ein halbes Jahr mitmachte. Plötzlich
aber ging er uach Leipzig uud trat als
Hörer der Philosophie an der dortigen
Facnltät auf, Hicr war es, wo er sich
endlich auolckilicßlich der Poesie zuwandte,
Scinc Verbindung mit Dr. G. K ii b u e,
seine ersten Schöpfungen, die „Aächie,
Gtpllnzette wieder" (Leipzig 1838) machten
ihm in der literarischen Welt bald einen
Namen, so daß Gutzkow damals von
den großenHoffnungen sprach, die V, für
die Zukunft der Poesie erweckte und ihn.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon