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Ilo (Ioh. Dom.), Geschichte der zeichnen-
den Künste (Göttingen 1798 u. f.) II. Bd.
S. 902. — Nonvsiis Liossrapliis g6u6i>2,1e
... pudiiss 80ii5 1a äirsetion äe Ar. 1o
vi-. llo ktor (?ari3 1853) VI. Lä. 8x. 840.
— NagIer (G. K. Dr.), Neues allgemeines
KĂĽnstler-Lexikon (MĂĽnchen 1835 u. f., 8".)
II. Bd. S. 77.— Baur (Samuel), Allgem.
hist.-biographisch-literarisches Handwörterbuch
aller merkwĂĽrdigen Personen, die im 1. Iahr-
zehend des 19. Jahrhunderts gestorben sind.
I. Bd. Sp. 146. — Füßli, Künstler-Lex.
Bottari, Anton (Appellations-
rath, Rechtsgelehrter nnd Dich-
ter, geb. zu Feltre am 16. Juli 1787,
gest. am 16. März 1843). Nachdem er
bei frĂĽh entwickelten glĂĽcklichen Anlagen
mit neunzehn Jahren bereits die Vor-
stndien absolvirt hatte, ging er nach Padua,
um an der dortigen Universität die Rechts-
Wissenschaften zu erlernen. Der plötzliche
Tod seines Vaters und zerrĂĽttete Ver-
mögensverhältnisse zwangen ihn, seine
Studien zu unterbrechen und schnell ein
Amt zu suchen. So kam es, daĂź er im
I. 1808 — kaum zwanzig Jahr alt —
Vicesecretär des königl. Hofprocurators
des Gerichtshofes zu Belluno und schon
ein Jahr darauf „OonimsHHo HFeaonäa
6/a55e" bei derselben Stelle ward. Er
versah diesen Dienst zwei Jahre lang, bis
er (1812) znm Vicekanzler des Tribunals
in Feltre ernannt wurde. Jetzt war die
Zeit gekommen, da B. seinen Lieblings-
plan, sich mit dem Rechtssache ver>
traut zu machen, wieder ausnehmen
konnte. Die Zeit, welche ihm seine Be
rufspflicht ĂĽbrig lieĂź, verwendete er zu
den bezĂĽglichen Studien. Er besuchte die
Lycealschule und gab sich nun mit Eifer
der Jurisprudenz hin; da fand er bei
der Vcrgleichung der neueren Gesetze
mit denen des gemeinen Nechts, daĂź
die ersteren, mit wenigen Ausnahmen,
nur eine compendiose Formel von den
letzteren seien. Nicht ruhend, bis er
ganz den Geist der neueren Gesetzge 93
bung durchdrungen hatte, stand er bald
auf dem richtigen Standpuncte ihrer
Beurtheilung. Es verhalf ihm zu den
wunderbaren Erfolgen seines Studiums
ein fabelhaftes Gedächtniß, in das er die
FĂĽlle der damals nacheinander erschei-
nenden Gesetze und Verordnungen auf-
nahm. Aber er war damit nicht zufrieden.
Es drängte ihn mit der Theorie die Praxis
zu verbinden, und so verwendete er sich
durch zwei Jahre bei einem der bedeu«
tendsten Advocaten der Provinz, und
bildete sich da in hervorragender Weise zum
kĂĽnftigen Nichter. Mit so schweren Stu-
dien verband er gleichwohl die Pflege der
schönen Wissenschaften, die er seit seiner
frĂĽhesten Jugend liebte. Er schuf Poesien,
die das Gepräge nicht gewöhnlicher Be-
gabung an sich tragen und ahnen lassen,
zu welcher Vollendung er es hätte brin-
gen können, wenn er sich ganz diesem
Zweige hingegeben, und die Poesie nicht
blos zur Erholung betrieben hätte. Auch
das Studium fremder Sprachen vernach-
lässigte er nicht, und das Französische
hatte er so inne, daĂź er darin mit Leich-
tigkeit schreiben und Vorträge halten
konnte. InFolge feines wissenschaftlichen
Strebms und seiner Bildung wurde
Bottari, trotz seiner Jugend, Mitglied
zweier gelehrten Gesellschaften, nämlich
Feltre und jener der <,,vboiQiQ2.2i()u6
koroligk'e in Belluno (1803). Noch
andere Ehren flößen ihm zu. Kaum hatte
er das Lyceum in Belluno als Hörer
verlassen, so erhielt er auch schon die
Lehrkanzel des bĂĽrgerlichen Rechtes, der
Geschichte und schönen Wissenschaften,
die er durch zwei Jahre inne hatte.
Und kaum zwei und zwanzig Jahre
alt, ward ihm das Amt des „Ispottors
3.II9. stÄiupg. 6 lidrsrig." eines ganzen
Departements, nämlich von Piave an-
vertraut, ein Beweis, wie sehr die Re-
gierung von der Reife seines Wissens
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Volume 2
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Bninski-Cordova
- Volume
- 2
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1857
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 470
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon