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lung 1846); — „Mein nnd Weib" (im Be-
sitze des Grafen von Beroldingen),
wohl dasselbe, welches im 1.1847 mit
der Devise: „Ohne Bieb nnb ohne Min, ist
rs schwer ein Mensch zn sein", ausgestellt war;
— „Nas Nlmneimrllkel: Gr lielit mich, er liebt
mich nicht" ; — „NieAengierüe" (beide Eigen-
thum des Künstlers und in der zu Ehren
der 32. Naturforscherversammlung im
September 1856 veranstalteten Ausstel-
lung in Wien); — „Ner Morgen nach dem
Maskenbälle" (gem. 1850, im Besitz des
Fürsten Esterhazy; auch im Stich er-
schienen) ; — „Nie Ueberraschnng" (österr.
Kstv. 1850, 500 fl.); — „Krisis im Rimst-
lerleben" (österr. Kstv. 1853); — „Gin
uermnndeter Krieger" (ebenda 1853, 450 fl.);
— „Nie Mtm" (ebenda, 400 fl.); —
„Menbeinsickale" (ebenda, 350 fl.) ; —
„Nach dn Schlacht" (ebenda 1854, um400fl.
vom Kstv. angekauft); — Porträte:
„Grat Mona Andrassi" (1853); — „M-
opernsiinger steger" (1854); — „Fürst
Gstechazq", in ganzer Figur im prächtigen
ungarischen Costume, im Auftrage des
Fürsten für das Pester Nationalmuseum
gemalt. B.'s Bilder zeigen großes Ge-
schick für Piuselführung und eine tüchtige
fleißige Behandlung. Die Landschaft ist
ihm mehr fremd und die Wirkung der
Luft ist nicht studirt. Iu der Empfindung
für Farbe und deren Wirkung dürfte B.
wohl nur von Amerling übertroffen
werden; doch zeichnet seine Bilder nicht
immer richtiger Geschmack in der Anord-
nung, künstlerischer Tact in dem, was
dem Charakter eines Kopfes in Haltung
und Tracht zukommt und Zusammen-
stimmung der Fleischtöne aus; ein tie-
feres Erfassen der Natur, wodurch
die Manier, die zu grell hervortritt,
wohlthuender Naturwahrheit näher käme,
würde auch B.'s Arbeiten sehr heben.
Die Kunstkataloge des neuen östr. Kunstvereins.—
Beilage zuM. Auers Zeitschrift „Faust" 1356,
Nr. 23: „Die September - Ausstellung des ösir. Kunstvereins", von Kertbsny, S. 3
sein von dem Künstler sehr zu beherzigendes
Urtheil).
Boriislawsli, Joseph (berühmter
Zwerg, geb. nächst Halicz in Galizien,
imI. 1739, gest. in England imI. 1837).
Seine Eltern waren von gewöhnlichem
uchs, so wie auch sechs seiner Ge-
schwister, doch drei waren Zwerge. Eine
seiner Schwestern starb im zweiund-
zwanzigsten Lebensjahre, nur 22 Zoll
hoch. Bei seiner Geburt hatte I . B. 8"
und war vollkommen gesund. Seine El«
tern nahmen das Maß seiner Größe alle
Jahre — im ersten Jahre maß er 8",
im dritten 12, im sechsten 17, im zehn-
ten 21, im fünfzehnten 25, im zwanzig-
sten 28, im fünfundzwanzigsten 35", im
dreißigsten 3' und 3", über welches Maß
er nicht mehr wuchs. Im achten Jahre
verlor er seinen Vater, der seine Familie
in großer Armuth zurückließ. Nun nahm
sich seiner die Gattin des Castellans
Humnieckian. Sie ging mit ihm zuerst
nach Warschau und dann nach Wien, wo
erder Kaiserin Maria Theresia vor«
gestellt wurde, welche ihn mit Wohlwollen
aufnahm. In Wieu erhielt er vom be-
kannten Tanzmeister Angelino Unter-
richt im Tanzen. Von Wien ging er nach
München an den Hof des Churfürsten,
dann nach Luneville zum Poln. Könige
Stanisl aus Leszczyu.sk i, von wel-
chem er Empfehlungsbriefe an seine Toch-
ter, die Königin Marie erhielt. In
Paris war er für Hof und Adel einige
Zeit der Mann des Tages. Der Prinz von
Orleans beschenkte ihn reichlich. — Der
Großhetman von Lithauen, Oginski,
ertheilte ihm Unterricht in den Anfangs-
gründen der Musik, und da B< ein großes
Talent, verbunden mit großer Lust zur
Musik zeigte, so übergab man ihn der
Leitung des berühmten Gavinies, der
ihm auf der Guitarre fo viel beibrachte,
daß es ihm in späteren Jahren viele
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Volume 2
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Bninski-Cordova
- Volume
- 2
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1857
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 470
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon