Page - 335 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

335 nahe an 1000 Wägen auf. In demselben Jahre rückte er zum Generalmajor vor, warb Brigadier in Siebenbürgen, 1851 in Ungarn, und 1852 Cavallerie-Briga dicr beim 1. Arnieecorps. Seme Brust zicrt das Militär-Beibicnstkreuz und der russische St. Stcmislausorden. Leiiner von Leitncrtreu (Th, Ig,), Geichichte der Wiener-Neustädter Militärakademie II. Thl. S. 264, — Hellbach (Joh, Chr, v,), Adels ° Lexiion (Ilmenau 1825, Voigt, 8°.) I, Bd, S, 132, Betsin» von Siegenthal, Heinrich Freiherr (k. k. General der Cavallerie, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Anfang der 2. Hälfte des vor. Jahrh., gest. 1831). Vater des Vorigen. Aus der Wiener-Neustädter Militär « Aka demie als Unterlieutenant zu K in s k y« Cbevauilegers Nr. 5 ausgemustert, ward er in Folge seiner verdienstlichen Verwendung im letzten Türkenkriege, wo er sich in Gegenwart des Kaisers Jo- seph und Kaiser« Franz auszeichnete, 1798 Major und Flugeladjutant Sr. kaiscrl. Hoheit des Erzherzogs Karl, noch in demselben Jahre Obcrstlieut. und Oberst bei K a v a n a g h-Kiirassiere Nr, 4, trat als solcher 1801 zu ErzHerz. Karl- Uhlnnen Nr. 3, um welches Regiment er sich durch schnelle Ausbildung dessel- ben besonders verdient gemacht, und ward 1805 Generalmajor. Er focht in diesem Jahre in Italien nnd hatte die Aufgabe, die Verbindung der italien, uud tyrol. Armee zu erhalten, und die Eingänge nach Italien zu vertheidigen. Er zeichnete sich in dieser Stellung an der Flit'sll'cn Clause (19. Oct.), und an der Chiusa veneta (21. Oct.) au«. Im Feldzuge vou 1809 stand er als Cavalle- rie.Brigadier im Fürst Liechtenstein- schen Corps, und that sich bei Aspern (21. Mai), bei dem Angriffe der franzo» fischen Reiterei auf die österreichischen Qliorrs's hervor, da er die Feinde mit seinen Reservetruppen nach Eßlingen zu» lllckwarf. Ebenso war er bei dem ent> fcheidcnden Angriffe vom 22. Mai thätig. Auf dem Schlachtfeld« vom 23. April 1809 ward ihm vom Erzherzog Karl das Mar. Theresieuordenskreuz verliehen. Er wurde nun FM?, und als Divisionär in das Corps des Fürsten H o h e n z olle r n eingetheilt. Bei Wagram (5. und 6. Juli) erfocht er sich neue Lorbeeren. Im I. 1812 ward er zweiter Inhaber des Kiirassierreg. Nr. 1., und machte als solcher den Feldzug dieses Jahres beim österr. Auriliarcorps mit. Er büßte in den Strapazen dieses Feldzuges feine Gesundheit ein, und starb im I. 1831. Seine Brust zierte neben dem Mar. The» resienorden auch der Leopoldoiden, und im akademischen Ehrensaal der Wr. Neu- städter Militär-Akademie ist sein Bildniß aufgestellt, le i t n e r von Leitnertieu (3h. Ig,), Geschichte der Wiener «Neustädtei Militärakademie II , Thl, S, 123, — Wappen: Ein quergetheil- ter Schild, in dessen oberem blauen Felde drei goldene Sterne, zu zwei und ein« ge- stellt, in der unteren rothen Hälfte eine bren- nende Lampe zu sehen, Beröliilss, Franz (Veteran, geb. zu Gltfchin in Böhmen 16. Oct. 1775, lebte noch 1840 in Schlesien). Sein Vater war Schneider, und bestimmte auch feinen Sohn für das Handwerk; nachdem aber dieser mit seinem 16. Jahre (1791) aus« geleint hatte und frei geworden war, konnte er nunmehr seinen längst gehegten Wunsch: Soldat zu werden, erfüllen, und trat noch im nämlichen Jahre in's 1., damals in Prag stattouirte Artillerie» Regiment. Nun beginnt das merkwürdige Leben des Manne«, da« den Inhalt des nnteu benannten Werkes bildet, uud durch die schmucklose aber dabei höchst interessante Darstellung der fast fabelhaften Erlebnisse lesenswert!) ist. Im ganzen Buche ist der eigenthümlich-persönliche Standpunct des VeteranenzuseiuenerlebtenWeltereignis-