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der Mssensch. u. Künste (Leipzig 1822 u. f.,
Gleditsch, 4°.) I. Sect. 11, Thl. S. 120.
Bocek, Anton, siehe: Boczek, Anton.
Bock nach Andern auch Pock, Ma-
thias (Chartograph, geb. zu Hofga-
stein (?), gest. zu Salzburg 1795 o.
1796). Von niederer Herkunft, versah er
die Dienste eines Hausmeisters bei dem
Fürstbischöfe Breuue r in Chicmsee. In
den Jahren 1786 und 1787 nahm er
mit einer Art Schubkarren-Haspel die
Luugauer-, Waginger-, Tittmoninger-,
Lamprcchtshauser-, Teiseudorfer-, Grö-
diger-, Berghaimer-, Neichenhaller-, Ti-
roler-, Saalfelduer-, Gasteiner-, Pon-
gauer^, Pinzgauer-, Lengberger- und
Neumarkter - Straße, ferner die Stein-
straße bis Flederbach, die Strecke vom
Neuthor bis Prähansen, von der Lend
bis zur Gränze bei Tachsenbach, von der
Gränz-Tafel bei Brandstadt bis Hofga-
ftein, von da bis zum Straubinger, dann
den neuen Weg vom Straubinger bis an
die Kreuzstraße, von der Mitterlend über
Embach bis zur Rauriser Gränze, endlich
von der Gränztafel bei Schwarzach bis
Lend in 55 Sections-Nummern auf.
Seiue Straßenkarte von Salzburg war
die erste dieses Landes. Koch-Steru-
feld in feiner Abhandlung: „Ueber
Straßen-u.Wasserbau" zählt noch weitere
5 Blätter von Bock auf. Außerdem ver-
fertigte B. auch mathematische Instru-
mente und insbesondere einen Meilen-
messer.
Koch-Sternfeld (Joseph E. Ritter voM,
Salzburg und Berchtesgaden in histor., stat.,
geograph. und staatsökon. Beiträgen (Salz-
burg 1810, Mayer). — Pi l lwe in (Ben.),
Biographische Schilderungen oder Lexikon
salzburgischer, theils verstorbener theils leben-
der Künstler. .. (Salzburg 1821, Mayer, 8°.)
S. 15.
Bocktet, Karl Maria (Pianist, geb.
zu Prag 1801). Nachdem er
sich
in seiner
Vaterstadt in der Technik des Spiels vollkommen ausgebildet hatte, kam er
1820 nach Wien, wirkte vorerst — aber
nur kurze Zeit — als Violinist im Thea-
ter an der Wien, entsagte dann der Geige
gänzlich, widmete sich ausschließlich dem
Pianoforte und ertheilte darin in glän-
zender Weise Unterricht. Seine Auffas-
sung, mit der er den Geist der Compo-
sitionen bewältigte uud zum Ausdrucke
brachte, sowie seine Lehrmethode erwarben
ihm den Nuhm des vorzüglichsten Piani-
sten, und es gehörte zum guten Tone,
zur Vollendung musikalischer Bildung
B. zu berufen. Vorzugsweise ist es Beet-
Hoden, den er durch sein Spiel verherr-
lichte. Die Technik des Spieles hatte B.
vb'llig inne, und er überwand mit Leich-
tigkeit jene oft vom Geiste eines Musik-
stückes ganz unabhängigen und öfter her-
beigezogenen Schwierigkeiten des Spiels,
womit die Unzahl der Virtuosen von heut zu
Tage, deren Unwesen in dieser Hinsicht so
groß ist, daß wir vor lauter Musikern keine
Musik mehr haben, so leicht sich den Ruhm
erfingert. Bocklets ganzes Streben im
Spiele war darauf gerichtet, ein Musik-
stück dem Geiste des Componisteu gemäß,
mit Gefühl und Vollendung vorzutra-
gen. Ausgezeichnetes leistete B. in musika-
lischer Improvisation, und Musikkenner
gedenken mit Entzücken der herrlichen
über ein gegebenes Thema improvisirten
Ton-Phantasien, welche insbesondere dann
hinreißend wurden, wenn man dem Künst-
ler ein Veethoven'sches Thema aufgege-
ben hatte. So erwarb er sich als Förderer
guter uud gutgespielter Musik wesentliche
Verdienste um die Kunst, die er trieb uud
die bald darauf in den Verfall zu sinken
begann, in welchem sie sich
jetzt befindet.
Bocklet hat auch mehreres für das
Fortepiano componirt, uud damit Be-
weise seines schönen Talentes und geläu-
terten Geschmackes gegeben.
Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa
(Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. S°.) S. 38.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Volume 2
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Bninski-Cordova
- Volume
- 2
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1857
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 470
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon