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1821 als Freiwilliger zum Feuerwerks-
corps engagirt, that er sich stets sowohl
durch seiue Talente als auch sein miister-
haftes Betragen hervor. Die Kämpfe der
Jahre І848 und 1849 gaben ihm Gele-
genheit, auch seine persönliche Tapferkeit
zu zeigen; so im Ctraßenkampfe zu Mai-
land , beim Rückzüge ans dieser Stadt,
in Hen Gefechten von G o i t ö, Somma-
c a m pag na und M a n t u a, beim Sturm
auf V i e e n z a, wo er den taftfern Haupt-
mann Schneider mit feinen Raketen
erfolgreich nnterstiltzte, endlich auch im
zweiten Fcldzuge gegen Piemont, Er
machte sich in allen diesen Affairen durch
Ausdauer und Kaltblütigkeit so bemerk-
bar,' daß er mehrmals unter den Aus-
gezeichneten der italienischen Armee ge-
nannt ward. Auch in Ungarn wirkte er
noch in den Gefechten bei Szegedin
und Temesvár rühmlich mit. Der Lohn
dieser Verdienste war die Verleihung des
Ritterordens der eisernen Krone und des
Militärverdiensttreuzes. Aber er war ein
gar anspruchsloser Mann, und auch in
seinem Privatleben entwickelte er die
glänzendste» Eigenschaften, darunter Be-
scheidenheit und Herzensgüte nicht die
letzten waren. Ein Zug für viele: Er
überließ seinem jüngeren Bruder, als
dieser sich kurz vor seinem Tode verehe-
lichte, den auf ihn entfallenden väterlichen
Erbantheil von 3000 fl. ohne Weiteres
mit den Worten: „Ich bin k. l. Haupt-
mann, meines llllergnädigsten Herrn und
Kaisers Gnade hat mich versorgt, ich
brauche nichts weiter . . . du kannst es
besser brauchen." Obwohl seit der Rück-
kehr aus Italic» kränkelnd, oblag er doch
fortwährend seiner Dienstespflicht, bis er
zusammenbrach,
Oestr, Soldalcnfreund (Wien 4°,» 1850, S, 049,
Biehler, kudmilla (Tonküustle-
l i » u, C o m p o s i t c » r і », geb. z» W i e n
1834), Schon in zarter Jugend zeigte sie
das reiche musitalische Talent, welches sie unter der Leitung der ersten Meister der
Wiener Schule, namentlich Richard
Löf fle r s, ausbildete, und zu jener,
Bedeutung brachte, daß sie unter den
deutschen Pianistinnen eine ehrenvolle
Stelle einnimmt. Sie unternahm eine
Kunstreise durch Deutschland, Belgien,
Frankreich und die Donauländer, wo ihr
sckönes Talent überall Anerkennung fand.
Besonders glücklich ist die Tonkünstlerin
in der Auffassung Beethoven'scher
Sonaten, womit sie noch Jeden, der sie
dieselben vortragen gehört, entzückt hat.
In letzterer Zeit hat sie sich nicht mehr
öffentlich hören lassen und sich vorzugs-
weise der Composition zugewendet. Ihre
Kompositionen, die sich durch Anmnth
u. Melodie auszeichnen u, größerenTheils
bei A. Witzendorf herausgekommen sind,
führen die Titel: „ <?«/>rice cle Ouncerl «ur
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moti/« cle ZunĮ/acl;/ //»'««lc!^ und
'antai«!« «ur le« »nuli/s cl'Zr
Meyer <ä,>, Da« große Conveisations-Lezüon
für gebildete Stände (Hildburghausen 1853,
Bill, Inst,, lex. 8°,> II. Supplementband
S, 15«, — Illustrine (Leipziger» Zeitung 1851,
Nr, 442,1852, Nr. 475 Iwoselbst sich ihr Porträt,
von F. Kanitz gez,, in Holzschnitt befindet!. —
Ein zweite« Porträt von der Künstlerin erschien
gezeichnet und lithographirt von Da uthage
1851, Fol.
Biela, Wilhelm Freiherr von (A str o-
u ° m, k. k. Majo r außer Dienst, geb.
zn Rossla in der Grafschaft Stollberg
am Harz 19. März 1782, gest, zu Vene
dig 18. Febr. 185U). B. entstammt ei-
ner ursprünglich böhmischen Adelsfamilie,
die aber schon früher ausgewandert war.
Seine Ausbildung erhielt er in Dres-
den im Pageuerziehungshause de« Chur-
fürsten. 1802 trat er nun als Cadet in's
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon