Page - 292 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

292 Ien ion ScheintMen wieder zu beleben" (Wien 1791), Diese Schrift nach Frank, Hensler, Hufelanb bearbeitet, ließ B. im nämlichen Jahre in's Französische übersetzen, und der National-Versamm- lung zu Pari« vorlegen. Seine Reise durch und sein Aufenthalt in Portugal veranlaßte die Schriften: „Versuch über die »eilchieoenen Mitte! zni «krhaitang des menzchii che» leben« in «irschiedlnen Gelahien" (Lissabon 1792), und den dem Original nach in Wien abgedruckten: „Versach die Gränzen «er Wohlthätigkeit zegen Menschen und Ghiere » erweitern" (Lissabon 1793). Er wagte es fogar die Pest an Ort und Stelle kennen zu lernen, um die dagegen anwendbaren Mittel zu erproben und bekannt zu ma- chen. Er belehrte darüber das Publicum durch feine Schrift: „Nachricht non der im St, Anlnns-Snilaie in Smyrna mit dem »lieibesten Orl»!ge gebrauchten einlachen Mitle!, dil Pesl z» heuen, nnd «ich uor derseiben za bewahren" (Wien 1797), Es besteht dasselbe in Einreibun- gen mit Olivenöl. Diese Schrift wurde in mehrere Sprachen übersetzt. In den letzten Jahren sorgte er eifrig für die Verbreitung der Schlitzpocken. In glei- cher Weife wie für die Menschheit im Allgemeinen war er für sein Vaterland besorgt, stiftete eine Humanitätsgesellschaft in Mähren, Rettungsansialten in Prag und Wien, errichtete 1801 vor seinem SchlosseBuchtowitz inMähren eine Baum- schule für die Jugend. Als bei der großen Theuerung 1805 die Bewohner des Rie- fengebirges Mangel und Elend litten, sammelte er in Person für die Unglück» lichen, durchreiste mehrere Hauptstädte der Monarchie, und brachte eine Summe von 64,704 fl. für diese Unglücklichen zu- sammen. Zu gleichem Zwecke gab er 1807 Tabellen heraus, worin er Ackersleute und Handwerker auf die Gefahren ihres Berufe« und auf die Mittel, denselben entgegen zu wirken, aufmerksam machte. Für die Abfassung eines Lesebuchs der Humanitätsanstalten hatte er selbst den namhaften Preis von 1000 fl. ausgesetzt, und mit der Schrift: „Neiliiige >»r Vere»- lung de« »sterreichizchen landwehrmanne«" (1809) schloß er seine literarische Thätigkeit. Sein SchloßBucblowitz umgestaltete er zu einem Krankenhause, worin nach der Schlacht bei Aspern 1809 die verwundeten Sol» baten liebreich aufgenommen und gepflegt wurden. Endlich wurde der hochherzige Humanist selbst da« Opfer seiner unbe gränzten Menschenliebe; die Rettung ei° nes Scheintodten zog ihm ein nervöse« Fieber zu, welchem er im Badeorte Smradiatka bei Buchlowitz, im Alter von 50 Jahren erlag. V. war Mitglied der Londoner Human Loeietv und außer den von ihm verbreiteten eigenen Wer ken beförderte er auch Fothergill's und Pope« Schriften, und war in jeder andern denkbaren Weife für seine huma- nistischen Zwecke thätig. Sein edles Wir» ken erwarb ihm den schönen Beinamen: „Mährens Howard." Becker« National-Zeitung 1803, St. 39, vom 28, Sept. — iMoigenblatt 1809, Nr. 248, vom 1?. Oct — Z ard a's vierte Nachricht von der 1732 zu Prag gestifteten Humamtäts-Gefell» fchaft (Prag 1810, 8°.), — Ueber tie Wohl» ilMigteit, Eine Rede, welche bei bei von der Präger Humanitäts-Gesellfchaft veranstalteten Todes!eier für Leopold Grafen ». N e rchlold statt de« mündlichen Vortrages »ertheilt »urde (Prag 1810, «°,>, — Bauer (Samuel), All», hiftoi.-biograph.-literar. Handwörterbuch aller meilwürdigen Personen, die im eisten Jahr» zehend des 13. Jahrhunderts gestorben sind (Mm 181«, Stettin!, lex,-«».) І, Bd, S, 102, — Archiv für Geogi., Histoi,, Staats- und Kriegslunft VIII, Iahig, (Wien 181?, 4°.) : „Biographie" — „Veiiündigei," Fell, 1314, S, її», — Mg, Encyklopädie dei Wissens»!, u, Künste „, herausgeg, von I, S. Lisch und I, G, Gruber (Leipzig 1822, Gleditfch, 4»., I, Sect. », Thl, S, 73. — Oifti, National. Encyklopädie (von Graf f i i u. Czilann), (Wie» 1835) I, Bd, S. 262, — Mey ei (I.I, Da« große Converfaiions-kezilon für die ge- bildete Welt (Hildbuighausen 1345, Vibliogr. Inft., lef,-«».) IV, Bd. 4, Abtheil. S, 423 Idafellst ist da« I. 1753 als B,'s Geburtsjahr