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und Professo r der Moral Nicolo Galvani
errichtete Schulen in seine Leitung nahm.
Das Oratorium delle Ltimate nahm
immer mehr und mehr zu, daß es sich
endlich bis zur Höhc eines vollständigen
Gymnasiums emporschwang. Bertoni
und seine College», ohne eine eigentliche
Genossenschaft zu bilden, lebten anfänglich
in Gemeinschaft, übten das Gelübde des
Gehorsams und unterzogen sich in den
vom Schulunterrichte freien Stunden
der Uebung der geistlichen Pflichten.
Nach und nach entwickelte sich der eigent-
liche Beruf der Congregation, sie hielt
Missionen, unterrichtete in der Literatur
und andern Wissenszweigen, hörtcBeichte,
hielt die geistlichen Uebungen mit Cleri-
kein und Priestern, erklärte den Katechis-
mus nicht blos in den Schulen, sondern
wo sich die Gelegenheit darbot, stand
Kranken und Sterbenden bei, verrichtete
die heiligen Dienste in Gefängnissen und
bei zum Tode Verurteilten, überhaupt
in allen Fällen,, in denen sie dem Bifchof
in seiner Diöcese Beistand leisten konnte.
Nach den Statuten der Congregation
umfaßte dieselbe folgende Ordensregel:
üs, Huidus pro
oireumstantiai'um varietate indoet,
з, superiore
vel piures ad »li^uod
vel opus ipsi Sockalitati cuiivenieus
e^us Oanstitutiones »e re
l superiori«." So unbedingt ge-
horchend, verrichietcn ihre Mitglieder die
Dienste omninu gratis, immunes a
dİAnitatilıus resideutüs, neneticiis et,
curis perpetuïs et parliculai-idus »ui
lullrum et Monialium, Am 30. Sept.
1855 wurde die Congrégation festlich ein-
geweiht, während ihre Errichtung schon am
14.Iuli die Allerh.Genehmigung erhalten
hatte. Der Stifter selbst, Bertoni, war in den Wissenschaften gründlich unterrichtet
und verband mit einein tiefen Wissen eine
seltene Güte des Herzens und alle Eigen«
schaften, nm eine Gesellschaft, welche sich
eine so schwere Aufgabe gestellt, zu stiften,
zu leiten und in ihrem Gedeihen zu för-
dern. Alle Zuflüsse, die ihm von Außen
zukamen, Erbschaften, die er unvermnthet
gemacht, verwendete cr zu seinem heil.
Vorhaben, mit dessen Ausführung er sich
seit dem Jahre 1812 im Geiste beschäftigt
hatte.
ui intorno l
de' l
rona dal moito rever. Vau Oasvare Bertoni
presso l'oratorio delle atimate solennsrnento
eretta il d'i 20 settembre 1855 (Vernna 1855,
ľriiierio).—ö, olciuni secimi!!« i^ e««« pack^,
Aonsi^nnr Oanonico (Hius. 21ar, Velioni ...
di Domenico ľoinpei ... di (Raspare Vertani
... scritte recitate e pubblicate dal ... (Ve
runa 18ZZ, coi tipi di H,nt, ľrilierio, ^r, 8°).
— P o r t ri> t ι Unterschrift: Nalnare Lertnni,
?, lionato disegno dal vero, X, Lrol, lit,
(premiala I^it, ľenuli, Verona, ßr, 8°,)
BertuttilTcamuzzi, Octav (Archi-
tekt, geb, zu Vicenza 172U, gest. um
das Jahr 1800), Vince»; Scamozzi,
der berühmte Architekt de« 16, Jahrhun-
derts , hatte keine Kinder und verfugte in
seinem Testamente, daß der lebensläng-
liche Genuß seines Vermögens immer
Demjenigen gehören sollte, der sich in der
Architektur ganz besonders auszeichnen
würde, und baß dieser dann seinem Namen
den des Erblassers beiziifügeu habe. In
Erfüllung dieses letzten Willens traf nun
dieses glückliche Loos den Architekten
Bertott!. Während aber Scamozzi
der Nebenbuhler uud Gegner P allab i o «,
seines Zeitgenossen, war, hatteAertotti,
der mit vollem Rechte die Wohlthat der
Verfügung Scamozzi's genoß, unbe-
kümmert um die Feindschaft der beiden
Künstler, welche der Tob aufgelöst, die
Werke Palladio'« sich zn besonderem
Studium auserlesen. Seine Perehrung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon