Page - 348 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

348 Besliba, Joseph (Professor der Mathematik, geb. zu Wien 17. März 1792). Studirte im Wiener Stadtconvicte und versah in de» Jahren 1813 u. 1814 die Stelle eines Repetitors der Mathe- matik. 1816 provisorisch als Professor der Elementar-Mathematik im polytech> nischen Institute augestellt, trug 181? die Physik vor, wurde 1818 wirtlicher Professor, und hielt 1820 nnd 21 Vor- träge über höhere Mathematik an der Wiener Hochschule. Seine durch faßliche lichtvolle Darstellung und eine äußerst gründliche wie praktische Methode ausge- zeichneten Werte sind: „Änliösnngzlehre der Gleichungen des I. », 2, Grudes" (Wien 1819, 2. Austage ebendas. 1832, Gerold, 8°.); — „3chlb»ch der Neweniar-Mllihemaiik" I.Thl. Auch unter dem Titel: „GlMiliisch-pial,!,- 5che, lehrlinch der Nechneicknnz!" (Ebendas. 1822—29, Wallishausser) 2. Thl, Auch unter dem Titel: „Wibnch der Algebra" (Ebendaf. 1823, gr. 8°., 2. verm. Aufl. Wien 1846,Biaumi!ller u.Seidel); 3.Thl, Auch unter b. T. : „Wibnch »er Geometrie" (Ebend, 1826, mit^K.K., 3,Aufl. 184?, mit 6 lllh. Taf. in Fol.) ; — „Dhrdnch der Olementai-NIllthematik. Nie nollständiye Aarzte! long der Nlchiiniigzarien in ungenannten Achilli n,,,»," (Eb 1839,Wallishllusser^.Aüst.); — „Lehrbuch der Zlgebr». Hnni Gebranche für OlM'NeollchnIeii, Ober-G^mnazien nno znm Selbst »!°dm»"(Wien1851,Biaumüller,3Aufl,), Oestr. National-EncyNopädie («on Oräffer und C zi! an n), (Nien 1835, 6 Bde,) I, Vb. S. 282,— K a y s er (LI), G,), VollstanlxViicher- kexilon (Leipzig 1831, 4°.) I, Nd, S. 24l; VII, Nd. S, N2; IX, Nd, T. 93; XI. Nd. 2, »?, Besozzi, Thaddäus Lamillo Barou ( A p p e l l a t i o n s r a t h , geb. zu Be- sozzo im Maüändische» 1768, gest. zu M a i l a n d 1?. Iän. 1854). Entstammt einer edlen mailänbifche» Familie; Graf Pompeo Lit ta besitzt 6 genealogische Tafeln der Nachkommenschaft Couradß von Castelbesozzo (1258), welcher das Haupt der Familie ist, zu welcher T had« dä u s C a m i l l o gehört. V. genoß, nach» dem ihm sein Vater in Folge eines Stur- ze« vom Pferde früh entrissen war, im Hause seiner Mutter und mit Beihülfe seines Path«» des Marquis Henr ique; de Mendoza eine sorgfältige Erziehung, Er vollendete an der Universität zu Pavia im I, 1789 die Rechtsstudieu, und zwar mit folchem Erfolge, daß er schon 1791 das Doctorat der Rechte ablegte. Nach Mailand zurückgekehrt (1793), vervoll» kommt« er sich in den Rechtsstudien, und trat bei Camil lo T o r t i in die Praxi« der Ndvocatur. Seiue Fähigkeiten rich- teten die Aufmcrkfamkeit der Regierung auf ihn; fchon Anfangs 1794 erhielt er eine Anstellung als prov. Podesta von Ga» virate, und der Appellhof erklärte ihn mittelst Decret für wählbar zu allen rich- terlichen Würden des Staate«. Beim Einrücken der Franzosen im 1.1796 legte er auf kurze Zeil fem Amt nieder, um es dann, mit dem Vertrauen des Eroberers bekleidet, wieder aufzunehmen. Nun wurde er vorerst Assessor des Straftri- bunals, kam 1801 zur Prätur nach Ferrara, rückte 1803 zum Richter de« provisorischen Appellhofe«, und zum Vor- stand der ersten Criminalinstanz in Fer> rara vor. Bis 1815 bekleidete er ver- schiedene richterliche Würden, und wurde 1,808 Präsident de« Civil» und Strafge» richtshofe« zu Ancona, und 1812 erster Präsident des Civil- und Lriminalge» richtshofes des Departement« del Trento zu Fermo. Von diesem Posten zwangen ihn die päpstlichen Nationalitäts-Decrete de« Jahre« 18l5 abzutreten. Al« aber die lais. österreichische Regierung da« lombardisch-venetiauische Königreich (anı 8. April 1815) constituirte, ward B. all gcmein als der Mann bezeichnet, dessen Kenntnisse, Eifer und Rechtlichkeit dem Vaterlande und dem öffentlichen Dienste nur Ehre briugen können. InFolgedessen ward er sogleich zum Präsidenten d«