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Gesang bei Virgil'schen Aeneis parodiiti, —
Ov id« Helde »br ie f e, nach Aus-
wah l t rave st i r t (Leipzig 1783, 8°,),
— Verwande l te O v i d i s che Ver-
wandlungen. H. cl in, n H u ru. L lu -
in Ăl u e r Ń–. Mit Anweisungen; erstes bit»
fünfzehnte« Buch, « Bände (Stuttgart 1?»«
—1794, 8",, mit Titelvignetten), ITiaurige
Mißhandlung des giosje» römischen Dichter«,
dessen Witz, Poesie und lebensvolle Darstel-
lung in gereimte Prosa und unschöne Forni
gebracht sind,) — O vid s Werte von
der Liebe, nach Nluma u er trave-
st i i ! von Professor C, W, F. Schaber,
Drei Bändchen (Berlinu, Leipzig 1794, 8°,>,
sSchaalc« », gemeine« Machwerk,)— Homers
I l i ade , t ravest i i ! nach Nlumaucr
(in Nlumaucr« Manier), Erster bis dritter
Nand <Wcißenfc<« u, Leipzig 1796-98, 8»,),
— Herkules, travestir! in l> Büchern
von Nluuiauer (Frankfurt und Leipzig 1704,
8°>, sDariu werden in burleske» Versen und
mit schaalem Witz des Herkules Abenteuer
erzählt. Der Verfasser mißbrauchte sogar
Blumauer« Namens — Nc versetz nng.
Cine solche in's Nussische erschien von dem
geheimen Posttranölatcur O s s i p o s (St, Pe-
tersburg 1791—93, 8»,), IDcr Plan ist bei-
behalten, nur erscheint Acnea« als russischer
Bauer u. Dido als eine russische Bauerndirue,!
— Schrist gegen die Aeneis: Vlu-
mauei bei den Götter» im Olym-
pus, V i rg i l i«« Maro contra Nlu-
mauer in puncto ladelactae ^.enciclis.
Herausgegeben von einem P^ ^Leipzig und
Graz 1702 und 179«, Feist!, 8°,), 10 Gr,
iVeigleiche darĂĽber: Neue allgemeine deutsche
Bibliothek, I I , Bd, 1, Et, S, 119 — 122;
Allgemeine Literatur-Zeitung, 1792, II , Nd.
S, 3«? u. f.; Neue Bibliothek der fchönen
Wissenschaften, 4?. Nd, 1. St, S, 131 n, s, І
— Zur äl tern l i te ra tur der Aeneis:
Nachricht von einer in's Dentfche tiavestiiten
Aeneis au« dein Anfange de« verflossenen
Jahrhunderts. Siehe: Morgcnblatt sĂĽr ge-
bildete Stände, 1809, Nr, «l, S, 201—203;
Nr, 52, S. 20« u. s.
II , Ausaabc» der Gedichte: G c d i ch t e, 2 Thle.
(Wien 1782—8?, Nlumaucr iGräsferi, gr, 8°.)
1 Rthlr,; mit Kuvf, 1 Nthlr. 12 Gr. leiuzigc
rechtmäßige Auflage,! — G c d i ch t c von Aloi«
Blnmancr, Erster bis vierter Theil (Leipzig
I80>, 1802, 8°,), Druclp, ohne Knpf, 1 Thlr,
20 Or,, mit einem Titellupfer und einer Titel
Vignette vor dem I, Bande, von Böttcher
nach Schubert, 2 Thli, 8 Gr,, Schicilpap,
2 Thlr, 2» Gì,, Beli« 4 Thli. 4 Gr. sAu« der
Ausgabe ^ Nlumaucr« Werle i» 8 Bänden mit befondere« Titel, 1801—1803, der IV,—VII.
Bo,! — Sämmtliche poeti fcheWerle,
herausgegeben und mit Anmertun-
gen er läu ter t von A, Kistcnfeger,
2 Bde, in 4 Lief,, 2. Aufl, Mi t Mglassung
de« prosaischen Theilcsl (München 183», 1840,
Fleifchmann) , IV, Rthlr, — Gegen NIn-
maner al« Dichter erschien: Recensit i-
Ichcs Lob- und Ehre n gedicht an den
s chreibfeligc n deut f che n Dichteigott
und Wienerischen Sit tenrichter,
Herrn Nlnmauer, als ein Bei t rag
zu seinem schon im D i u Ă„ erschiene-
nen G e d i ch t b ä u d ch e n <Wicn 178?, 8»,).
Vergleiche darĂĽber i Allgemeine dentfche Ni-
bliothcl, I^XXXIV, Nd, 1. St. S. 110.
,< Ncuithcilungcn der Gedichte: Moigenblatt
für gebildete Stände, 1800, Nr, 125, S, 473
leine unvollendete Recension der Blumauei-
fchen Gedichte von BĂĽrger , die ob der
dariu ausgesprochenen Ansichten ĂĽber die
Form — »elche lauten, als gehörten sie der
Gegenwart an — noch heute von Interesse
sei» düiftc. Darin heißt es uutcr Anderem:
„Vollkommen ist Recensent mit Jenen ein-
verstanden , welche B l u m a u e r zu den
vorzüglichsten Dichtern unserer Nation zählen.
Dies Urtheil gründet sich hauptsächlich auf
seinen funkelnden Witz, auf die komische Kraft,
wovon fein Satyi strotzt, u»b auf das tüchtige
Horn desfelben, welches die Thorheiten feiner
Zeit, feines Lande« und feiner Religions-
verwandten auf eine fo eigene und uachdrĂĽcl-
liche Weise zu kitzeln versteht, daĂź man nicht
weiĂź, ob sie sich zu Tode lachen oder schreien
weiden. , , , Großer, nach richtigen Verhält-
nissen geordneter, vollendeter, n n mit te l -
bar er Ansichten scheint N.'« Phantasie
nicht fähig zu fein, , , , Was die Diction be-
trifft, fo fehlt cs B. gewiß nicht a» Anlage,
es darin zu einer weit größeren Vollkommen-
heit zu bringen, als sie gegenwärtig erscheint,
wen» er sich erst lebhafter überzeugen wird,
daß Coircctheit befonder« in kleineren poeti-
schen Werken nie zu weit getrieben werden
könne und daß es Dichter gebe, welche lieber
gauze und vielleicht nicht dic schlechtesten Bilder
und Gedanke» »ufopscrn, che sie sich solche
poetische Freiheiten erlaube» , welche wider
Nichtig- »ochNciniglcit, Angemessenheit, Leb-
haftigkeit, Würde und Wohlklang de« Aus-
druck«, der Versification und des Reime«
streiten, O, man glaubt lau»!, wie viel Liebe
uud Lebe» gerade nichts anderes, al« die Di-
ctiou einem Werke vcifchasft. Vollkommene
Diction ist sast der einzige Gesundheit«- und
Lcben«baljam sür Schriftwerke in einer leben-
digen Sprache. , , , Wehe dem Schriftsteller,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon