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llnui. Ltnäii storioi (Vene
toviod, 8°.) 8. 96. 1856,
Cornet, Heinrich (Geschichtfor-
scher, geb. zn Mailand 11. October
1823). Besuchte das Gymnasium zu Ro-
veredo, wohin seine Eltern ĂĽbersiedelt
waren, und die höhern Schnlen zu Salö
am Gardasee. Schon damals zeigte er
ein niHt gewöhnliches Talent in seinen
Stylproben in lateinischer und italieni-
scher Sprache. Im October 1838 begab er
sich nach Wien, um daselbst seine Studien
fortzusetzen, nnd dem Wunsche seiner El-
tern gemäß sich dem Kaufmanns stände
zn widmen. Bereits drei Jahre trieb
er kaufmännische Arbeiten, als er von
einem unwiderstehlichen Dränge nach
wissenschaftlicher u. literarifcher Beschäf-
tigung getrieben, seine bisherigen mer-
cantilen Arbeiten aufgab, u. einen neuen
Lebenszweck verfolgte. Einige Zeit un-
entschieden, welche Lausiahn er einschlagen
sollte, wiesen ihm die in der k. k. Hof-
bibliothek u. im k. k. geh. Haus-, Hof- und
Staatsarchive aufbewahrten Documente
zur Geschichte Venedigs, seinen neuen
Beruf: Forschungen ĂĽber die Geschichte
Venedigs anzustellen. C. begann nun
ernste Studien, begab sich 1847 nach
Paris, wo er unter dem Pseudonym Ar-
rigo Cornelio die italienische Ueber-
setzung der Geschichte der englischen Ne-
volution von Dahlmann ausfĂĽhrte,
und mit Anmerkungen und Zusätzen (ans
den Berichten veuetiauischer Gesandten)
herausgab. Seine erste selbständige Arbeit
war aber: „D^pacci c?a tH)^o clsl ce-
vsneto
F' (1853). — Dieser Schrift folgten
das „6io?-n.als clsli^55sclio cli
1856, 8°.), und „
i i ^ ia Ä470—74" (Vd. 1856,
. 8°.)) alle aus Documenten, welche im berühmten Archiv äsi Prari zu Venedig
aufbewahrt sich befinden. Die Forschungen,
die er behufs der angefĂĽhrten Arbeiten
gemacht, fĂĽhrten ihn auf den Gebanken,
die Wechselbeziehungen zwischen Mo-
tz a m m e d II. und der damaligen Republik
Venedig genauer zu untersuchen, da diese
die eigentliche Grundlage der gegenwärti-
gen orientalischen Frage bilden. Wahrend
er mit der Untersuchung obiger Frage
noch beschäftigt ist, gab er erst vor kurzem
eine andere Schrift: „?aolo ^. s l« He-
H)ubliea vsneta" heraus, wozu ihm die
Bibliotheken von Wien und Venedig das
kostbarste Materiale geboten haben. Das
„^.rokivio storioo itkliemo" zählt C.
unter seinen Mitarbeitern, u. die„^ook>
äsuiig. äs^ i i ^ iM" in Roveredo unter
ihren Mitgliedern. Am 18. August 1853
hielt er daselbst seine Antrittsrede ĂĽber
die in der Magistratsbibliothek von Rove-
redo aufbewahrten histor. Documente.
C. lebt zur Zeit (1857, Juli) in Wien.
v. Wurzbach-Tannenberg (Conft. Dr.),
Bibliogr. - statistische
Uebersicht der Literatur
des östr. Kaiserstaates III. Bericht (Wien 1357,
Staatsdruckerei, gr. 8°.) S. 684. Marginal
22334.
Cornet, Julius (Director des
k. k. Hofoperutheaters zu Wien, geb. zu
Innichen (St. Candido) in Tyrol
1796). Sein Vater war k. k. Forstmei-
ster und Bergwerks-Verwalter von Au-
ronzo. Julius ist von 11 Kindern das
jĂĽngste. 1806 besuchte er das Innsbrucker
Gymnasium (damals unter k. bair. Re-
gierung). Als Seminarist des Prämon«
stratenser-Stiftes Wiltau (Veldidena),
erhielt er den ersten Musik- u. Gesangs-
unterricht. Seiner schönen Sopranstimme
wegen wurde er zu allen groĂźen Con-
certen als Solist geladen. Im I . 1811
floh er, gedrängt von der französisch-illy-
rischen Conscription aus Tyrol und nach
Admont, wo er am Lyceum die Philoso,
phischen Studien begann, welche er 1813
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Volume 3
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Coremans-Eger
- Volume
- 3
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 456
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon