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Befreiungskrieges in deu 1.1813—14
mit solcher Umsicht und Thätigkeit, daß
ihm Seine Majestät das silberne Civil-
Ehrcukrcuz zuerkauute. Als Kreishaupt-
mann wirkte er gauz besonders segensreich
für das Wohl des ihm anvertrauten
Kreises, Er beförderte den freiwilligen
Straßenbau und das Subarrendirungs-
wefen, gründete Schulen, dotirte die
Lehrer, errichtete Conlributious-Getreide-
und Schüttböden, Armen-Institute nud
ähnliche wohlthätige Anstalten, und suchte
auf alle mögliche Weise die Folgen von
Unglücksfällen zu mildern, wie ;. B. durch
den Wiederaufbau der im Jahre 1820
abgebrannten Stadt Böhmisch - Lcippa.
Anch wußte er durch sein persönliches
Einschreiten ans glückliche Lösung ver-
wickelter Streitigkeiten hinzuwirken, so
bei dem Streite zwischen der Töplitzei
Obrigkeit und der Stadtgemeinde über
den beiderseitigen Antheil an der Heil-
quelle. Nicht minder thätig und geschickt
zeigte er sich in Beilegung von Gränz-
differenzen. Endlich wirkte er auch in
nationalökouomischer Hinsicht durch Aus-
trocknung des Sumpfes Slatina auf der
Herrschaft Doran, so wie er überhaupt
durch seine Sachkenntnisse und patrioti-
schen Eifer während der Kriegsdrangsale,
zur Zeit von Mißernten und andern
Uebeln, durch glückliche Erhaltung der
Ruhe und Ordnung stet« die wichtigsten
Dienste geleistet hat. Nach vierzigjähriger
Dienstzeit ward ihm nun in gerechter Würdigung so glänzeuder Verdienste der
Freiherrnstand verliehen.
Frciherrnslands-Diplom vom 23, Juni1831, —
Wappen: Ein blåner Schild und in diesem
ein au« dem Fnßrande bis an die Knie her-
vorragender Jüngling mit braunem lockigem
Haar, in einem langen rothen und mit wei-
ßer Binde gegürteten Rocke, in der rechten
Hand ein blanlc« Schwert an goldenem Ge-
fäße emporhaltend und den linlcn Ärm in
die Hüfte stemmend. Das Haupt desselben
ist mit einer rothen gespitzten, mit braunem
Pelze verbrämten ungarischen Mütze bedeckt,
Mumenthlll (Composite«!, geb.
zu Brüssel 1782). Gleich seinen beiden
Brüdern Casimir und Leopold wurde
auch dieser in Prag von Abbe Vogler
in der Musik gebildet. Im Jahre 1803
erhielt er durch seiues Meisters Vermitt-
lung cine Anstellung bei dem ncnerbnu-
ten Theater anf der Wieden in Wien
und fungirte daselbst als Orchestermitglied
anf der Viola, als Compositeur u. Solo-
spieler. Im Jahre 1842 versah er die
Chorregenteustelle an der Piaristenkirche
in Wien. Von ihm sind folgende Büh-
nenwerke bekannt : „N»n sn,i«i° »»n Nu«!»»",
— der zweite Act des Zauberfpiels „3er
karze Niante!", — die Melodramen „lanra",
— „Menüski, nnd Glminn" ! außerdem meh-
rere Ouverturen, Märsche, Gesäuge,
Chöre und Entr'actes zu vielen Schau-
spielen und auch mehrere Symphonien,
eine große Messe und andere Kiichenstllcke.
Schill ing (O, Kr,), Da« musilalische Europa
(Speyer 1842, F. C, Neidhard, gl, 8°,) S. 38,
Ende l>es crsic» Landes.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Volume 1
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Abel-Blumenthal
- Volume
- 1
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1856
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.18 x 19.61 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon