Page - 310 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

310 in den Stanze» und Loggie» des Vaticans bcgau» B. seiue höheren Studie», und machte sich mit dem Kuustcharalter der größten Meister vertraut. Außerdem malte er viel nach der Natur und nach dem Modell, und 1784 gewann er mit dem für die Akademie von Parma gemalten Preisbilde: „Kams»» »І! C'elaiigenel der Phi- iisler" den Preis, eine 50 Ducate» schwere goldene Medaille. Im Berichte über die Pieisaustheilung zeichnete Graf Gaston de la T o r r e di R e ; ; o n i c o Secretar der Akademie, B.'s Bild sehr aus, iusbe- sondere die trefflich durchdachte mid wohl- geordnete Erfindung der Figuren, „Wenn, heißt es im Berichte, die Gruppe der Da Ula und der Philistcrfürstcu durch irgend einen leichten Gegenstand, mit jeuer des gefesselten Samson uur etwas mehr iu Verbindung stünde, würde B.'s Bild deu berühmtesten Ociuäldcu zur Scite stehe» können," Nach solchem Erfolge wuchs B.'s Liebe zur Kunst: er erhielt Aufträge zu Arbeiten von mehreren Scite» und sein Ljährigcr Aufenthalt in Atom kann «l« die erste Periode seines tünstlcrischcu Schaffens angesehen werden. Aus dieser Zeit stamme» folgende Bilder: „Velrnuuz des h, Pl!rn5 »nz dem NiiKer durch den E'nge!" (Altarbild); — „die h, Nwm" und „h, Äullüiiua" (zwei Nufsatzbüder, alle 8 für die Nonne» in Fabriauo); — „Eine hei!, Mari» mit dem Rinde mit meie» Engl!» nnd ľiim- mern" (für die Haupttirche in Marino, zwischen Nom uud Albano); — „Bir ie!, Caraiiioli" (Altarbild für ein Kloster iu Marino). Außerdem malte er cinc große Capette diese« Klosters uebst dem Marc i» Frcslo, Nach Aiucrila nahm ei» Au- gustinermönch — ein Mohr — vier klei- nere Kirchcubildcr mit; zwei Gemälde gingen i» ciu Thcatinerkloster »ach Si- cilien, Zu glcichcr Zeit malte er ineh- rcre Porträts von Freunde» und Bc- kanutcn. Tic Verhältnisse des Hofes, dessen Peusionär er »var, Sehnsucht nach der Heimat, uud das weit vorgerückte Alter semer Elter», die uach des Grafcu u, Bischofs Firmici» Tode hilfebedürftig geworden, uöthigtcu ihu 1786 Rom zu verlasse» und iu feine Heimat zurückzu- kehren. In derselben hatte er anfänglich mit mancherlei Schwierigkeiten zu käm- pfen. Der Cardinal-Fürstbischof Graf Auersperg wies B.'s Anerbieten, in seine Dienste zu treten, ab. Doch aber ver- suchte esB,, sich durch feine Arbeiten, die er aus Italien mitgebracht, rctauut zu macheu, uud es gelang ihm fo gut, daß seine Kunst ihn und die Seiuigeu die 14 Jahre hindurch, welche er in Passau lebte, reichlich nährte. Der nämliche Kirchen- fürst, der ihu aufänglich abgewiefeu, machte ihu nun zu seinem Cabinetsmaler, uud sein Nachfolger, der lnustsinuige Graf Thomas T hu u, ernannte ihu sogar zu seinemHoftruchseß, inwelcherEigeuschaft B. manchmal den ihm sonst fremden Hof- dienst verrichte» mußte, B.'s Aufenthalt in Passa» bildel die zweitePeriode seines lüüstlerischen Schaffens, und in dieselbe fallen folgende Gemälde: Vor alleu für beu Fürsten Cardinal Auersperg selbst: „Nie chlbnrt Chn-ii" (Altarbild für dieCa- pclle des Lustschlosses); — „Vie ljeilnng des klülckl!, Wnigz Mzkinz" (ein Cabinetsbild, wozu die Genesung des schwer ertränkten Cardinals Anlaß gab; dieseö letztere wurde uebst der Copie der R ap ha c lschcu „Madonna" dem Marschall Sc> ult ver- ehrt); — „Nie Tünle chri,!!" (Altarbild) uud „del h, 3»!lch mi! dll (krölßlinümg dez tn zeis" (Aufsatzbild für den Hochaltar, beide sür die Pfarrkirche inWegscheid»; — „Der h, Älizllch im Zielben" uud „der h. Nenedii!" (für das Kloster Fahrenbach bei Schär- ding); — „Chris!! H'ebnr!"; — „thrizli Timle"; — „Z!»z h, Zblndm»!"; — „Die An! elzlthNW dez M l l n " ; — „Chrizti Hiimmrüahrl" und „Nie >i'l!chei»«ng des hei!. Oei«!«" (alle sechs Bilder, bedeutend gros,, für Schär« diug) ; die für Schärdiug uud Wegscheid