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position, Geschichte der Musik, Aesthetik
und in Sprachen, und bildete sich zum
tüchtige» Miisltlehier aus. 1837 nach
Trient berufen, organisirte er in dieser
Stadt eine philharmonische Schule und
übernahm die Leitung des Orchesters der
italienischen Oper. Nach dem Tode seines
Meisters Piri« berief ih» der Director
des Prager Conservatorinms, Fricdr.
Dion, Weber, um die Stelle eines Pro
fessors der Violine an dieser berühmten
Anstalt zu überuchmeu. Zugleich erhielt
cr die Orchestcr-Directorstelle am k. stau«
difchen Theater dieser Stadt. Im I.
1846 folgte er einem Rufe nach Wien,
wo er als Mitglied der kais. Hofcapelle
thätig ist. Er coinvonirte Violiiiconcertc,
Lieder, Quartette und Clavierstückc.
Monatsschrift für Theater und Must! (Wien,
Klemm, 4°,) 18«5, S, 83,
Vezenoj, Amalia (Juge uds christ-
stellerin, geb. zu Sz. Ivanfa im
Eisenburger Comitat 1804, gest. 1837),
Gatti» des Folgenden. Zählt zu den
wenigen Auscrwählten, die in ganz eigen-
thümlicher Weise sich nur durch sich selbst
entwickeln nud bilden, und bei denen die
Fähigkeit sich sogleich zur That gestaltet.
Schon in ihrem Kindesalter, sowie auch
später nach ihrer Verchelichuug im Jahre
1821 mit Stephan Bezersdj trat das
geistige Uebergewicht, womit sie insbeson-
dere aus ihre nächste Umgebung in so
wohlthuender Weife wirkte, recht merk-
lich hervor. Für das größere Publicum
machte sie sich durch ihre iu deutscher
Sprache verfaßten „Mueüen nnd lLrmiiinngln"
(Pesth1840, 2 Bde), sogar in Deutschland
bekannt. Bei der politische» Thätigkeit
ihre« Gatten behauptete das geistreiche
Weib ciueu so mächtigen Einfluß, daß es
gerade iu bicscr Hinsicht seines Gatte»
wahre Hälfte genannt werde» konnte,
Mit der Geburt der einzigen Tochter
Flora (1834) wurde sich aber das edle
Weib seines eigentlichen Berufes bewußt, und dieser war die Kindererziehimg, Lei-
der ereilte sie frühzeitig (1837) der Tob.
Im Alter von33 Iahreu, im IL.eiuerglück-
liche» Ehe, wurde sie ihrem Gatten, und,
wie man in Anbetracht ihrer human, Be-
sttcbuugeu sage» kanu, auch dem Vater-
laude entrisse». In der Literatur errich-
tete sie sich durch das beste bis heute vor»
haudene Kinderbuch, durch ihr „^luVi
kcMĮ/re^ d. i, Flora's Buch (Pesti) 183U),
welches viele Austagen erlebte, ei» blei-
bendes Denkmal. Auch wurde dieser treff-
liche» Kinderschrift das anerkennende Ur-
theil des Athenäums zu Theil. Noch
schrieb sie die leider durch ihren Tob zu
früh luitcrbrocheueu „l^ülck« ezlek", d. i.
Földcser Abende. Amalie B ez e r «dj
uahin auch au der Errichtung und Ver-
breitung nützlicher Anstalten thätigen AN"
theil. Die kleine Schule zu Hibjä.» im
Tolnauer Comitat richtete sie nach ihrer
eigenen Weife ein, und brachte daselbst
deu größten Theil ihrer freien Tage
sammt ihrer Schwester Etelka (Adelheide)
zu, welche später diese Schule im Geiste
der verstorbenen Schwester fortsetzte, und
sie für viele arme Kinder zur Heimat bef
serer, glücklicherer Tage machte. Ueber-
haupt ist das Lebe» beider Schwestern so
innig verflochten — Etelka reichte ihrem
Schwager kurz vor Ausbruch der Revo-
lution die Hand — daß, wenn man der
Einen gedenkt, sich auch unwillkühilich die
Audere der Erinnerung aufdrängt;
beide, in geistiger Liebe verschmolzen und
einander ergänzend, wirkten anspruchslos
auf der scgensvollen Bahu der Kinderer-
ziehung, wo das Verdienst so zart und so
erhaben ist, daß es dafür keinen irdischen
Lohn gibt.
Idillik kori igrueretolc tllrl», d, i, ung. Con-
versation« - lexilo» der »eueren Zeil (Pesth
1850, G. Heclenast) I. «b, S. ZW, — «ert
b c »y (K, M,), Album hundert ungarischer
Dichter (Dresden und Pesth 18«, 1«°,)
2, 103 u, 492. — Koiivollo üiuzrapnie ^ö
uör»!« ,,. publice «nu« II» Hireotixn H« II,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon