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G.
Coremans, Victor Amadeus(S chrift-
steller, geb. in Belgien 1802). Widmete
sich dem Buchhandel und trat bei Ca-
mesina in Wien, später zmn Kunfthan-
del ĂĽbertretend, bei Ste iner n. Comp.
(chemische Druckerei, nachmals Tobias
Haslinger) ein. Dieses Geschäft schien
seiner geistigen Individualität nicht ganz
znznsagen; er warf sich auf die Schrift-
stellerei und zudem in deutscher Sprache.
Obwohl seine Arbeiten Geist verriethen,
bedurften sie doch in grammatikalischer
Hinsicht starker Feile; von den Journal-
Redactionen, denen er
sie antrug, wurden
sie abgelehnt; erst Gräffer besaß den
Muth, dieselben in sein Conversationsblatt
(1819) aufzunehmen, wo sie anfänglich
Pseudonym, dann mil C^' nnd C^' ns
bezeichnet erschienen. Trotz vielfacher
Angriffe und Verspottungen, denen er
sich aussetzte, weil er so unvorsichtig ge-
wesen, seine deutschen Aufsätze drucken zn
lassen, ohne sie vorher einem deutschen
Schriftsteller zur Durchsicht zn geben,
brach er sich nach und nach deunoch Bahn
nnd Coremans erhielt endlich sogar die
Erlaubniß, eine französ. Zeitschrift: ,.I<s
.^ectatev/^anznis" (Wien, sokrällibi.,
8°.) herauszugeben. Das Blatt enthielt
Gewagtes, Animoses, Profanes, wnrde
aber stark gelesen. Doch es konnte sich
nicht halten nnd C. verlieĂź Wien. Von
dieser Zeit tanchte sein Name in mehre-
ren Städten Deutschlands, namentlich
Baierns auf, aber sein literarisches Trei-
ben verirrte sich auf eine Bahn. daĂź es
bald die Aufmerksamkeit der Regierungen
erweckte, nnd er, als er seiner Schrif-
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. IN. ten wegen gar fluchtig werden muĂźte,
von den Sicherheitsbehörden verfolgt
nnd längere Zeit gefangen gehalten
wurde. Die Titel von einigen feiner
Schriften verrathen ihren Inhalt und
die Geistesrichtnng ihres Verfassers.
Er gab heraus: „Ver Mensch und die Ante;
ein satirische Fragment ans dessen seltsamen
skiMbĂĽchlem" (NĂĽrnberg 1824, Ebner,
8".); — „Gphen-Kränzchen. <5in Ccnchm-
bnch lnr edle GemĂĽther" (GmĂĽnd 1835,
Gebr. Rauch ^Leipzig, Franke). 16°.); —
„FrriheitMjhe. Gaschenbnch tiir gesrhliebende
Freisinnige" (NĂĽrnberg 1832, Winter, mit
Portr., 16°.); — „KerkeMnmell" (Zürich
1834, Geßner, gr. 8°.); — „Ktimme ans
dem Kecker an den König Vndmig uon Alliern.
Gine ans dem Gefängnisse an diesen Fürsten ge-
richtete Unschritt, nebst Vorwort, Anmerkungen
n. 5. V." (Ebenda 1834); — und „Dia-
cis l '^ l len^i is et
cle^« (Vlnx.1844 ^Loun, Naroug^ 8".).
Dr. Coremans, der Verbannte aus dem Königs-
lande, Darstellung der Verfolgungen, die der-
selbe in der lctztercu Zeit in Luzern erlitt
(Glarus 1834, 8°.) lVerfafser dieser Schrift
ist Coremans selbst).— G raff er (Franz).
Kleine Wiener Memoiren (Wien 1345, Fr.
Beck, s°.) III. Bd. S. 111 ftas Obige ist
;um Theil dcn Mittheilungen Graf fers
entnommen, der ĂĽberdies ganz eigenthĂĽmliche
Belege fĂĽr C.'s Ăśberspanntheit angibt^.
Corneliam, Giuseppe (Arzt, geb.
zuPavia 1797. gest. znPadna im No-
vember 1855). Legte die unteren Studien
in seiner Vaterstadt zurĂĽck nnd widmete
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon