Page - 436 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Volume 1

436 den Flugblätter!«, die Blo ch herausgab, ist besonders hervorzuheben die Streit- schrift über da« kabbalistische Auch ,,«n liar", als dessen Verfasser mau früher R. Schimon Ben Iochai hielt, nud weßhalb mau diesem Werke einen Werth beilegte, den es aber nicht hat. Sartor i (vr. Fr,), Historisch-ethnographische Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur de« östr, Kaiserstaate« (Wien 1830) I, Bd, S, 265, — Frank l y . A,), Sonntagsllättei 18-15. Vlüemel, Sebastian (Chronist, geb. zu Linz 1734, gest. daselbst 16. Sept. 1790). B. war der Sohn wohl- habender Bürgersleute in Linz, uud er selbst betrieb ein Gewerbe niederer Art, das mit seinen chronistischen Arbeiten taum in Einklang zu bringen ist. Er ve» faßle aber eine seine Vaterstadt betref- fende Arbeit, die fo verdienstlich ist, daß sein Andenken spätern Forschern willkom- men bleibcnwird; «schrieb ein „llnixi«»! tomnendinm oder Knr> hiztorizchez Arnt«!««!!, s» »»h! de» ganzen OrzheizoaHnmz «b der Lnnz, ais »nch im Particular der k. k, lnndezfniltlichin HaiiPlziM K'inz, Gigenhäutnn, ans sicheren Kchrif ten und «Drizinllllllirnmenlen zns»niimnge!r»geii »nd uerl»«»»," Im ersten Theile dieses Com- pendiums Nlchm er alles auf, was ihm vllnHoheueck, Preiienhuber, Vi- s ch e r, aus Geschichtskalcndern, Urkunden, Pläne», Porträten uud Inschriften zu seiner Absicht taugte. Der zweite Theil enthält eine historische Gebäude - Be- schreibung der landesfürstlichen Haupt stllbt Linz mit allerlei Notizen aus Haus briefen, wie sie ihm seine Mitbürger schriftlich mittheilten, oder wie sie die- selben von ihren Vorfahren gehört haben mochten. In diesem Abschnitte sind mit- unter die schätzbarsten Beiträge zum Ve- sitzthume der Bürgerschaft uud der Stadt selbst enthalten. Der dritte Theil dieses Compendiums enthält die erste vollstän- dige Nnmerirung der Stadt Linz uuter der Kaiserin Maria Theresia. Diese wie manches andere hat V. Pi l lwein ausführlich in das unten als Quelle be zeichnete Wert aufgenommen. B lü e m el « für die Geschichte der Stadt Lii:z sehr werthvollc und trotz der guten Arbeit von B, Pi l lwein: „Linz. Einst und Jetzt" noch immer nicht überflüssige Manuscript — dasselbe wurde nie gedruckt — kam nach seinem Tode ins Eigenthum des Linzcr k. k, Stadtmagistrates, dann des k.k. Rathes uud erstcnStabtarztes Dr, Ios.P i- chelma nn. In des Letztern Besitz befand es sich noch 1846, in welchem Jahre Pill» wein es benützte, und es nach geschehener Benützung im Auftrage des letzten Besi- tzers wieder dem Magistrate zurückstellte. Pil lwci i i <N,), Linz, Linst und Jetzt, von ältesten Zeiten bis auf die neuesten Tage (Linz 1846, I. Schmid, 8°,), I» der Vorrede zum ersten Theil, S, X, Blumlluer, Alois (Dichter unb Schriftsteller, geb. zu Steyer in Oesterr. ob der Enns 2I.Dec, 1755, gest. in Wien 16.März 1798). B. vollendete die Studien in seiner Vaterstadt und trat darauf (1772) in den Orden der Gesell» schaft Jesu, in welchem er aber nur ein Jahr blieb, da schon im folgenden Jahre die Aushebung des Ordens stattfand. Nun fristete B. seinen Lebensunterhalt vom Unterrichtertheilen und literarischen Arbeiten, bis er bei der Censu»Commis- sion, welche unter Van Swietens Vorsitz znsammeugetrcten war, eme Stelle als Büchercensor erhielt. Im I. 1793 legte B, seine Stelle nieder, und über- nahm Nud. G raff c r's Buchhandlung, an der er fchon seit 1789 einigen Antheil gehabt. Bei der geistigen Währung, die mit Joseph's II. Ncgierungsaiitritt in de» österreichischen Staaten entstand, machte sich B. als einer der besten Köpfe beiuerklich. Masta l> er uud Denis hatten sich unter deutschen Poeten Oester- reichs einen schönen Namen erworben, da tauchten mit einem Male zwei jüngere